E10 kommt: Basta! Was so alles darüber verzapft wird

 

Am gestrigen Dienstag beschlossen Rainer Brüderle (FDP) und Norbert Röttgen (CDU) mit den Öl-Multis beschlossen, dass sie nichts neues beschließen. Man wolle an E10 fest halten und die Verbraucher besser informieren. Wer aber die Verantwortung trägt bleibt weiter offen.

Es tut sich also erst mal nichts. E10 soll weiter in Deutschland verkauft werden, wobei die Autofahrer noch besser informiert werden sollen. Dies entschieden Regierung, Industrie und Verbänden auf dem viel gepriesenen „Benzin-Gipfel“. Wie dies vonstatten gehen soll, und wem dabei welche Verantwortung zukommt, bleibt weiter ungeklärt. Besonders im Vorfeld des Gipfels hatten sich Wirtschaft und Politik gegenseitig den schwarzen Peter zugeschoben, durch mangelnde Informationspolitik, schuld an der Misere zu sein. Bisher hat lediglich die Deutsche Automobil Treuhand eine Liste aller Modelle und deren E10-Verträglichkeit im Angebot. Verbindliche Angaben machen bisher jedoch nur die Hersteller selbst.

Es könnte so einfach sein[foto id=“348687″ size=“small“ position=“left“]

Da die Europäische Union die Anhebung des Bioethanol-Anteils im Kraftstoff beschlossen hat, kann sich Deutschland dem auch nicht entziehen. Was hierzulande jedoch zu Boykott und gegenseitigen Schuldzuweisungen führt, läuft bei unseren europäische Nachbarn wesentlich Reibungsloser ab. So hat die französische Regierung selbst eine Liste aller Fahrzeuge veröffentlicht, die bedenkenlos mit dem Biosprit betankt werden können. In den Niederlanden, Tschechien oder Großbritannien führt man die Bevölkerung behutsam an den neuen Kraftstoff heran. Nur bei uns wird der sogenannte „Biosprit“ in einer Hau-Ruck-Aktion durch gedrückt.

Etikettenschwindel

[foto id=“348689″ size=“small“ position=“right“]Dabei ist schon die Vorsilbe „Bio“ ein ganz großer Etikettenschwindel, wodurch der Autofahrer wohl an seinem ökologischen Gewissen gepackt werden sollte. Doch die Rechnung geht offensichtlich nicht auf. Wie Auto.de in einer Umfrage feststellte, lehnen 95 Prozent der Deutschen den das angeblich umweltfreundliche E10 ab. Gründe sind neben der Angst vor Motorschäden und erhöhten Verbrauch auch Studien die zeigen, dass durch den Anbau und Transport der Rohstoffe für E10, teilweise mehr CO2 produziert wird als durch die fossilen Brennstoffe, die es ersetzen soll. Zudem treibt die erhöhte Nachfrage nach Getreide, die weltweiten Nahrungsmittelpreise in die Höhe.

E10 im Überfluss

Nachdem viele Tankstellen und Raffinerien bislang auf großen Mengen des produzierten E10-Kraftstoffes buchstäblich sitzen geblieben sind, stellt sich die Frage was damit passieren soll. Da Sommerbenzin weniger leichtsiedende Anteile (Butan, Isopentan) enthalten muss, als die derzeit verkaufte Winterware, müssen die Händler die angestauten Vorräte des neuen Benzins bis zum 30. April verkauft haben. Danach verbietet ein Gesetz den weiteren [foto id=“348691″ size=“small“ position=“left“]Verkauf der Winterware. Bleibt also wie man Herr des Problems werden will. Denkbar wäre natürlich ein drastisch reduzierter Preis pro Liter Winter-E10, was sicherlich zur generellen Akzeptanz des Bio-Kraftstoffes beitragen könnte. In Frankreich wird Super-E10 beispielsweise generell im Schnitt drei Cent pro Liter günstiger verkauft als normales Super. Abgesehen von der Kritik am höheren Verbrauch, haben unsere westlichen Nachbar den neuen Kraftstoff auch weitestgehend akzeptiert.

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