Bosch mit Motorrad-ESP

Eine Stabilitätskontrolle für leistungsstarke Motorräder hat der Fahrzeugzulieferer Bosch entwickelt, die auf der Motorradmesse EICMA in Mailand der Öffentlichkeit vorgestellt wurde und voraussichtlich 2013 in Serie gehen wird. Analog zum ESP im Pkw, mit dem Bosch 1995 debütierte, unterstützt die so genannte Motorcycle Stability Control (MSC) den Fahrer erstmals in allen Fahrsituationen, also beim Bremsen und Beschleunigen, bei der Geradeausfahrt sowie in Kurven.

„24 Prozent aller Motorradunfälle ereignen sich in Kurven“, sagt Gerhard Steiger, Vorsitzender des Bosch-Geschäftsbereichs Chassis Systems Control. „Die Motorrad-Stabilitätskontrolle MSC von Bosch kann helfen, die Zahl der Unfälle weiter zu senken.“ Basis für MSC ist das System „ABS enhanced“, das mit Hilfe weiterer Sensorik und einer speziellen Software zur Fahrdynamikregelung beitragen wird. Diese hilft insbesondere beim Bremsen in Kurven. Zum einen verhindert es durch eine ausgeklügelte Bremskraftverteilung das ungewollte Aufrichten der Maschine beim starken Bremsen in der Kurve. Gefährlich ist dieses Aufstellmoment, weil es den Kurvenradius vergrößert und damit zum Verlassen der eigenen Fahrspur führen kann. In Rechtskurven lauert dann der Gegenverkehr, in Linkskurven der Straßengraben.

Kurvenunfälle passieren aber auch, wenn das Motorrad durch Überbremsen der Räder in Schräglage wegrutscht. Auch hier soll MSC segensreich wirken, indem es die Bremsleistung so weit reduziert, dass die Reifen noch Seitenführungskräfte aufbauen können. Schließlich hilft das System auch beim Herausbeschleunigen aus der Kurve, indem es die Antriebskraft auf das Maß reduziert, dass der Reifen in der jeweiligen Fahrsituation auf die Straße bringen kann. Dazu setzt Bosch eine umfangreiche Sensorik ein: So messen unter anderem Radsensoren die Umdrehungsgeschwindigkeit von Vorder- und Hinterrad, und ein Schräglagensensor registriert mehr als 100 Mal pro Sekunde Schräglage und Nickwinkel. Anhand aller Sensordaten, einem Drehzahlvergleich zwischen Vorder- und Hinterrad sowie weiterer motorradspezifischer Parameter wie Reifengröße, Reifenform und Einbauort des Sensors errechnet das ABS-Steuergerät die vom Neigungswinkel abhängigen physikalischen Grenzen der Brems- und Motorkraft.

Noch hüllt sich Bosch dagegen in Schweigen, bei welchem Fahrzeughersteller das MSC Premiere feiert. Von den namhaften Motorradmarken nutzen unter anderem BMW, Ducati oder Kawasaki bereits elektronische Assistenzsysteme von Bosch und wären damit prädestiniert für den Einsatz der MSC.

Um die Verbreitung des ABS zu fördern, hat Bosch darüber hinaus auch ein günstiges Motorrad-ABS entwickelt, das ausschließlich auf das Vorderrad wirkt. Dieses System basiert auf der neunten Bosch-ABS-Generation und soll unter der Typbezeichnung „ABS 9M light“ auf den Markt kommen.

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