Mercedes-Benz

Alle Wetter auf Knopfdruck im neuen Klima-Windkanal

Mercedes-Benz hat in Sindelfingen zwei neue Klima-Windkanäle eingeweiht, die extreme Wetterereignisse nach drinnen verlegen. Temperaturen von minus 40 bis plus 60 Grad Celsius, Orkane mit Windgeschwindigkeiten bis 265 km/h, tropische Regengüsse und heftige Schneestürme gehören hier zum Repertoire der Versuchsingenieure. Die neuen Klima-Windkanäle erlauben es den Ingenieuren, neu entwickelte Fahrzeuge oder Komponenten bereits frühzeitig für alle Wetterbedingungen zu optimieren.

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Fahrzeugerprobung der Superlative

Zur anschließenden realen Erprobung auf Straßen in arktischer Kälte und glühender Wüstenhitze starten deshalb künftig nur noch Prototypen, die längst unter widrigsten Klimaeinflüssen getestet wurden. Moderne Automobile entstehen zunächst am Computer. [foto id=“371219″ size=“small“ position=“right“] Auch die ersten Crashversuche, Aerodynamikuntersuchungen oder Fahrwerkserprobungen finden als elektronische Simulationen in der virtuellen Welt statt, lange bevor der erste Prototyp gebaut ist. Solche Simulationen können allerdings Prüfstandsversuche und die Erprobung in der wirklichen Welt nicht ersetzen.Einer der beiden neuen Klima-Windkanäle ist als Kaltkanal mit einem Temperaturbereich von minus 40 bis plus 40 Grad Celsius konzipiert. Im neuen Warmkanal steht ein Temperaturbereich von minus 10 bis plus 60 Grad Celsius zur Wahl. Beide Kanäle haben einen zweiachsigen Rollenprüfstand integriert und erlauben Geschwindigkeiten bis zu 265 km/h – genug Reserven, um selbst Sportwagen auf den Prüfstand zu nehmen.

Die neuen Klima-Windkanäle ersetzten den bislang zur Verfügung stehenden Kaltkanal, in dem Temperaturen bis minus 20 Grad Celsius erzeugt und Geschwindigkeiten bis 64 km/h erreicht werden können, sowie einen Warmkanal, bei dem die Grenzwerte bei plus 40 Grad Celsius und 100 km/h Höchstgeschwindigkeit erreicht sind. Dr. Thomas Weber, Vorstandsmitglied der Daimler AG, verantwortlich für Konzernforschung und Entwicklung Mercedes-Benz Cars: „Selbst [foto id=“371220″ size=“small“ position=“left“]im arktischen Teil Schwedens herrschen im Winter nicht immer so tiefe Minusgrade wie wir sie bei unseren Erprobungsfahrten gerne hätten, ebenso wenig können wir uns für Fahrerprobungen auf hochsommerliche Extremhitze beispielsweise im berüchtigten Death Valley in Amerika immer verlassen. In unseren neuen Klima-Windkanälen stellen wir selbst alle gewünschten klimatischen Bedingungen rund ums Jahr her, wann immer nötig. Und das alles mit sehr engen Toleranzen, sodass die Messungen jederzeit reproduzierbar sind. Unter freiem Himmel ist das so nicht machbar.“

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Realistische Fahrversuche bei jedem Wetter

Tatsächlich ist der Leistungsumfang der neuen Kanäle enorm. Sie simulieren nahezu alle Umwelteinflüsse für die unterschiedlichsten Fahrzustände. Fahrten mit Teillast [foto id=“371221″ size=“small“ position=“left“]oder unter hoher Last sind möglich, mit Höchstgeschwindigkeit oder im Schneckentempo eines Staus, bergauf oder bergab, um den Bremsen Höchstleistung abzuverlangen. Dabei sind die Witterungseinflüsse nahezu beliebig wählbar. Extreme Hitze und Kälte, trockene Wüstenluft und feuchtes Dschungelklima, Nieselregen und Gewitterguss, Graupelschauer und Schneesturm, bedeckter Himmel oder volle Sonneneinstrahlung – den Versuchsingenieuren steht ständig ein großes Wetter-Repertoire zur Verfügung. Diese nutzen es, um die unterschiedlichsten Fahrzeugkomponenten und Funktionen zu erproben. Beispielsweise testen sie die Motorkühlung bei unterschiedlichster Belastung. Oder sie prüfen, ob Klimaanlage und Heizung den Innenraum unter allen Umständen so temperieren, dass sich die Passagiere wohlfühlen. Sie können im neuen Kaltkanal sogar herausfinden, ob Schnee die Ansaugwege zusetzt, wenn er durch einen vorausfahrenden Lkw aufgewirbelt wird.

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Fit für die Zukunft

Ein weiterer Vorteil der neuen Klima-Windkanäle: Sie sind sogar wasserstofftauglich und eignen sich damit für alle alternativen Antriebssysteme der Zukunft. Dank spezieller Sensoren und einer effektiven Absauganlage können hier problemlos auch Fahrzeuge mit Brennstoffzelle anspruchsvollen Prüfprogrammen unterzogen werden.

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