Britischer Autofahrer bekommt Strafzettel beim Aufladen seines Elektroautos

Mit großen Schritten macht sich die Autoindustrie auf in Richtung Öko-Zeitalter. Doch irgendwie scheinen Politik und Verwaltung nicht so richtig mitzukommen. Mal ganz abgesehen davon, dass in Europa kaum jemand bereit ist, den neuen Biosprit E10 zu tanken, werden in Großbritannien jetzt schon Strafzettel für Elektroautos verteilt. Der Grund: Sie haben einfach zu lange Ladezeiten.

Keine Geduld mit Elektroautos

Der Fahrer eines Tatas im englischen Coventry dürfte sich in den letzten Tagen ziemlich darüber geärgert haben, dass er nicht einfach bei seinem alten Benziner geblieben ist. Er wollte eigentlich nur die Batterie seines PKWs aufladen und schloss seinen Tata an eine öffentliche Ladestation in dem Ort an. Bis zu acht Stunden kann es dauern, bis das Elektroauto des indischen Herstellers voll aufgeladen und einsatzbereit ist. Doch so viel Geduld hatten die englischen Beamten nicht. Nachdem das Auto die in der Straße sonst üblichen drei Stunden Parkzeit überschritten hatte, überlegten die Hüter der Ordnung nicht lange und verpassten dem Fahrer des Elektroautos einen Strafzettel.

Mitarbeiter der Stadt kritisiert Knöllchen

Ein Angestellter der Stadtverwaltung in Coventry beobachtete zufällig wie die Polizisten den Strafzettel an das Elektroauto hefteten und fotografierte das Knöllchen. Weil er lieber unerkannt Kritik üben wollte, setzte er ein anonymes Schreiben an die Stadt auf. Er wies darauf hin, dass es nicht gerade förderlich für den Umweltschutz sei, wenn man Besitzer von Elektroautos auch noch dafür bestrafe, dass sie die Nachteile eines elektrischen PKWs – nämlich die langen Ladezeiten – in Kauf nähmen. Kaum tut mal jemand etwas für die Umwelt, bekommt er prompt die Quittung, so der anonyme Kritiker.

Entschuldigung der Stadt? Fehlanzeige!

Auf Presseanfrage äußerten sich auch die Beamten zu dem Vorfall. Man habe den Strafzettel lediglich deshalb ausgestellt, weil der Tata die erlaubte Parkzeit von drei Stunden überschritten hätte. Sollte der Besitzer des Elektroautos mit dem Knöllchen nicht einverstanden sein, könne er Kontakt mit der zuständigen Abteilung aufnehmen, so die Antwort der Beamten.

Wirklich zufrieden stellen dürfte den Autofahrer dieses Schreiben allerdings nicht. Er wird sich in Zukunft wohl zwei Mal überlegen, ob er seinen Tata nicht doch lieber zu Hause lässt.

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