Also doch: Geheimdokumente zur PKW-Maut aufgetaucht

Deutschland und seine Autobahnen – das heißt kein Tempolimit und noch viel wichtiger: Keine Mautgebühren. Obwohl die Lücke im Haushaltstopf des Verkehrsministeriums immer größer wird, hat die Bundesregierung die Planung der Einführung einer PKW-Maut bisher abgestritten. Jetzt allerdings sind nach einem Zeitungsbericht Dokumente aufgetaucht, die belegen, dass im Verkehrsminsterium unter CSU-Minister Ramsauer bereits eifrig an Modellen für eine deutsche PKW-Maut gerechnet wird. Noch dementiert Ramsauer offiziell zwar, dass er wirklich eine Maut per elektronischer Vignette plane, musste jedoch gleichzeitig zugeben, es würde in seinem Ministerium keine „Denkverbote“ geben. So zeigen die vorliegenden Dokumente laut Zeitungsangaben vier mögliche Maut-Modelle, welche Autofahrer in Deutschland zukünftig ordenlich löhnen lassen sollen. Im teuersten Fall würde die PKW-Maut bis zu 365 Euro im Jahr kosten!

Maut macht deutschen Straßen teuer – es drohen 10 bis 365 Euro zusätzliche Kosten

Die vier Varianten sehen verschiedene Modelle je nach Benutzung der Fernstraßen vor:

Nach Modell 1 der Geheimpapiere kostet die elektronische Vignette, über welche die Maut berechnet werden soll, 80 Euro jährlich. Wer nur wenig fährt, kann stattdessen eine Vignette für 30 Euro für zwei Monate erwerben. Reisende auf der Durchfahrt würde eine Vignette mit zehn Tagen Gültigkeit dann 10 Euro kosten.

Modell 2 des Verkehrsministeriums schlägt die Einführung einer elektronischen Vignette für die Gebühr von 100 Euro jährlich vor. Die Preise für Transitreisende und Wenigfahrer entsprechen dem ersten Modell. Insgesamt könnte das Verkehrsministerium so rund 4,17 Milliarden Euro zusätzlich pro Jahr einnehmen, die für dessen klammen Haushalt dringend benötigt werden.

Noch teurer für Autofahrer auf deutschen Straßen würde die Einführung der Maut nach Modell 3 werden: 155 Euro im Jahr soll diese danach kosten, die Kosten für die zweimonatige Benutzung lägen bei 50 Euro, für lediglich zehn Tage bei 17 Euro. Mit den kalkulierten Mehreinnahmen von 11 Milliarden Euro könnte dann allerdings der gesamte Finanzbedarf für das Verkehrsnetz der deutschen Fernstraßen abgedeckt werden.

Modell 4 stellt die teuerste Variante einer Maut dar: Stolze 365 Euro müssten deutsche Autofahrer für die elektronische Vignette hier im Jahr berappen. Zwei Monate sind mit immerhin 125 Euro und zehn Tage mit 45 Euro kalkuliert. Dafür aber würde die KfZ-Steuer bundesweit wegfallen. Der höhere Preis für die elektronische Vignette ergibt sich damit aus der Notwendigkeit, die wegfallenden neun Milliarden Euro aus den Einnahmen der KfZ-Steuer auszugleichen, sodass diese Variante von 15,1 Milliarden Euro zusätzlich ausgeht. Dieses Modell fordern Befürworter einer Maut für Deutschlands Straßen bereits seit vielen Jahren.

Falschspiel – Maut auch für Bundesstraßen und Motorräder

Doch nicht nur über die mögliche Planung einer Maut, sondern auch über deren Reichweite wird im Verkehrsministerium bisher geschwiegen. Denn von der Einführung einer PKW-Maut sollen laut den Modellrechnungen nicht nur die Autobahnen, sondern auch die deutschen Bundesstraßen betroffen sein. Schließlich wollen der CSU-Minister und seine Beamten ein Ausweichen auf Straßen jenseits der Autobahnen vermeiden! Außerdem sei die neue Gebührenregelung für PKW, LKW bis zu 12 Tonnen sowie auch Motorräder geplant! So müssten Motorradfahrer zwischen 10 Euro für zwei Monate oder 30 Euro für das ganze Jahr zahlen.

 

 

 

 

 

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