Challenge Bibendum – Michelin will das Rad neu erfinden

Michelin hat auf der Challenge Bibendum in Berlin eine Weiterentwicklung des Aktivrades vorgestellt. In Kooperation wird das System in Fahrzeugen von Heuliez (Will) und Venturi (Volage) eingesetzt. Innerhalb des Felgenkranzes sind bei dieser Konstruktion Antrieb, Federung und Bremse untergebracht. Geringerer Bauraum und weniger Reibungsverluste sollen die wesentlichen Vorteile des Antriebkonzepts sein.

Im Kleinwagen Will arbeiten die Aktiv-Räder an der Frontachse und haben jeweils ein Gewicht von nur 32 Kilogramm. Ihre Elektromotoren leisten zusammen 60 kW/82 PS, das ermöglicht dem Zweitürer eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in weniger als 13 Sekunden. Je nach Art der verwendeten Batterie sollen 100 bis 300 Kilometer Reichweite möglich sein. Der Wirkungsgrad des Antriebs in dem 3,7 Meter langen Zweitürer liegt nach Angaben von Michelin bei 90 Prozent, bei vergleichbaren Autos mit herkömmlichem Antrieb läge er lediglich bei 30 Prozent.

Deutlich sportlicher ist der Antrieb im Venturi Volage ausgelegt. Hier sorgen vier Aktiv-Räder mit jeweils 55 kW/75 PS für vehementen Vortrieb, knapp fünf Sekunden reichen für den Sprint von 0 auf 100 km/h. Die Funktion des Stoßdämpfers übernimmt eine ebenfalls im Felgenkranz untergebrachte elektrische Dämpfung, die von einem zweiten Elektromotor gesteuert wird. Das Ansprechverhalten der elektronischen Steuerung sei identisch mit dem einer herkömmlichen Dämpfung, im Zuge der Weiterentwicklung ließe es sich jedoch weiter verbessern, heißt es bei Michelin.

Neu ist die Idee des Radmotors nicht. Bereits im Jahr 1900 präsentierte die Hofwagenfabrik Jakob Lohner & Co auf der Pariser Weltausstellung ein Fahrzeug mit elektrischen Antriebsmotoren in den Radnaben. Der Erfinder dieser Technik war der damals 25 Jahre alte Ferdinand Porsche, der den Wagen für den k.u.k.-Lieferanten in Wien-Florisdorf entwickelt hatte.

Über einen Serieneinsatz der Michelin-Technik gibt es noch keine verbindlichen Angaben. Man kooperiere mit verschiedenen Herstellern, heißt es bei den Franzosen. Im Zuge zunehmender Zahlen von Elektrofahrzeugen auf den Straßen, ihres geringeren Gewichts und höheren Effizienz könne das Aktivrad jedoch in nicht zu ferner Zukunft angeboten werden.

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