Als hätte er noch mehr Kraft gebraucht – der Nissan GT-R revisited

[foto id=“442577″ size=“small“ position=“left“] Als vor einem Jahr der Nissan GT-R gefahren werden durfte, war das schon etwas besonderes. Schließlich hat man nicht oft im Leben die Möglichkeit, einen solchen Supersportwagen zu bewegen. Die euphorische Beurteilung dazu kann man hier lesen. Scheinbar empfand Nissan die Höllenmaschine allerdings als zu kraftlos, denn auf einmal gibt es noch 20 PS obendrauf. Ganze 550 PS sitzen jetzt unter der Haube des Allradlers, wodurch die 100 km/h jetzt schon in 2,8 Sekunden erreicht werden sollen. Der Preis steigt auf immer noch vergleichsweise billige 92.400 Euro. Bemerkt man den Unterschied in solchen Leistungssphären überhaupt?

Minimalistisch explosiv

[foto id=“442578″ size=“small“ position=“right“] Äußerlich ist einzig die andere Farbe auffällig (blau statt rot), sonst wirkt der GT-R wie zuvor. Auch im Innenraum ist es weiterhin die reduzierte, rallye-artige Atmosphäre, die das Bild bestimmt. Dazu gibt es allerlei Messdaten per Bildschirm sowie Sitze, die einen regelrecht gefangen nehmen – was allerdings spätestens bei rasanter Fahrt sehr erwünscht ist. Der GT-R ist eben nicht einmal ansatzweise ein Alltagsauto – das machen auch das Platzangebot auf der „Rückbank“ sowie das Volumen des Kofferraums klar. Aber wer stört sich schon an sowas bei solch einem Auto?

[foto id=“442579″ size=“small“ position=“left“] Anstrengender ist da schon die sehr harte Federung, die selbst in der fast schon spöttisch benannten „Comfort“-Einstellung den nächsten Bandscheibenvorfall geradezu herbeiruft. Da wird eine eher löchrige Straße schnell zum Albtraum. Dafür allerdings ist die Straßenlage des Nissan GT-R wohl fast unübertroffen. So satt und sicher liegt er auf der Straße, dass man selbst bei Tempo 240 keinerlei schlechtes Gefühl bekommt. Und bei der immensen Kraft des Autos geht dann doch Sicherheit über Komfort, wie der Straßentest schnell klarstellt.

Flugunfähiger Jet

[foto id=“442581″ size=“small“ position=“right“] Denn nicht nur gab es 20 PS dazu, auch stieg das Drehmoment auf immense 632 Nm (anliegend zwischen 3200 bis 5800 U/min). Auffallen tut dies allerdings nicht wirklich, denn der GT-R war auch vorher mit das heftigste, was man auf deutschen Autobahnen bewegen kann. Da kommt auch der aktuelle BMW M5 nicht mit, obwohl er 10 PS und sogar 48 Nm mehr besitzt. Aber der Allradantrieb in Verbindung mit dem niedrigeren Gewicht sorgt dafür, dass die Beschleunigung des Japaners einfach unantastbar bleibt. Trotzdem bleibt er immer gut beherrschbar, Allradantrieb und Knochenfederung sei Dank.

[foto id=“442582″ size=“small“ position=“left“] Im Prinzip gibt es auch sonst dem letztjährigen Bericht nichts hinzuzufügen: Antrieb und Fahrwerk sind überwältigend, die Ausstattung kernig und minimal, der Verbrauch zum Verzweifeln und der GT-R insgesamt eigentlich nur für den Spaß auf der Autobahn sinnvoll (also sozusagen sinnlos). Dieser wurde leider durch die auf 240 km/h begrenzten Winterreifen etwas getrübt, weshalb die 280km/h vom letzten Jahr nicht noch einmal erreicht wurden, geschweige denn die Höchstgeschwindigkeit von 315 km/h. Das ist aber schon in Ordnung, denn der größte Spaß ist der Sprint von 0 auf 200 (oder autobahnfreundlich: von 80 auf 200). Den vergisst man nicht so schnell. Wie das gesamte Auto.

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