Fahrbericht Kawasaki VN 1700 Classic: Cruising in Overdrive

Eine komplett neue Cruiser-Baureihe hat Kawasaki in der letzten Saison auf den Markt gebracht – natürlich mit hubraumstarkem V2-Motor. Auf dessen Volumen verweist bereits der Name der VN 1700-Serie, die die Nachfolge der VN 1600-Modelle antritt, und unterhalb des Hubraumgiganten VN 2000 neue Alternativen eröffnet. Den Einstieg in die jüngste Baureihe ermöglicht die bei 13 195 Euro startende „Classic“.

Optik

Optisch lehnt sich die „Kleine“ an die VN 2000 Classic an, was unter anderem am Motordesign zu erkennen ist. Auch die Linienführung oder der Schwung des Tanks sorgen für ein homogenes Familiengesicht – auch wenn Kawasaki explizit auf komplett neu entworfene Anbauteile und Motordeckel verweist, die den ebenso hochwertigen wie souveränen Auftritt der 1700er abrunden.

Motor

Während der Motor sich optisch am Hubraumflaggschiff orientiert, erinnert hingegen die Ventilsteuerung an die[foto id=“282363″ size=“small“ position=“right“][foto id=“282364″ size=“small“ position=“right“] abgelöste 1600er VN: Hier wie dort werkelt eine oben liegende Nockenwelle, während die VN 2000 auf das OHV-Prinzip mit unten liegender Nockenwelle und Stoßstange setzt. Ganz so aufwendig geht es bei der neuen Reihe nicht zu. Zudem kommt moderne Technik wie das vollelektronische Drosselklappensystem zum Einsatz: Eine Leistung von 55 kW/74 PS bei 5 000 U/min sind das Resultat, während das maximale Drehmoment von 135 Nm bei 2 750 Touren anliegt. Für einen gediegenen Cruiser mit Zahnriemen sind das allemal ausreichende Werte. Darüber hinaus fällt auch das Getriebe nervenschonend aus, hier werden die Gänge lässig per Schaltwippe eingelegt, bis man bei etwa 70 km/h in den Overdrive gelangt, der entsprechend in der digitalen Ganganzeige als „OD“ vermerkt ist. Die ersten fünf Schaltstufen werden in Ziffern dargestellt.

„Cruising im Overdrive“

Das „Cruising im Overdrive“ – wie einst von der legendären Gruppe „Queen“ besungen – schont nicht nur die Nerven, sondern auch den Geldbeutel. Der Verbrauch liegt bei 5,5 Litern Superbenzin auf 100 Kilometer, was in Kombination mit dem 20 Liter fassenden Tank Reichweiten von rund 360 Kilometern erlaubt. Zu den Spritkosten gesellt sich noch die Haftpflichtversicherung, für die beispielsweise die AXA 67,41 Euro im Jahr verlangt.

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Video: Kawasaki VN 1700 – Trailer

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Fazit

Wer jedoch etwas zügiger unterwegs sein möchte, um beispielsweise auf der Autobahn Strecke zu machen, muss häufigere Tankstopps einkalkulieren. Jedoch wird man sich dem ab 150 km/h recht heftig blasenden Wind kaum über längere Zeit aussetzen. Zumindest nicht freiwillig: Die Höchstgeschwindigkeit von 175 km/h bleibt damit ein eher theoretischer Wert. Für ein hohes Reisetempo gibt es durchaus bessere Fahrzeuge. Zudem sollte mit der Kawa nicht zu hektisch umgegangen werden, denn die früh aufsetzenden Trittbretter schmälern die Coolness des puristischen und lässigen Bikes merklich. Ansonsten ist ein souveräner Auftritt vor der Eisdiele mit der 1700er Classic garantiert.

 


Datenblatt: Kawasaki VN 1700 Classic: Cruiser
 
Motor: flüssigkeitsgekühlter Viertakt-V2-Motor, vier Ventile pro Zylinder, elektronische Einspritzung, 3-Wege-Katalysator
Hubraum: 1 700 ccm
Leistung: 55 kW/74 PS bei 5 000 U/min
max. Drehmoment: 135 Nm bei 2 750 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 175 km/h
Einstufung: nach Euro-3-Norm
Verbrauch: 5,5 Liter Superbenzin auf 100 Kilometer
Tankinhalt: 20 Liter
Leergewicht: 345 Kilogramm
Zuladung: 180 Kilogramm
Getriebe: sechs Gänge
Sitzhöhe: 72 Zentimeter
Jahresbeiträge bei der AXA-Versicherung: KH: 67,41 Euro (SF 1, Zulassung Düsseldorf, 50 Mio. Euro pauschal mit Schutzbrief), TK: 44,30 Euro (150 Euro Selbstbeteiligung)
Preis: 13 195 Euro

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