Coole Skandinavier: Volvo nicht nur beim Wintertest gut unterwegs

Berchtesgaden – Der Unterschied könnte gravierender kaum sein: der eine schwedische Automobilhersteller, Saab, pleite, der andere, Volvo, auf der Erfolgsspur. „Uns geht es gut“, sagt jedenfalls Bernhard Bauer jetzt beim Wintertest in Berchtesgaden. Und der Deutschland-Chef der 2010 von Ford an den chinesischen Autobauer Geely verkauften Pkw-Sparte der Marke meint damit nicht nur deren Situation hierzulande.

Bis 2020 pro Jahr 800 000 Einheiten

2011 haben die Schweden mit weltweit rund 450 000 Einheiten über 20 Prozent Zuwachs erreicht, was einem Mehrverkauf von immerhin 75 730 Pkw entspricht. Vor allem auf China ruhen ebenfalls bei Volvo die Hoffnungen, was die Zukunft betrifft. Bis 2014 sind zwei neue Werke in dem Land geplant, die auch für den [foto id=“405374″ size=“small“ position=“left“]Export produzieren sollen, eine zusätzliche Motorenfertigung ist im Gespräch. Bis 2020, bestätigt Bauer, wolle man weiter auf 800 000 Einheiten zulegen, darunter allein 200 000 in China, nach den USA und Schweden drittgrößter Volvo-Markt.

Zuwachs zuletzt auch in Deutschland

Deutschland sortiert sich mit zuletzt knapp 34 000 Zulassungen auf Platz vier ein. Das Plus hier summiert sich auf fast 31,5, der Marktanteil auf 1,1 Prozent. „Zulassungsergebnis und Marktanteil sind die besten seit 2006“, betont Deutschland-Sprecher Olaf Meidt unter Hinweis unter anderem auf einen Dieselanteil hierzulande von inzwischen sogar über 91 Prozent bei den einzelnen Baureihen vom kleinen C30 über C70, S40, S60, S80, V50, V60, V70, XC60 und XC70 bis zum großen XC90 hinauf.

XC90 zuletzt noch einmal aufgewertet

Bei uns und weltweit ist der kompakte XC60 meistverkauftes Modell der Marke. Vorher war es lange der gegen BMW X5, Lexus RX, Mercedes M-Klasse und VW Touareg positionierte größere Premiumbruder gewesen, den Volvo zum Modelljahr 2012 nicht zuletzt mit Blick auf die Möglichkeiten der Individualisierung [foto id=“405375″ size=“small“ position=“right“]noch einmal aufgewertet hat.

Sogar Papst ist Eigentümer des großen SUV

Der XC90, bei uns seit 2003 am Start, ist aktuell in fünf Ausstattungen als Sechszylinder-Benziner mit 179/243 und Fünfzylinder-Turbodiesel mit 120/163 und 147/200 kW/PS zu Preisen ab fast 41 200 bis über 60 300 Euro zu haben. Die 190 bis Tempo 210 schnellen, leer rund 2200 Kilo schweren Versionen mit dem rund 250 bis fast 1840 Liter großen Gepäckabteil sollen im Mix zumindest laut Datenblatt knapp über acht bis elfeinhalb Liter verbrauchen. Mit Frontantrieb wird der XC90 hier erst seit 2010 angeboten. Es hat ihn, erinnert Meidt, in Zusammenarbeit mit Yamaha bis 2011 sogar als Achtzylinder mit 232/315 kW/PS gegeben. Prominentester Eigentümer eines XC90 soll Papst Benedikt XVI. sein.

Gutes Handling auf Schnee und Eis

Das geräumige Lifestyle-Auto, hierzulande serienmäßig mit sieben Sitzen bestückt, aber auch als Fünfsitzer lieferbar, punktet mit hohem Sicherheitsniveau, hohem Fahrkomfort, mit umfangreicher Ausstattung und funktioneller Bedienung. Dass er, nicht billig in Anschaffung und Unterhalt, weder über Sperrdifferenzial noch über Geländeuntersetzung verfügt und sich dadurch nur für leichteres Terrain eignet, ist Kritikern [foto id=“405376″ size=“small“ position=“left“]negativ aufgestoßen, obwohl sich erfahrungsgemäß nur wenige mit ihren SUV tatsächlich im Gelände bewegen. Beim fahrdynamischen Wintertest auf verschneitem und vereistem Gelände im österreichischen Hintersee hat der XC90 in Sachen Handling dagegen eine sehr gute Figur gemacht.

Nachfolger kommt 2014 auf neuer Plattform

Dass es überhaupt einen Nachfolger gibt, war bis zuletzt nicht sicher gewesen, spricht Deutschland-Chef Bauer sogar von Überlegungen, den XC90 ein- und stattdessen eine gestreckte Version des kompakteren XC60 auf die Räder zu stellen. Die zweite Generation kündigt Bauer als „vollkommen neue Entwicklung“ für 2014 an, ohne konkreter zu werden. „Sie muss sicher sein, das kann ich aber schon sagen, und effizienter.“

Leistungsoptimierung mit Performance-Partner

In verschiedenen Tourenwagen-Meisterschaften arbeitet Volvo seit 15 Jahren schon mit Polestar zusammen. Jetzt bieten die Schweden gemeinsam mit ihrem Performance-Partner Leistungsoptimierungen auch auf dem deutschen Markt an. Bei den sechs Modellen S60, V60, V70, S80, XC60 und XC70 des aktuellen Jahrgangs [foto id=“405377″ size=“small“ position=“right“]sind mittels einer speziellen Motorsteuerung für Dieselvarianten Steigerungen auf bis zu 169/230 kW/PS und bis zu 470 Newtonmeter Drehmoment möglich.

Vorher V40, V60 Plug-in-Hybrid, C30 Electric

Was 2012 noch ansteht? „Wir bekommen zwei volumenstarke neue Kompaktmodelle und werden mit zwei Hightech-Fahrzeugen neue Akzente setzen, die maßgeblich unser Image als innovativewr und nachhaltiger Automobilhersteller stärken werden.“ Die Rede ist nach dem V40 unter anderem vom an der Steckdose aufladbaren V60 Plug-in-Hybrid sowie vom rein elektrisch betriebenen C30 Electric, beide zunächst jedoch in kleinen Stückzahlen. Was fehlt, wäre auch für den Volvo-Mann „vielleicht noch ein flottes Modell unter dem XC60“.

Ziel in Deutschland wieder über 40 000 Verkäufe

Und die weiteren Aussichten für Volvo auf dem deutschen Markt? „Obwohl derzeit nicht alle wirtschaftlichen Ausblicke im grünen Bereich sind“, so Bauer auf dem Weg zurück zu früher schon einmal erreichten mehr als 40 000 Verkäufen, „vorsichtig-optimistisch.“ Platz eins bei der Kundenzufriedenheit hat eine unabhängige Studie den coolen Skandinaviern jedenfalls schon bestätigt.

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