Autohersteller nutzen Videospiele immer stärker zur Imagepflege

Zunehmend sucht die Automobilbranche den Schulterschluss zu Videospielherstellern, und das nicht nur als reine Werbeplattform für ihre neuen Modelle, sondern auch zur langfristigen Pflege ihrer Marke.

Zum einen setzen die Hersteller mit einer frühen Markenbindung bei Kindern und Jugendlichen an, zum anderen weitet sich mit der immer realitätsnäheren Umsetzung von Rennspielen auch die Klientel der Spielerschaft aus. Viele der virtuellen Piloten sind erwachsen und haben selbst einen Sportwagen in der Garage stehen, und auch professionelle Rennfahrer tummeln sich mittlerweile bei „Need for Speed“ und Co.

Porsche, Audi und all die anderen Autohersteller nutzen Videospiele mittlerweile daher immer stärker zur Kundenbindung und zur Gewinnung von Neukunden. Gleichzeitig wird die jeweilige Marke noch fester am Markt etabliert. So arbeiten die Hersteller bereits seit 1994 – dem Erscheinungsjahr des ersten „Need for Speed“-Spiels – mit Anbietern wie Electronic Arts (EA) zusammen, um auf diesem Weg ganz nah an die Zielgruppe heran zu kommen und ein nachhaltiges Marken-Erlebnis zu schaffen.

Zum Beispiel Audi:

„Interaktive Unterhaltung prägt zunehmend die mediale Freizeitkultur; der Anteil der Spieler hat über alle Schichten und Altersgruppen signifikante Level erreicht. Daher haben wir eine Langzeit-Strategie, die auch die Integration von Audi-Fahrzeugen in Need For Speed The Run beinhaltet“, erklärt Kai Mensing, verantwortlich für das Product Placement bei Audi. „Das Thema gewinnt durch neue Spieleplattformen und verbesserte Hardwareleistung zukünftig noch mehr an Stellenwert, wir werden daher in den nächsten Jahren bestehende Kooperationen vertiefen“, so Mensing. Ist die Faszination Audi erst einmal im Kopf verankert und der Sportwagen virtuell erlebt, sei der Besuch im Autohaus nicht selten nur noch ein kleiner Schritt.

Verständlich also, dass die Spielebranche intensiv mit Technikern und Verantwortlichen aller Sportwagen-Hersteller in Kontakt steht. Immerhin geht es nicht nur um die Vergabe von Lizenzen, die es etwa den Machern des neuen Spiels „Need for Speed: The Run“ ermöglichen, die Wagen im Spiel mit dem originalen Marken-Emblem und Modell-Namen zu präsentieren. Auch Optik, Sound und bei Simulationen auch die Fahrphysik von Audi R8, BMW M3 und Ford Mustang müssen der Realität zu annähernd 100 Prozent entsprechen.

Wie wichtig zum Beispiel Porsche den Einfluss solcher Spiele-Hits nimmt, zeigt sich schon darin, dass das 2012er Modell des Evergreens 911 Carrera seine Weltpremiere in einem Trailer des neuen Need for Speed-Spiels feierte.

Doch der Weg hin zum detailgetreuen Abbild eines Sportwagens auf dem Monitor des Spielers ist lang. „Viele Monate bevor das Spiel in die Läden kommt, setzen die Programmierer unserer Entwicklerstudios um, was ihnen die Techniker des Herstellers in Form von digitalen Fahrzeugdaten, Sounddateien, Abbildungen und Angaben zum Fahrverhalten zur Verfügung gestellt haben“, erklärt Jörg Brand, Produktmanager für „Need for Speed“ bei EA. „Porsche 911, Chevrolet Camaro und all die anderen Traumwagen in unseren Spielen sollen ja nicht nur perfekt aussehen, sondern sich auch so anhören und möglichst authentisch in ihrem Fahrverhalten sein. Nur so schaffen wir es, dass Fahrerlebnis und das Flair der jeweiligen Marken und Modelle bestmöglich zu transportieren“, so Brand.

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