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Die Opel-Alternativen: Rüsselsheimer bauen ihre Erd- und Autogasflotte aus

Rüsselsheim – Es gibt Zeiten, die scheinen zum Verzweifeln. „Wir bauen doch gute Autos – und dann das jetzt wieder“, sagen Opelaner zu Medienvertretern, die von ihnen in diesen Tagen schon wieder einen Originalton nach dem anderen haben wollen. Natürlich ist das gerade auch bei der Vorstellung von Opels alternativer Erd-/Autogas-Flotte so.

„Tanken für die Hälfte“

Eigentlich soll es ums „Tanken für die Hälfte“ gehen. Doch die aktuellen Meldungen holen die Rüsselsheimer ein. Was ist mit der Verlegung der Astra-Produktion nach England oder Polen? Was heißt das für das Werk Bochum? Sind trotz Standortsicherung bis 2014 Arbeitsplätze in Gefahr? Stimmt es, dass die Zafira-Entwicklung über die bereits angekündigte Kooperation der US-amerikanischen Opel-Mutter General Motors [foto id=“418515″ size=“small“ position=“left“]mit dem aus Peugeot und aus Citroën bestehenden PSA-Konzern nach Frankreich verlagert wird, in Rüsselsheim sogar schon gestoppt ist? Und was ist dran, dass Citroëns C5-Produktion nach Rüsselsheim kommt?

Neben dem Elektro-Ampera

„Alles nur Gerüchte, es ist doch gar nichts entschieden“, merkt man den Befragten an, dass es sie nervt, immer wieder neue und von wem auch immer gestreute „Wasserstandsmeldungen“ kommentieren zu müssen, Motto eben „Wir bauen gute Autos“. Auch Lars Steinweg und Ilona Köhler finden das. Beide sind im Marketing auf Fahrzeuge mit alternativen Antrieben spezialisiert, neben dem ElektroAmpera mit Reichweiten-Verlängerung besonders auf die mit Erdgas CNG (für Compressed Natur Gas) und die mit Autogas LPG (für Liquefied Petroleum Gas), für die der Staat vorerst bis 2018 sogar einen Steuerbonus gewährt.

Als nächstes Insignia und Zafira Tourer

Rund 100 000 Einheiten davon sind seit 2001 verkauft, 75 000 mit Erd-, 25 000 mit Autogasantrieb. „Derzeit“, sagt Opel-Mann Steinweg, „decken wir etwa zwei Drittel der Baureihen ab.“ Für August kündigt [foto id=“418516″ size=“small“ position=“right“]Steinwegs Kollegin Köhler mit dem Insigna und dem Zafira Tourer die nächsten beiden Varianten mit Autogas, auch Flüssiggas genannt, an.

Komplett schon ab Werk

Schon ab Werk bietet Opel komplette Ausstattungen für seine Erd- und Autogasfahrzeuge an. Vier Erd- und fünf Autogasmodelle finden sich in der Palette. Sie reichen beim Erdgas vom Combo Turbo-Pkw (88/120 kW/PS, 23 100 Euro) über den Combo Turbo-Kastenwagen (88/120 kW/PS, 19 010 Euro) und Zafira Turbo (110/150 kW/PS, 26 550 Euro) bis zum Zafira Turbo Tourer (110/150 kW/PS, 27 950 Euro), beim Autogas vom Corsa Dreitürer (61/83 kW/PS, 14 865 Euro) über den Corsa Fünftürer (61/83 kW/PS, 15 605 Euro), Meriva Turbo (88/120 kW/PS, 22 240 Euro) und Astra Turbo (103/140 kW/PS, 22 670 Euro) bis zum Astra Sports Tourer Turbo (103/140 kW/PS, 23 770 Euro).

Wichtig für die Sicherheit

Die Vorteile liegen für beide Experten auf der Hand: Erd- und Autogasfahrzeuge stoßen bis zu 15 beziehungsweise bis zu 25 Prozent weniger vom schädlichen Treibhausgas Kohlendioxid aus. Ihre [foto id=“418517″ size=“small“ position=“left“]Zündtemperatur – wichtig für Fragen der Sicherheit – liegt viel höher als bei Benzin und Diesel. Spezialtanks speichern unter unterschiedlichem Druck Erdgas im Unterboden und Autogas in der Reserveradmulde.

Reichweite, Tankstellen, Preise

Bei der Reichweite finden sich Erd- und Autogas-Zafira mit rund 530 oder rund 500 Kilometern in der Liste. 900 Erdgas-Tankstellen soll es in Deutschland geben, 6500 mit Autogas, in Europa – wichtig, wenn man in Urlaub fährt – 4000 beziehungsweise 36 000. Die Kraftstoffpreise rechnet Marketing-Mann Steinweg bezogen auf den Energiegehalt pro zehn Kilowattstunden von 1,76 Euro bei Benzin über 1,39 bei Diesel und 1,09 bei LPG bis 0,76 Euro bei CNG runter. Für 20 Euro käme man also mit Benzin 184, Diesel 258, LPG 274 und mit CNG 421 Kilometer weit.

Zulassungen und Wirtschaftlichkeit

In Deutschland sind über 42,3 Millionen Benzin- und Dieselfahrzeuge zugelassen, fast 75 000 beziehungsweise über 456 000 mit Erd- oder Autogasantrieb. Bei 20 000 Kilometer Jahreslaufleistung summiere sich die Treibstoffkosten-Ersparnis gegenüber vergleichbaren Benzinern beim Erdgas-Zafira-Tourer auf 1220, beim Autogas-Astra-SportsTourer auf 632 Euro. Nach zweieinhalb beziehungsweise dreieinhalb Jahren habe sich alles amortisiert. Den Tankvorgang selbst nennt Lars Steinweg „unproblematisch wie bei [foto id=“418518″ size=“small“ position=“right“]Benzin“. Bei Autogas sei der Adapter für europaweites Tanken serienmäßig. Und Beschränkungen gesetzlicher Art bei Einfahrt in Tiefgaragen gebe es nicht. „Sonst“, räumt Ilona Köhler ein, „könnte man auch roten oder grünen Autos die Einfahrt verbieten.“

Etwas höherer Benzinverbrauch

Alles in allem: Fahrzeuge mit Erd- und Autogasantrieb kosten mehr, brauchen teilweise auch etwas mehr Benzin. Zum Verzweifeln ist die Situation bei Opel diesbezüglich jedenfalls nicht. Ganz im Gegenteil. Wenn da nur nicht immer wieder diese anderen Meldungen wären …

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Gast auto.de

Mai 15, 2012 um 4:30 pm Uhr

fahre selbst einen Zafira Tourer CNG (ab Werk) und bin eigentlich ziemlich begeistert. Ich fahre oft lange Strecken und ich dachte, dass es ihm an Kraft fehlt…. fährt sich aber recht zügig und flott! Außerdem bringt man ne ganze Kindergeburtstagsparty in die Rückbänke 😛

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