"CapaCity L"

„CapaCity L“: Große Premieren und eine Roadmap

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Der längste Mercedes-Benz heißt „CapaCity L“ und ist stattliche 21 Meter lang. Der XXL-Bus bietet bis zu 191 sitzenden und stehenden Fahrgästen Platz. Er kann auf der Straße rund 50 Pkw ersetzen und damit auch den Stadtverkehr entlasten. Der fünftürige Großraum-Bus ist nicht nur riesengroß, sondern auch wirtschaftlich und umweltverträglich: Voll besetzt verbraucht er pro Fahrgast weniger als 0,5 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer, diese Schadstoffbilanz kann sich sicher sehen lassen. Die neuesten Stadtbus-Entwicklungen zeigt der Autobauer jetzt beim alle zwei Jahre stattfindende internationalen Treffen der Transport-Spezialisten in Mailand. Dort gibt Mercedes-Benz auch einen Einblick, wie das Unternehmen den Einstieg in die Elektromobilität plant.

Den Nerv der Zeit getroffen

Der lange CapaCity L kommt zur richtigen Zeit: Weltweit nehmen in den Städten die Fahrgastzahlen in öffentlichen Verkehrsmitteln zu. Die Experten beziffern für die Europäische Union seit der Jahrtausendwende einen Zuwachs von etwa zehn Prozent, Tendenz weiter steigend. Noch schneller wächst der öffentliche Nahverkehr in vielen Städten Süd- und Mittelamerikas, dort bietet Mercedes-Benz eine geeignete Plattform für Großraum-Busse. Das in Brasilien gefertigte CapaChassis-Fahrgestell eignet sich für Omnibusse bis 22 Meter Länge, die von großen südamerikanischen Firmen aufgebaut werden.

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Antriebsvarianten

Während der größte Mercedes-Stadtbus CapaCity L noch ausschließlich dieselgetrieben fährt, können seine kleineren Kollegen jetzt mit einem Erdgas-Motor befeuert werden. Der Citaro-Stadtbus mit neuester Erdgas-Technik feiert in Mailand seine Premiere. Der 7,7 Liter kleine Otto-Sechszylinder verbrennt CNG-Kraftstoff (= Compressed Natural Gas) oder Biogas. Dieser Reihensechszylinder leistet mit Turboaufladung 222 kW/302 PS. Mit einem maximalen Drehmoment von 1200 Newtonmetern kann der CNG-Citaro seinen Dieselkollegen mühelos folgen. Der Vorteil: Der besonders ruhige Motorlauf kommt den Fahrgästen, aber auch den Passanten zugute. Und seine CO2-Bilanz kann sich sehen lassen, im Vergleich zum Dieselantrieb liegen die Emissionen um 20 Prozent darunter. Der gasförmige komprimierte Kraftstoff wird in Gasflaschen aus superleichtem Composit-Material auf dem Dach mitgeführt. Vier Gasflaschen reichen für den Solobus, acht Flaschen trägt der Citaro-Gelenkbus mit NGT-Antrieb (Natural Gas Technology).

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Vollelektrische Antriebe sind die Zukunft des Stadtverkehrs

Gleichzeitig läutet der Stadtbus-Hersteller die große Antriebswende ein. „2030 rechnen wir mit 70 Prozent vollelektrischer Antriebe für den Stadtverkehr“, erklärt Gustav Tuschen, „elektrische Antriebe werden künftig keine Nischenangebote mehr sein.“ Der Chefentwickler der Omnibus-Division von Daimler spricht bereits von einer Serieneinführung emissionsfreier Antriebe 2020 und davon, zwei verschiedene elektrische Konzepte weiter zu verfolgen.

Entwicklungsarbeit nötig

Auf einer modularen Plattform sollen sowohl Brennstoffzellen-Busse als auch batterieelektrische Fahrzeuge entwickelt werden. Diesel-elektrische Hybridantriebe werden dagegen bei Daimler nicht weiter verfolgt. „Der Aufwand und das Ergebnis dieser komplexen Hybridsysteme passen nicht zusammen“, rechnet Chef-Techniker Tuschen vor. Doch bei allem Optimismus lassen sich weder Batterie- noch Brennstoffzellen-Busse heute in größeren Stückzahlen vermarkten – sie sind weder technisch noch wirtschaftlich serienreif. Gustav Tuschen betont: „Unsere elektrisch angetriebenen Omnibusse müssen sich nahtlos in die Abläufe der Verkehrsbetriebe einfügen. Sowohl die Brennstoffzellen-Citaros (Citaro F-CELL) als auch die batterieelektrischen Citaro E-CELL werden so spezifiziert werden, dass der öffentliche Nahverkehr genauso effizient wie heute ablaufen kann.“

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