Deutsche Autobauer – Wachstum nicht nur in China

Die deutsche Automobilindustrie ist gut in das Jahr 2011 gestartet. Nach einem Plus von zehn Prozent auf 1,6 Millionen Pkw-Neuzulassungen im ersten Halbjahr in Deutschland erwartet der Verband der Automobilindustrie (VDA) für das Gesamtjahr 3,1 Millionen neue Pkw. Sorgen macht sich der Verband aber wegen der hohen Spritkosten. „Ein gutes Autojahr braucht auch eine nachhaltige Preisentwicklung an der Zapfsäule“, betonte VDA-Chef Matthias Wissmann.

Die deutsche Pkw-Produktion für das Gesamtjahr prognostiziert der Verband auf mehr als 5,9 Millionen Pkw, was das bisherige Rekordjahr 2008 toppen würde. Im ersten Halbjahr stieg die Produktionszahl um fünf Prozent auf knapp drei Millionen Fahrzeuge. Damit verbesserte sich die Kapazitätsauslastung bei den Pkw-Herstellern von 84 Prozent im Vorjahreszeitraum auf jetzt 92 Prozent.

Ebenfalls erfreulich zeigt sich die Exportentwicklung. Mit 2,3 Millionen Pkw stieg die Zahl der Ausfuhren um sechs Prozent. Wichtigster Auslandsmarkt ist mittlerweile China, wo in diesem Jahr voraussichtlich 12,2 Millionen Pkw nachgefragt werden. Deutsche Marken werden daran nach Einschätzung des VDA einen Marktanteil von rund 20 Prozent haben. Das dortige Absatzpotenzial sei noch enorm. Die Pkw-Dichte liege derzeit bei nur 30 Autos pro 1.000 Einwohner. Zum Vergleich: In Deutschland sind es 517.

Auch in den USA gewinnen die deutschen Autobauer Marktanteile. Während der Gesamtmarkt um 12,7 Prozent zulegen konnte, kletterte der Absatz deutscher Wagen im ersten Halbjahr um 17,3 Prozent auf 490.000 Einheiten. Besonders Dieselfahrzeuge erfreuen sich zunehmender Beliebtheit bei US-Kunden. Der „Heimatmarkt Westeuropa“ ist nach Verbandsangaben weiterhin stabiler Anker der deutschen Autobauer. Mit knapp 5,8 Millionen Einheiten bezogen auf die ersten fünf Monate blieben die Hersteller um 0,6 Prozent unter dem Vergleichsergebnis 2010. Ihr Marktanteil liegt bei über 47 Prozent.