Skoda

Fahrbericht Skoda Yeti 1.2 TSI: Fabelhafter VW-Schreck

„Warum einen Volkswagen kaufen, wenn ich die gleiche Technik für weniger Geld bekommen kann?“ Diese Frage stellten sich vergangenes Jahr viele Kunden und machten Skoda damit zur stärksten Importmarke auf dem deutschen Markt.

Das jüngste Skoda-Modell

Fast 191 000 Neuzulassungen zählte das Kraftfahrtbundesamt 2009, nur noch übertroffen von Renault, bei denen aber auch die Dacia-Fahrzeuge mit eingerechnet werden. [foto id=“304850″ size=“small“ position=“right“][foto id=“304851″ size=“small“ position=“right“]Der Hochdach-Kombi Yeti ist das jüngste Skoda-Modell und hat mit rund 2 700 verkauften Einheiten in nur sechs Monaten zum Erfolg der Marke beigetragen. Das Auto mit dem Namen des sagenumwobenen Bergwesens hat zwar im VW-Modellprogramm keinen direkten Gegenspieler, doch was Motoren und Ausstattungsmerkmale angeht, ist die Konzern-Verwandtschaft unübersehbar. Einstiegsmotorisierung ist der 77 kW/105 PS starke 1,2 Liter große TSI-Motor, dessen Kraft ausschließlich die Vorderräder antreibt.

Die seltene Notwendigkeit eines Allradantriebs

Das ist nur konsequent, denn immer mehr Kunden mögen zwar eine rustikale Optik, die an Geländewagen erinnert, wissen aber um die seltene Notwendigkeit eines Allradantriebs in ihrer täglichen Fahrpraxis. Verzicht auf eine zusätzliche angetriebene Achse bedeutet nicht nur einen geringeren Anschaffungspreis, sondern letztlich auch Verzicht auf Gewicht, was den Verbrauchswerten zugute kommt.

Keine Blöße

Laut Herstellermessung soll sich der kleine Schneemensch mit 6,6 Liter Super je 100 Kilometer begnügen. Im Praxistest mit einem leicht autobahnlastigen Streckenprofil kamen am Ende 6,8 Liter heraus, was angesichts der notorisch überhöhten Praxiswerte vieler anderer Pkw sehr respektabel ist. Auch beim Tempo gab sich der Fünftürer keine Blöße. Das Datenblatt sagt 175 km/h, bei der GPS-Messung kamen – mit langem Anlauf – 176 km/h heraus. [foto id=“304854″ size=“small“ position=“left“]Für die Steuer müssen jedes Jahr 82 Euro bezahlt werden, für die Kfz-Haftpflichtversicherung werden beispielsweise bei der AXA rund 480 Euro fällig.

Vernunftauto

Mit einer Leermasse von 1 345 Kilogramm ist das Auto zwar kein Schwergewicht, aber es ist auch kein Sprinter. Die 11,8 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h würden Autoquartett-Spielern keine Freude machen, jedoch wird sportliches und dynamisches Auftreten von der ins Auge gefassten Klientel auch nicht an erster Stelle verlangt. Die Fahrzeuge von Skoda sind von ihren Kernwerten her Vernunftautos, für deren Käufer vor allem der Nutzwert im Verhältnis zum Anschaffungspreis entscheidend ist. Familien mit dem Wunsch nach vielseitiger Verwendbarkeit kommen da ebenso in Betracht wie Handwerker und Dienstleister. Und wer dann tatsächlich mal über Stock und Stein, Schnee oder Geröll rumpeln will, hat ja immer noch die Chance, sich für ein Allradmodell zu entscheiden.

Lesen Sie weiter auf Seite 2 & 3: Das Fahrerlebnis; Blechkleid; Ladevolumen; Unspektakulär, aber effizient; Ambiente im Innenraum; Fazit; Bewertung; techn. Daten & Preis

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Das Fahrerlebnis

Das Fahrerlebnis mit dem Yeti 1.2 TSI wird vor allem von Ruhe und Leichtigkeit bestimmt. Im Stand kaum hörbar, bleibt der Vierzylinder selbst unter Last dezent im Hintergrund. Leicht, aber nicht unpräzise fühlen sich Lenkung und Schaltung an, gering ist der Kraftaufwand für Kupplungs- und Bremspedal – es scheint, als sei das Auto [foto id=“304906″ size=“small“ position=“right“]daraufhin konstruiert, unauffällig zu bleiben. Komfortabel ist auch das Hinein- und Herauskommen, der höheren Karosseriebauart sei Dank.

Blechkleid

Das Auffälligste an der kantigen Optik sind die großen Radhäuser. Das namensgebende Fabelwesen wird als Urheber von bis zu 43 Zentimeter großen Fußabdrücken beschrieben, und die Kotflügelausschnitte des Yetis sehen aus, als könnten sie auch 22-Zoll-Felgen aufnehmen. Die Räder des Skoda sind aber nur 16 oder 17 Zoll groß. Heraus kommt dabei eine Bodenfreiheit von 180 Millimetern. Deutlich mehr, als bei anderen Pkw, etwas weniger als bei den meisten Geländewagen.

Ladevolumen

Eine Höhe von 73 Zentimetern für die Ladeschwelle unter der Heckklappe ist zwar kein Bestwert, dafür öffnet die Luke aber auch bis zu einer Höhe von 1,90 Metern, so dass selbst groß Gewachsene beim Beladen keine Beule am Kopf riskieren. Die Ladeöffnung misst 106 mal 83 Zentimeter, so dass sich sperrige Güter bequem in den bis [foto id=“304907″ size=“small“ position=“left“]zu 1 580 Liter fassenden Gepäckraum bugsieren lassen. Fahrer eines Golf Variant zum Beispiel müssen mit weniger Volumen auskommen.

Unspektakulär, aber effizient

Das sind die Attribute, die dieser Yeti für sich in Anspruch nehmen kann. Und da ein Abgasturbolader mit variabler Turbinengeometrie mit an Bord ist, kann man dem Auto sogar ein gewisses Temperament nicht absprechen. Ab 1 500 Umdrehungen pro Minute stehen 175 Newtonmeter Drehmoment zur Verfügung, was für annehmbaren Vortrieb sorgt. Unter die Schwelle von 1 500 Touren sollte man die Drehzahl jedoch möglichst nicht sinken lassen, da sonst beim Gasgeben die erhoffte Wirkung auf sich warten lässt.

Lesen Sie weiter auf Seite 3: Ambiente im Innenraum; Fazit; Bewertung; techn. Daten & Preis

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Ambiente im Innenraum

Das aufgeräumte und qualitativ solide Ambiente im Innenraum steht dem aus gleichen Bauteilen bestehenden Mobiliar in VW- oder Seat-Modellen nicht nach. Da bekommt der Einstiegspreis von 17 990 Euro einen zusätzlich [foto id=“304909″ size=“small“ position=“left“][foto id=“304910″ size=“small“ position=“left“]verlockenden Klang. Das Airbag-Sortiment enthält schon in der Grundausstattung einen Knie-Prallsack, lediglich für die Bestückung mit Seitenairbags hinten müssen 280 Euro zusätzlich gezahlt werden. Ebenso wenig fehlt es an ESP, ABS oder Antriebsschlupfregelung. Standardmäßig ist das 1,2-Liter-Modell mit einer Sechsgang-Handschaltung versehen. Wer das siebenstufige DSG-Getriebe für einen Aufpreis von 1 700 Euro bestellt, bekommt einen Berganfahrassistenten kostenfrei obendrauf.

Fazit

Man muss wirklich sehr genau hinsehen, um die Frage „warum soll ich einen Volkswagen …?“ dann doch noch zugunsten der Wolfsburger Produkte beantworten zu können. Genau genommen reicht schon ein Hin-Hören. Das scharfe „Klack“, das die inneren Haltegriffe beim Zurückschnellen erzeugen, stellt klar, dass der feine Unterschied auch in einer winzigen Silikondämpfung liegen kann. Für einen deutlicheren Ausschlag des Waagzüngleins dürfte jedoch das Image der Wolfsburger sorgen.

Bewertung

Plus: gutes Fahrverhalten, günstige Preise
Minus: schlechtes Ansprechverhalten bei niedrigen Drehzahlen


Datenblatt des Skoda Yeti 1.2 TSI – Fünfsitziges, fünftüriges Kompakt-SUV
 
Länge/Breite/Höhe/Radstand: 4,22 Meter/1,79 Meter/1,69 Meter/2,58 Meter
Wendekreis: 10,32 Meter
Kofferraumvolumen: 450 bis 1 580 Liter
Leergewicht: 1 345 Kilogramm
zul. Gesamtgewicht: 1 890 Kilogramm
Anhängelast gebremst: 1 200 Kilogramm

Motoren:

1,2-Liter-TSI-Benzinmotor mit 77 kW/105 PS
max. Drehmoment: 175 Nm bei 1 500 bis 3 500 U/min
0-100 km/h: 11,8 s
Höchstgeschwindigkeit: 175 km/h
Verbrauch laut Hersteller: 6,4 Liter/100 km
Testverbrauch: 6,8 l/100 km
CO2-Emission: 149 g/km
Schadstoffnorm: Euro 5
Versicherungseinstufung bei der AXA: KH: 480,24 Euro (Typklasse 14, SF 1, Zulassung Düsseldorf,
100 Mio. Euro pauschal mit Schutzbrief),
TK: 69,75 Euro (Typklasse 17, SF 1, SB 150 Euro),
VK: 423,91 Euro (Typklasse 16, SF 1, 300/150 Euro SB)
Preis:
ab 17 990 Euro

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