Mitsubishi

Fahrbericht Mitsubishi Grandis: Raum-Gleiter der eleganten Art

Das Ergebnis kann sich nicht nur sehen lassen, sondern fährt auch so, wie es das Äußere verspricht: Er ist ein sportlicher Raumgleiter mit Platz für bis zu sieben Personen. Am 3. April rollt der Grandis (ab 24 990 Euro) zu den deutschen Händlern. Von Stephan Bähnisch

Der neue Mitsubishi Grandis. Fotos: Mitsubishi
Normalerweise folgt ein MPV (Multi Purpose Vehicle) der Prämisse Raum vor Design. Der Grandis ist anders, verfehlt das Ziel, den Platz sinnvoll zu nutzen, aber dennoch nicht. Sieben Personen dürfen mitfahren, selbst in der dritten Reihe sitzen nicht nur Kinder recht bequem. Der Kofferraum ist dann natürlich nicht mehr üppig, aber für drei Golftaschen reicht der Platz allemal. Die letzte Reihe lässt sich mit wenigen Handgriffen komplett im Fahrzeugboden versenken. "Hide and seat" nennen die Japaner dieses Konzept, das nicht neu, aber sehr praktikabel ist.

Die zweite Sitzreihe ist längs verschiebbar, das bringt zusätzliche Variabilität und sorgt für einen leichten Zugang nach hinten. Sie kann einfach und schnell nach vorn geklappt werden, Ausbauen lässt sich das Gestühl leider nicht. Hier wurde Raum verschenkt. Trotzdem bleiben 1545 Liter Volumen für den Transport großer Gegenstände – ein ordentlicher Wert. Für ein Schläfchen zwischendurch kann aus den Sitzen der zweiten und dritten Reihe eine Liegewiese für zwei Personen gebaut werden.

Der Grandis ist lang, setzt aber im Vergleich zu vielen Mitbewerbern nicht auf Höhe. 4,77 Meter stehen zu Buche, 1,80 Meter Breite sorgen für gute Platzverhältnisse – selbst wenn die zweite Sitzreihe mit drei Personen besetzt ist. Durch die Höhe von "nur" 1,66 Metern erhält der Grandis eine dynamische Linie, die eher an einen Kombi denn einen Van erinnert. Das sieht gut aus und soll, wenn es nach Mitsubishi geht, auch den einen oder anderen Käufer aus dem klassischen Kombi-Segment locken. Zusätzlich sorgen ausgestellte Kotflügel vorn und die schlanken LED-Leuchten hinten für einen sportlichen Auftritt.

Innen wird der Armaturenträger von der breiten Mittelkonsole dominiert, in der griffgünstig der Schalthebel platziert ist. Ordentliche Kunststoffe in zwei Farben und gut bedienbare Drehschalter machen eines guten ersten Eindruck. Die Instrumente sind Blau hinterleuchtet und gut ablesbar.

Zur Markteinführung bietet Mitsubishi nur einen Motor an. Der 2,4-Liter harmoniert gut mit dem rund 1,7 Tonnen schweren Grandis und leistet 121 kW/165 PS. Er liefert ein maximales Drehmoment von 217 Newtonmetern bei 4000 Umdrehungen pro Minute. Das reicht zu durchaus flotten Fahrleistungen, der Grandis beschleunigt in zehn Sekunden auf Tempo 100 und rennt immerhin 200 km/h schnell. Den Verbrauch geben die Japaner mit 9,4 Litern Super an, bei den ersten Ausfahrten waren es aber eher knapp elf Liter, die durch den Ansaugtrakt flossen. Ein Diesel, sicherlich für ein solches Fahrzeug die erste Wahl, kommt Mitte 2005. Der Selbstzünder mit Pumpe-Düse-Technik wird von Volkswagen geliefert und soll zwischen 120 und 150 PS leisten.

Trotz seiner Größe fährt sich der Grandis sehr behende. Die direkte Lenkung ist angenhem und eine straffe Federung lassen ihn auch in schnell gefahrenen Kurven wenig einknicken. Trotzdem ist der Komfort in Ordnung. Die Schaltwege könnten kürzer sein, trotzdem geht der Gangwechsel gut von der Hand. Auf Wunsch kann sich der Kunde eine Vierstufenautomatik bestellen (1500 Euro), die zwar sanft schaltet, dem Grandis aber etwas an Dynamik nimmt. Die Fahrleistungen sind dann etwas schwächer, der Verbrauch steigt um fast zwei Liter an.

Die Grundausstattung hat bereits das meiste an Bord, was das Autofahrerherz begehrt: Sechs Airbags und ABS, Zentralverriegelung, elektrische Außenspiegel mit Einklappfunktion, elektrische Fensterheber, oder Armlehnen an den Vordersitzen, um nur einiges zu nennen. ESP ist nur in Verbindung mit dem so genannten Comfort-Plus-Paket erhältlich, das neben der Schleuderbremse auch einen Tempomaten und eine Klimaautomatik beinhaltet und 1500 Euro zusätzlich kostet. Oder der Kunde muss zum besser ausgestatteten "Intense" greifen. Hier kann der Kunde zwischen sechs und sieben Sitzen wählen und bekommt das ESP (bei denn Japanern Mitsubishi Active Stability Control MATC genannt) gratis dazu. Zusätzlich gibt es unter anderem silberne Applikationen im Innenraum, eine Klimaautomatik für den Fond, einen Tempomaten sowie 17-Zoll-Felgen. Damit kostet der "Intense" 27 990 Euro. Wer noch mal 3300 Euro für das Premium-Paket drauf legt, darf mit Leder und zwei Glasdächern sowie einer Scheinwerferreinigungsanlage ein wenig im automobilen Luxus schwelgen.

Fazit: Der Mitsubishi Grandis ist ein faires Angebot. Er sieht flott aus, hat reichlich Platz und bietet viel Auto fürs Geld. Dazu hat er durchaus sportliche Gene im Blut, die ihn angenehm von einigen Mitbewerbern abheben. 3000 Stück wollen die Japaner in diesem Jahr noch verkaufen – ein realistisches Ziel. Die bekannt guten Garantieleistungen von Mitsubishi und günstige Versicherungseinstufungen (16/24/20) werden dazu beitragen.

 

Von Von Stephan Bähnisch

 

15. März 2004. Quelle: Auto-Reporter

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