Design beim Lkw: Spagat aus Funktion und Kreation

Auch bei einem Lkw entsteht das Design nicht gerade im Vorbeigehen. Beim neuen Volvo FH Lkw hat beispielsweise der Prozess vom ersten Strich auf dem Zeichenbrett bis zum fertigen Lkw mehr als fünf Jahre gedauert. Die Aufgabe des Konstruktionsteams bestehen darin, Lösungen zu finden, bei denen alle Einzelbauteile des Lkw exakt zueinander passen und dennoch das Gefühl eines zusammenhängenden Ganzen zu vermitteln. Nicht ungezügelte Kreativität ist angesagt, sondern Design und Funktion müssen stets Hand in Hand gehen. Jede sichtbare Oberfläche innen wie außen ist von der Konstruktionsabteilung des FH in Augenschein genommen worden. Das hat sogar für die Geräusche und die Haptik der Tasten und Bedienelemente gegolten sowie für die Struktur der Textilien und die Beleuchtung innerhalb des Fahrerhauses.

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Anforderungen, die in Parametern wie strengen Standards für Sicherheit und Fahrerumgebung ihren Ausdruck finden. Die frühe Phase des Entwicklungsprozesses gilt dem Finden einer Designrichtung, eines Ausdrucks und einer Identität. Formen und Linien werden dafür zunächst übertrieben ausgeführt, mit dem Ziel, die zentrale visuelle Botschaft herauszufinden. Zuerst werden die diversen technischen Anforderungen besprochen, aber das grundsätzliche Bestreben in der Konzeptphase ist immer die Verbesserung und Vergrößerung des Fahrerhausinnenraums, erzählt Rikard Orell, Leiter Design bei Volvo Trucks.

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Mit fortschreitender Arbeit sind aus Skizzen Computer-erstellte Modelle geworden, und das Design hat realistischere Züge angenommen. Die grundlegende Form, die Erscheinung und die Proportionen sind entscheidend. Alle Linien und Kurven müssen einen natürlichen Fluss haben, und nichts darf das Auge stören?, meint FH-Chefdesigner Asok George.Um diesen Fluss umzusetzen, verwendet das Team echte Modelle aus Lehm, sowohl in voller Größe als auch Maßstabmodelle. Denn auch wenn moderne Computerprogramme dem Konstrukteur helfen, seine Visionen und Ideen zu visualisieren, reichen die virtuellen Tools nicht immer aus, erläutert George.

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Bei den Lehm-Modellen schöpfen die Designer dann ihre Kreativität voll aus, hier zeigt sich das Herzblut jedes einzelnen der Kreativen. Der kreative Aspekt macht zwar einen wichtigen Teil beim Design eines neuen Lkw aus, er ist aber nicht alles. Die Anforderungen an das Erscheinungsbild des Fahrzeugs ergeben sich auch aus einer Reihe an technischen Erfordernissen. Zum Beispiel stand beim FH ein größeres Fahrerhaus als bei seinem Vorgänger im Lastenheft, um den Komfort und die Fahrersicherheit zu erhöhen. Um die Bedürfnisse des Fahrers zu ermitteln, ist die Fahrerversuchsstation ein wichtiger Teil des Entwicklungsprozesses.

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Dabei werden Fahrer auf Autohöfen in ganz Europa interviewt und gebeten, sich in frühe Dummy-Modelle des neuen Volvo FH zu setzen. Mit ihrem Feedback ist das Design im Sinne ihrer Bedürfnisse verfeinert und angepasst worden. Insgesamt sind über fünf Jahre hinweg mehr als 2000 Fahrer interviewt worden. Auch der Wunsch nach mehr Stauraum und größeren Staufächern hat deutlich gemacht, dass das Fahrerhaus vergrößert werden musste. Und das wiederum hat bedeutet, dass die zuvor so charakteristisch nach hinten geneigten A-Säulen ein Kennzeichen des Volvo FH aufrechter gestaltet werden muss.

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Also hat das Design-Team an abfallenden Linien und einem schrägen Dach gearbeitet, um auf diese Weise die dynamische Optik des FH zu erhalten. Das Ergebnis ist ein Fahrerhaus, das jetzt einen Kubikmeter größer ist und 300 Liter mehr Stauraum bietet als beim Vorgänger. Obwohl fast alles am FH verändert worden ist, haben wir dennoch unser Ziel erreicht: Das Erbe aufzunehmen, und gleichzeitig dem neuen Lkw-Modell eine gelassenere, selbstbewusstere Ausstrahlung zu geben?, so Rikard Orell.

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