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Das Navi als Spritsparhelfer

Urlaubszeit ist Stauzeit. Allein auf den deutschen Autobahnen hat der ADAC im vergangenen Jahr 185 000 Staus mit einer Gesamtlänge von 400 000 Kilometern gezählt. Aber der Stillstand auf den Straßen kostet die Autofahrer nicht nur Nerven, sondern auch eine Menge Sprit. Moderne Navigationssysteme können dabei helfen, sowohl die Nerven des Fahrers als auch sein Tankbudget zu schonen. Wie das geht, zeigt beispielsweise die Eco-Routing Funktion, die Automobilzulieferer Bosch jetzt für das SD-kartenbasierte Navigationssystem des neuen Ford Focus entwickelt hat. „Intelligente“ Navigationsalgorithmen sollen dafür sorgen, dass das Navi auf Wunsch des Fahrers auch „Öko“-Routenempfehlungen ausspuckt.

Auf diese Weise sollen sowohl die Kraftstoffkosten gesenkt als auch die CO2-Emissionen reduziert werden, ohne dass dabei zu viel Zeit auf der Strecke bleibt. Feldversuche im Alltagsbetrieb haben laut Hersteller ein Spritsparpotenzial von durchschnittlich neun Prozent Kraftstoff bei lediglich neun Prozent Zeitverlust gegenüber der schnellsten Route ergeben. Auf einer Fahrt von Hamburg nach München könnten Städtereisende, die in einem Kompaktklässler mit Benziner unterwegs sind, der normalerweise acht Liter [foto id=“367078″ size=“small“ position=“left“]pro 100 Kilometer verbraucht, somit rund fünfeinhalb Liter Sprit sparen und bräuchten dabei nur eine halbe Stunde länger.

Der Trick der Programmierer

Anders als bei bisherigen Systemen, die ökologische Routen suchen, indem sie das statistische Mittel aus schnellster und kürzester Route berechnen, werden beim von den Schwaben entwickelten System auch ökologische und ökonomische Aspekte der gewählten Route berücksichtigt. Dazu gehören einerseits statische Faktoren wie das Streckenprofil zum Beispiel die zu durchfahrenden Ortschaften oder die Anzahl der dort zu erwartenden Kreuzungen. Dabei wird beispielsweise ein Abbiegevorgang nach links mit einer längeren Wartezeit und damit auch mit einem höheren Energieverbrauch als das Abbiegen nach rechts bewertet. Anderseits werden aber auch fahrzeugspezifische Eigenschaften wie der jeweilige Motor, das Getriebe und der Luftwiderstand berücksichtigt. Zusätzlich lassen sich auch noch Fahrzeugaufbauten wie Dachboxen in die Berechnung einbeziehen, die besonders ab Reisetempo 130 schnell für ein bis zwei Liter Mehrverbrauch sorgen. Außerdem kann der Fahrer über eine Beschreibung seines individuellen Fahrstils auch [foto id=“367079″ size=“small“ position=“left“]sein eigenes Fahrverhalten eingeben. Je nach Bedarf kann er zwischen drei Fahrerprofilen „sportlich“, „normal“ oder „eco“ wählen.

Die Navis von morgen sollen sogar noch schlauer sein

In Zusammenarbeit mit Google arbeiten Ford-Ingenieure derzeit daran, den Bordcomputer lernfähig zu machen. Mittels Cloud Computing werden die Fahrdaten individuell aufgezeichnet und gespeichert. Auf diese Weise merkt sich das System, auf welcher Strecke ein Fahrer unterwegs ist und wo er dabei zu welcher Tageszeit regelmäßig Zeit und Sprit liegen lässt. Vorstellbar ist es laut den Ingenieuren, die zusammen mit Google an dem „Prediction API“ genannten System tüfteln, dass der Bordcomputer den Fahrer beim Einsteigen fragt „Wollen Sie zur Arbeit fahren?“. Wenn dieser „Ja“ sagt, wird automatisch die günstigste Fahrstrecke berechnet. Deren Berechnung findet speicherschonend und schnell per Internet statt.

Die gewonnenen Fahrdaten können neben reiner Information auch dazu genutzt werden, die Motorleistung und das Fahrwerk an die Streckenverhältnisse anzupassen für mehr Fahrkomfort und höhere Kraftstoff-Effizienz“, ist Ryan McGee aus der herstellereigenen Forschungs- und Entwicklungsabteilung optimistisch. Schon 2012 könnte das System zusammen mit der dann debütierenden internetbasierten Infotainment-Technik „Sync“ Einzug in Neufahrzeuge von Ford halten. Schöne, neue Autowelt.

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