Eurobike – Globaler Fahrrad-Gipfel am Bodensee

Ende August trifft sich die internationale Fahrradindustrie am Bodensee zur Eurobike und zeigt dort ihre Neuheiten. Vor mehr als 20 Jahren als Branchentreff der Rennrad- und Mountainbike-Szene entstanden, hat sich die Messe bis heute zu einer der weltweit bedeutendsten Leitmessen entwickelt. Waren es vor 20 Jahren gerade 200 Aussteller, so werden dieses Jahr rund  1200 Aussteller aus 100 Ländern treffen.

Am Bodensee trifft sich eine Branche, deren wirtschaftliche Bedeutung weitgehend unbekannt ist. In Deutschland erreicht die Industrie eine Wirtschaftsleistung von 16 Milliarden. Trotz wachsender Relevanz hat die Messe ihre lockere und jugendliche Atmosphäre behalten, was bei den Herstellern gut ankommt. „Für uns ist die Eurobike die wichtigste öffentliche Messe. Sie ist zur weltweit wichtigsten Plattform unserer Branche und längst zur Globalbike geworden“, erklärt Mathias Seidler, Vorstandsvorsitzender des deutschen Marktführers Derby Cycle.

Die Industrie profitiert dabei nicht allein vom Boom bei den E-Bikes, sondern auch davon, dass das Fahrrad vor allem bei der urbanen Kundschaft zunehmend als Ausdruck der individuellen Persönlichkeit und Lifestyle-Objekt gesehen wird. Außerdem spielt das Rad als Sportgerät auf Waldboden und Asphalt eine zunehmend wichtige Rolle, wobei auch hier die Elektronik Einzug hält. So präsentiert der japanische Weltmarktführer Shimano auf der Eurobike elektronische Getriebenaben [foto id=“430332″ size=“small“ position=“right“]für sportliche Freizeiträder, und der Federungsspezialist Fox Racing Shox zeigt Federgabeln und Hinterraddämpfer, die von der kommenden Saison an elektronisch miteinander kommunizieren.

Allerdings wird die gute Laune der Veranstalter und Unternehmen aktuell durch das schlechte Wetter und den schwachen Euro leicht getrübt. Bei konventionellen Fahrrädern verzeichnen Handel und Hersteller im ersten Halbjahr wegen des weitgehend ausgefallenen Sommers einen deutlichen Rückgang (die genauen Zahlen werden erst auf der Eurobike veröffentlicht), während E-Bikes offensichtlich eine wetterunabhängige Kundschaft ansprechen. In diesem Segment rechnet die Branche mit 400.000 verkauften Rädern, sodass sich der Absatz der elektrisch unterstützten Zweiräder in den vergangenen fünf Jahren verachtfacht hat. Längerfristig wird dieses Rädern ein Marktanteil von 15 Prozent zugetraut, was nicht zuletzt daran liegt, dass die Vehikel das Design elektrisierter Rollatoren abgelegt haben. „In den Niederlanden“, so Siegfried Neuberger, Geschäftsführer des Zweirad-Industrie-Verbandes, „hat sich der E-Bike-Markt bereits auf diesem hohen Niveau eingependelt. Mit dieser Entwicklung wird in den nächsten Jahren auch auf dem deutschen Markt zu rechnen sein.“

Allerdings werden die Kunden dann wahrscheinlich – nicht nur bei den E-Bikes – mit höheren Preisen rechnen müssen. In den vergangenen Monaten hat der Euro deutlich gegenüber dem Dollar an Wert verloren, und weil in der Radbranche die meisten Komponenten und Dienstleistungen auf Dollar-Basis eingekauft werden, haben sich die Bedingungen für die Hersteller erheblich verschlechtert, sodass Preissteigerungen wahrscheinlich werden. Auch der leichte Rückgang der Rohstoffkosten wird durch den Anstieg des Dollarkurses wieder ausgeglichen.

Die Eurobike findet vom 28. August bis 1. September statt. Am Publikumstag 1. September kostet der Eintritt 14 Euro an der Tageskasse.

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