Autoexperte: Nutzen von Anreizsystemen für Elektroautos fraglich

Staatliche Prämien, Zuschüsse oder Steuererleichterungen sollen den Verbraucher zum Kauf bestimmter Produkte verlocken. Auch über ein Marktanreizprogramm für Elektroautos in Deutschland diskutieren die Politiker derzeit wieder, bieten doch andere Länder wie beispielweise Japan Prämien und Steuergutschriften von bis zu 10 000 Euro an.

Doch davor warnt nun Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer im Magazin des Münchener Instituts für Wirtschaftsforschung. Der Nutzen solcher Prämien und Steuergutschriften sei oftmals fraglich. Über den Kraftstoff werden Erdgasfahrzeuge in Deutschland beispielsweise bereits seit mehreren Jahren staatlich bezuschusst. Der Steuersatz für den alternativen Kraftstoff liegt bis zum Jahr 2018 um fast 80 Prozent unter dem Steuersatz für Benziner. Damit soll die Verbreitung und Akzeptanz des Erdgasautos gefördert werden, dessen CO2-Ausstoß rund 25 Prozent unter dem von Fahrzeugen mit klassischen Verbrennungsmotor liegt. Doch trotz des Sparvorteils bleiben entsprechende Autos weiterhin Exoten auf deutschen Straßen.

Ähnlich würde es sich bei der Elektromobilität verhalten. In dem gemeinsam mit der Marketing-Professorin Eva-Maria John verfassten Bericht erklärt Dudenhöffer, dass zeitlich befristete Prämien, wie sie bereits in diversen Ländern geplant sind, nur wenig Erfolg hätten. Die Elektromobilität müsste ein solches Einsparpotential bieten, dass Automobilhersteller und Käufer selbstständig auf die alternative Technik setzen. Prämien verzerrten dabei vielmehr das Preisgefüge und lösten keine nachhaltige Entwicklung aus. Eine willkürliche Prämie für den Kauf von Elektroautos sei deshalb das falsche Instrument. Ist das Ziel solcher Anreizprogramme die Senkung des CO2-Ausstoßes, dann sollte der CO2-Ausstoß direkt besteuert beziehungsweise die CO2-Einsparung belohnt werden.

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