Brauchen leise E-Autos wirklich künstlichen Sound?

So kann es kommen: Zu zweit sind wir mit einem Toyota Prius unterwegs. An einem Zwischenziel steigt mein Mitfahrer aus. Zur Weiterfahrt muss ich das Auto ein kleines Stück zurücksetzen, und jedes Rückwärtsfahren erledigt ein Hybrid-Prius grundsätzlich elektrisch. Da höre ich, wie jemand – den Ausgestiegenen offenbar für den Fahrer haltend – erregt ruft: „Hallo, Ihr Auto rollt rückwärts!“ Vermutlich nahm der Rufer an, dass vergessen wurde, die Handbremse anzuziehen. Schnell klärte sich der Irrtum auf.

Die Behauptung hält sich, dass Fahrzeuge mit reinem Elektroantrieb – als automobile Leisetreter daherkommend – zu einer Gefahr für andere werden können. Weil sie erst spät wahrzunehmen sind. Automobilentwickler befassen sich schon länger damit, wie der Überraschung vorgebeugt werden kann. Einig ist man sich noch nicht, welcher Art synthetisch erzeugte Geräusche sein müssten, um einerseits als Warnung für andere empfunden zu werden, andererseits dem Autofahrer aber einigermaßen sympathisch zu sein.

Kaum vorstellbar ist ein lautloser Porsche. Er büßte ein Wesensmerkmal ein, auf das die Kundschaft durchaus Wert legt. Porsche wird sich also was einfallen lassen müssen, wenn es unter diesem Markenzeichen auch einmal zu einem Sportwagenmodell mit reinem Elektronantrieb kommen sollte.

E-Konkurrenz ist bereits da: der Tesla-Roadster. Dessen Schöpfer sind allerdings nicht der Auffassung, dass dem superschnellen, aber leisen Gefährt ein Soundgenerator fehle. „Wir glauben, es ist richtig, dass die Autos möglichst leise sind. Fahrräder werden ja auch nicht mit Soundgeneratoren ausgerüstet“, zitiert „Spiegel-online“ Craig Davis von Tesla Motors. Eine höhere Unfallgefahr, weil andere Verkehrsteilnehmer den Wagen überhören könnten, halte Davis für höchst unwahrscheinlich.

Überzeugt seien die Tuningspezialisten von Brabus, jeden Sound programmieren zu können, berichtet „Spiegel-online“. Nach Ansicht von Brabus-Sprecher Erakovic müsse der synthetische Sound allerdings die nötige Emotionalität ausstrahlen. Einen dementsprechenden Versuch hat Brabus schon gestartet, indem ein Tesla-Roadster mit einem Space-Sound-Generator ausgestattet wurde, der über vier Lautsprecher im Kofferraum einen künstlich erzeugten Ton wiedergibt; in Abhängigkeit von der Gaspedalstellung. Der Fahrer habe die Wahl zwischen einem V8-Klang und einem Science-Fiction-artigen „Warp“-Geräusch, heißt es bei „Spiegel-online“ und gibt auch gleich das Angebot einer kurzen Hörprobe.

Vielleicht aber wird ein Problem gesehen, das es gar nicht gibt. Schließlich kommen Oberklasse-Fahrzeuge dank aufwändiger Geräuschdämpfung schon heute auch mit ihren Hightech-Benzinmotoren fast lautlos daher, und bisher ist nicht bekannt geworden, dass sich automobiles Heranschleichen als unfallträchtig erweist. Möglicherweise gibt wohltuende automobile Stille eines Tages sogar den Ausschlag, ob das Punktekonto eines Anwärters zur Auszeichnung „Auto des Jahres“ ausreicht.

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November 27, 2009 um 10:08 pm Uhr

Zitat von Wolli: Geschrieben am 27.11.2009, 17:19
Und aus Ihrem Beitrag glaube ich doch ein bißchen Ironie herauszuhören. Mit freundlichem Gruß. Wolli.

Hallo Wolli…. Genau so ist es, ich wollte die Forengemeinschaft mal mit meinem kleinen Beitrag ein bischen aus der Reserve locken.
Auch ich weis was Lärm bedeutet, schließlich wohne ich im Einzugsbereich von einem Autobahnkreuz der A1 zur A45. Erst in diesem Jahr sind dort Lärmschutzwände im Zuge der Fahrbahnerweiterung aufgestellt worden. Je nach Windrichtung, ist der Motorenlärm immer noch recht gut zu vernehmen. Doch was soll ich mich darüber Aufregen, die Autobahn war schon da als ich dort hingezogen bin.
Elektrofahrzeuge würden dieses Problem ganz sicherlich beseitigen. Doch ich glaube bis dahin ist es noch ein weiter Weg.
Pikas52

November 27, 2009 um 10:05 pm Uhr

Zitat von Wolli: Geschrieben am 27.11.2009, 17:19
Und aus Ihrem Beitrag glaube ich doch ein bißchen Ironie herauszuhören. Mit freundlichem Gruß. Wolli.

Hallo Wolli…. Genau so ist es, ich wollte die Forengemeinschaft mal mit meinem kleinen Beitrag ein bischen aus der Reserve locken.
Auch ich weis was Lärm bedeutet, schließlich wohne ich im Einzugsbereich von einem Autobahnkreuz der A1 zur A45. Erst in diesem Jahr sind dort Lärmschutzwände im Zuge der Fahrbahnerweiterung aufgestellt worden.  Je nach Windrichtung, ist der Motorenlärm immer noch recht gut zu vernehmen. Doch was soll ich mich darüber Aufregen, die Autobahn war schon da als ich dort hingezogen bin.
Elektrofahrzeuge würden dieses Problem ganz sicherlich beseitigen. Doch ich glaube bis dahin ist es noch ein weiter Weg.
Pikas52  

Bernd Steiger

November 27, 2009 um 5:40 pm Uhr

Ich sehe das genau so. Sicherlich, der Mensch hat sich mit den Jahren schon an viele Lärmsituationen gewöhnt. Aber ich könnte mir zum Beispiel nicht vorstellen in der Nähe einer Autobahn oder einer sonstigen Hauptverkehrsstraße zu wohnen. Wenn man Nachts nicht einmal das Fenster öffnen kann, usw, usw…Immer wieder liest und hört man das sich Anwohner über diesen Lärm beklagen. Viel Geld wird ausgegeben um zusätzliche Lärmschutzwände zu bauen.
Eigentlich ist es schon erstaunlich, das jetzt sogar darüber diskutiert wird,…wenn es mal Elektrofahrzeuge gibt…wie man zusätzlichen Lärm verursachen kann…..(Kopfschüttel).
Aber ich kann einige schon verstehen……. bei einem Elektrofahrzeug fehlt ihnen das..Brummbrumm..aus dem Sportauspuff. Und vorallem, es *hört* keiner mehr wenn man ordentlich Gas gibt. …(grins).

Jogi

Gast auto.de

November 27, 2009 um 5:21 pm Uhr

Hallo pikas 52! Ich bin Elektroniker und würde Dir gerne ein Soundmodul mit Porschesound bauen, das Du Dir dann ans Fahrrad montieren könntest. Wäre das nicht oberaffengeil? – Nun mal Scherz beiseite. Ich möchte Ihnen hierrauf wirklich einmal ernst antworten. In unserer Strasse kaufte sich vor vier Jahren ein stinkreicher Nachbar einen Ferrari. Ich war natürlich begeistert von diesem Auto, solange er nicht nach Mitternacht mit dröhnendem Motorengeräusch und quietschenden Reifen vor seinem Haus mit einer Vollbremsung zum Stehen kam. Bei einem solch lauten Auto (vermutlich mit nicht zugelassenen Sportschalldämpern) wurde jede Nacht die gesamte Nachbarschaft wach, wenn der Herr vorgefahren kam. Seitdem bin ich nicht mehr ganz so lärmtolerant. Und erst nachdem dieser Möchtegernformelrennfahrer siebenmal empfindlich bestraft worden war, hat er aus lauter Wut sein Auto verkauft. Natürlich geht ein Leben miteinander nur mit gegenseitigen Kompromissen und Rücksichtnahme, aber alles hat auch seine Grenzen. Deshalb bin ich der Meinung, dass Lärmvermeidung Priorität vor Sportbesessenheit hat. Nichts für ungut. Jeder darf seine eigene Meinung haben. Und aus Ihrem Beitrag glaube ich doch ein bißchen Ironie herauszuhören. Mit freundlichem Gruß. Wolli.

Bernd Steiger

November 27, 2009 um 8:10 am Uhr

Man stelle sich mal vor:…….
es gäbe jetzt nur noch E-Autos….
Es wird doch jedes Jahr Millionen, für Lärmschutz an Autobahnen oder sonstigen Straßen ausgegeben.
Was könnte man da für geld sparen……..
Jogi

November 26, 2009 um 10:24 pm Uhr

Aber Hallo!!!!!
Ich weis überhaupt nicht was ihr alle habt,
Schließlich wäre es doch sicherlich Affengeil, wenn solch eine kleine Elektrokarre mit dem Sound von einem Porsche ausgerüstet über unsere Dorfstaßen tuckern würde.
Pikas52
 

Bernd Steiger

November 26, 2009 um 10:11 pm Uhr

Tja,…Wolli,
prima das noch jemand gemerkt hat das hier viel schmarrn geschrieben wird. Sieht bei den anderen Themen nicht anders aus.
Jogi

Gast auto.de

November 26, 2009 um 9:21 pm Uhr

Sehen wir die Sache doch einmal realistisch. Wenn ich in der Stadt oder auf der Landstrasse die Strasse überquere, laufe ich doch nicht einfach ohne nach rechts und links zu schauen über die Strasse, nur weil ich nichts höre! Es soll ja schliesslich auch noch geräuschlose Radfahrer geben. Und wenn ein superleises Elektroauto durch eine verkehrsberuhigte Strasse oder über einen Supermarktparkplatz fährt, dann hat dieses Auto bestimmt auch eine Hupe. Und die hat der Autobauer eben als Warneinrichtung eingebaut. Wer hier so dummes Zeug redet wie »Motorenlärm gehört nun mal zum Auto«, der hat wohl noch nie die himmlische Ruhe im Wald oder anderen Orten abseits des Verkehrslärms erlebt. Eine immerwährende Lärmbelästigung wird vom Mensche nicht mehr bewusst wahrgenommen, aber das Unterbewusstsein registriert ihn sehr wohl und sorgt für Stress und Unwohlsein. Machen Sie doch einmal einen interessanten Versuch:
schauen Sie sich im Fernsehen einen Film (oder ein Video) an mit einer längeren Szene im Strassenverkehr. Betätigen Sie dann einmal die »Stummtaste« der Fernbedienung. Sie werden sich wundern! Wolli.

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