BMW

BMW X1: Erstmals Heckantrieb in einer X-Baureihe

Das X in der Modellbezeichnung eines Autos steht bei BMW seit jeher für den Allradantrieb. Ob in der 3er-, 5er- oder 7er-Baureihe mit dem Zusatz xDrive oder aber in den Mehrzweckfahrzeugen X3, X5 oder X6: Stets werden diese Gefährte über alle vier Räder angetrieben. Mit dem neuen BMW X1 brechen die Münchner erstmals mit dieser Tradition. Das SUV gibt es unter dem Label xDrive zwar mit dem Antrieb über alle vier Räder, unter der Bezeichnung sDrive aber auch mit herkömmlichem Heckantrieb.

Auf der Plattform des Kombimodells 3er touring bietet der X1 in den Grundfunktionalitäten Gene aus der 1er- und der 3er-Reihe. Dennoch will der X1 laut Projektleiter Peter Krist „kein kleiner X3“ sein, der ihn in der Länge um stattliche 35 Zentimeter überragt. Vielmehr war es das Bemühen der Ingenieure, dem in weniger als drei Jahren entwickelten Fahrzeug die Agilität aus der Kompaktklasse ebenso mit auf den Weg zu geben wie die Vielseitigkeit eines Mehrzweckgefährts. So glänzt der BMW X1 durch sportliches Fahrverhalten sowie durch eine erhöhte Sitzposition, die den Passagieren eine gute Rundumsicht bietet sowie das Ein- und Aussteigen erleichtert. Hinzu kommt ein variabler und flexibler Innenraum. Gebaut wird der X1 im Werk Leipzig zusammen mit der 3er-Limousine und einigen Varianten der 1er-Reihe.

Design

An der Front trägt das kleinste Mitglied der X-Familie die BMW-typischen Merkmale, zu denen auch die lange Motorhaube zählt. Sehr aufrecht steht der Kühlergrill in der traditionellen Nierenoptik, stark modelliert wurde die Motorhaube. Ausgeprägte Sicken- und Schwellerlinien sowie ein farblich abgesetzter Unterfahrschutz vorne und hinten runden das von Designchef Adrian van Hooydonk ebenso elegant wie sportlich gezeichnete Erscheinungsbild des 4,45 Meter langen Fünftürers ab.

Das neu gestaltete Armaturenbrett wirkt übersichtlich. Die asymmetrische Ausgestaltung der Mittelkonsole unterteilt die Bereiche für Fahrer und Beifahrer. Die Materialien fühlen sich angenehm an und wirken hochwertig. Etwas umständlich ist, dass nach dem Einstecken eines als eine Art Zündschlüssel fungierenden Kästchens nochmals extra ein Start-Stopp-Knopf zum Anlassen des Motors gedrückt werden muss.

Innenraum

Eine Vielzahl an Details zeugt von den Anstrengungen der Ingenieure, den BMW X1 flexibel zu gestalten. So bietet der Innenraum eine Fülle an größeren und kleineren Ablagemöglichkeiten. In allen vier Einstiegstüren für die Passagiere finden Getränkeflaschen Platz. Die im Verhältnis 40:20:40 geteilte Rücksitzlehne lässt sich in unterschiedlich steilen Stellungen positionieren. So können bei Bedarf eventuell noch benötigte Zentimeter beim Platzbedarf im Kofferraum „herausgekitzelt“ werden, ohne dass deswegen das Platzangebot für die drei Fondpassagiere unbotmäßig eingeschränkt würde.

Alltagstaugliche 420 Liter fasst das Gepäckabteil bei voller Bestuhlung. Durch Umklappen der einzelnen Teile der Rücksitzlehne erweitert sich der Stauraum auf passable 1350 Liter. Recht praktisch ist eine Zwischenablage unterhalb des Kofferraumbodens, in dem in einer speziell geformten Wanne hauptsächlich Kleinutensilien sicher und sauber deponiert werden können.

Motorenpalette

Bekannt aus 1er- und 3er-Reihe sind die Motoren, die in Verbindung mit Sechsgang-Schaltgetriebe über eine Start-Stopp-Einrichtung verfügen. Ein Benziner und zwei Diesel stehen für den X1 zum Start am 24. Oktober zur Verfügung. Vorerst das Topaggregat ist der 3,0 Liter große Sechszylinder im X1 xDrive28i, der 258 PS mobilisiert. Die Selbstzünderfraktion besteht zunächst aus zwei Vierzylindern mit Common-Rail-Direkteinspritzung. Dabei macht bereits die kleinere Version einen durchaus überzeugenden Eindruck. Der 2,0-Liter-Turbodiesel erwirtschaftet 177 PS und bietet mit 350 Nm ein bulliges Zugvermögen, das bereits bei niedrigen Drehzahlen zur Verfügung steht. Laut EG-Norm begnügt sich der xDrive20d mit 5,8 Litern Diesel auf 100 Kilometer. Ebenfalls zwei Liter Hubraum weist der xDrive23d auf, der mit Doppelturbolader 204 PS leistet.

Im Dezember folgt die dritte Leistungsstufe des 2,0-Liter-Selbstzünders. In diesem Fall handelt es sich um den xDrive18d, der es auf 143 PS bringt. Vorerst abgerundet wird das Motorenangebot im März nächsten Jahres durch einen Einstiegsbenziner, der unter der Bezeichnung sDrive18i nach Auskunft eines BMW-Sprechers eine Leistung von etwa 156 PS aufweisen wird.

Antriebsvarianten

Über die gleiche Antriebstechnik wie die anderen Allradler von BMW verfügen die xDrive-Versionen des neuen X1. Unter normalen Fahr- und Straßenbedingungen erfolgt dabei die Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse im Verhältnis 40:60. Eine elektronische Lamellenkupplung leitet bei Bedarf blitzschnell bis zu 100 Prozent nach vorne oder nach hinten. Gegen Aufpreis ist für die Allradmodelle eine individuelle Drehmomentverteilung an der Hinterachse erhältlich.

Grundsätzlich mit Allradantrieb bestückt sind die Benziner- und Diesel-Topversionen xDrive28i und xDrive 23d. Wahlweise auch nur mit Hinterradantrieb zu haben sind die Modelle sDrive18d und sDrive20d. Ausschließlich über die Hinterräder treibt der sDrive18i an.

Preise

Bei 29550 Euro für den ab Dezember erhältlichen sDrive18d beginnt der Einstieg in die Welt des neuen BMW X1. Der sDrive20d schlägt mit 32400 Euro zu Buche. Der Aufpreis für die beiden Allradversionen liegt bei jeweils 2000 Euro. Die grundsätzlich mit Vierradantrieb bestückten Spitzenmodelle xDrive28i und xDrive 23d kosten 41500 bzw. 38800 Euro. Trotz recht ordentlicher Serienausstattung lassen sich die einzelnen X1-Ausführungen mit der umfangreichen Liste der Extras zusätzlich (kostenpflichtig) bestücken.

Fazit

Mit dem X1 bringt BMW erstmals den Allradantrieb in seine Kompaktklasse. Dass die Autobauer aus Deutschlands heimlicher Hauptstadt dabei gleich mit ihrer Tradition brechen und erstmals ein X-Modell auch mit Hinterradantrieb anbieten, mag auf den ersten Blick verwundern. Allerdings haben Marktuntersuchungen gezeigt, dass es ein lohnenswertes Käuferpotential gibt, das auf Allradantrieb verzichten will (zum Beispiel reine Schönwetterfahrer) oder verzichten muss (die Wirtschaftskrise macht auch vor der finanzkräftigeren Klientel nicht halt). Wer aber Traktion und Sicherheit als oberstes Gebot auf seine Fahnen geschrieben hat, wird ein xDrive-Modell bevorzugen und dafür lieber auf meist unnötige optische Extras verzichten.

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Bernd Steiger

Oktober 20, 2009 um 9:33 am Uhr

Naja,…alles was du über deinen 120d beschrieben hast, hätte man eigentlich alles schon vor dem Kauf bemerken müßen. Bei der Besichtigung, eventuell beim Probesitzen oder der Probefahrt….Natürlich bis auf den Mangel mit den Türen bei Frost………

Jogi

Gast auto.de

Oktober 20, 2009 um 8:53 am Uhr

Ich fahre seit zwei Jahren den 120d, bin mit den Fahreigenschaften und der Gleichen sehr zufrieden. Mehr als unbefriedigend ist die Ausstattung, sie wirkt billig. Die Türen lassen sich schon bei dem kleinstem Frost nicht schließen, erst nachdem der Wagen warm ist. Der Innenraum ist sehr beengend. Auf der Rückbank zu sitzen ist die reinste Strafe. Habe jetzt Interesse an dem X3, mal sehen, ob wir den bald fahren werden.
BMW Fan seit über 25 Jahren!

Gast auto.de

Oktober 4, 2009 um 4:59 pm Uhr

Ich fahre nun schon 2 Jahre den BMW 116 i und bin sehr,sehr mit disem Auto zufrieden.++Meinen besonderen Dank dem Autohaus MATHES in Meiningen für Service und Freundlichkeit++ -++Karl-Heinz Recknagel aus Unterschönau

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