Farbtrends – Weiße Revolution auf den Straßen

Weiß hat nach Silber und Schwarz das Potential, die drittwichtigste Farbe auf dem globalen Automarkt zu werden. Das erklärten die Designer der BASF Coatings, Michaela Finkenzeller, Sandra Mathia (Nordamerika) und Eiji Fujimori (Asien-Pazifik) bei der Vorlage ihrer traditionellen jährlichen Farbtrendprognose. Sie kündigen neue Weißtöne an, die im Straßenbild für Aufsehen sorgen werden. Was sich seit Jahren ankündigt, scheint demnächst also auch „sichtbar“ zu werden.

Nuancierungen

Teams in den Design-Zentren und Laboren der BASF Coatings arbeiten neben Uni- und Metallic-Lacken auch an Sonderfarben wie Weiß mit sanftem Perleffekt, Weiß mit extremem Sparkle oder Weiß in abgetönten Varianten wie zum Beispiel Cremefarben und Silberweiß. Ebenso edel wie trendverdächtig: Weiß, das in zusätzlichen Klarlackschichten zum Beispiel einen leichten Goldschimmer enthält oder mattes Weiß. Möglich machen all das neue Pigmente und Herstellungsprozesse, die Aufmerksamkeit im Bereich Oberflächenbeschaffenheit, Haptik und Effekte erregen. Weiß wird, so die Prognose, nicht nur im Exklusiv- und Premiumbereich, sondern langfristig auch bei Wagen der Klein- und Mittelklasse Zeichen setzen.

In Südeuropa ist Weiß präsenter

Optisch sehr reizvoll sei das Zusammenspiel von weißer Außenfarbe und darauf abgestimmten Innenraum, meint Finkenzeller. Bereits vor 20 Jahren hatte die Farbe Weiß auf deutschen und europäischen Straßen einen Marktanteil von 20 Prozent. Inzwischen fiel er auf zwei bis drei Prozent auf deutschen Straßen. Im Süden Europas liegt die Zahl aktuell deutlich höher. So ist in Italien jeder dritte Wagen, der den Hof des Händlers verlässt, weiß. Insgesamt gilt: Je weiter man nach Süden kommt, umso heller werden die Fahrzeuge. In Japan gilt Weiß als Farbe der Reinheit und Klarheit – 27 Prozent aller Autokäufer wählen im Land der aufgehenden Sonne diesen Ton.

Silber stand für Technikverliebtheit

Der Trend kommt nicht von heute auf morgen und dürfte sich länger halten Die Designer sprechen von einem Meta-Trend. Mode, Möbel und Unterhaltungselektronik weisen den Weg für die weiße Revolution. Der iPod gilt hier als eines der bekanntesten Beispiele. „Gesellschaftlich gesehen hat der neue Trend zu Weiß seine Wurzeln in der Suche nach neuen Werten“, beobachtet Michaela Finkenzeller. Silber, der Trend des letzten Jahrzehnts, hat solch einen Wert dargestellt – stand aber vornehmlich für Technikverliebtheit, Zukunftsglaube und Unantastbarkeit. High-Tech bereitete zwar viele Wege, hat aber nicht alle Probleme gelöst. „Wir sind auf der Suche nach neuen Ansätzen, neuen Lösungen und nach neuen Werten“, so Finkenzeller.

2006 – über 45 Prozent der Neuzulassungen silberfarben

Im Jahre 2006 dominierten auf deutschen Straßen dunkle Farbtöne oder leicht getöntes Silber. Über 45 Prozent der Neuzulassungen waren silberfarben, jeder vierte Wagen schwarz und jedes sechste Auto blau. Lediglich 15 Prozent der Neuzulassungen waren rot, grün oder andersfarbig. Rot hatte es 2006 weiterhin schwer. Waren 1980 noch 26 Prozent der Neuwagen rot lackiert, waren es 2006 nur noch 4,5 Prozent.

In Großbritannien Lieblingsfarbe Blau

Global zeigte sich das gleiche Bild. Nach Angaben der BASF Coatings sind rund 30 Prozent der Autos in Europa und Asien silberfarben, gefolgt von schwarz und blau. „Ausreißer“ melden Großbritannien und Polen. In Großbritannien wird Blau bevorzugt, in Polen ist jedes vierte Fahrzeug in Braun lackiert. In Nordamerika ist jedes fünfte Fahrzeug silber lackiert. Die Gründe für den globalen Silber-Trend: Gerade Mietwagen-Firmen und Einkäufer von Firmenflotten bevorzugen neutrale Töne. Im oberen Preissegment sind diese noch stärker vertreten: „Fahrzeuge im so genannten Premium- oder Luxusklassenbereich sind traditionell weniger farbenfroh“, meint Designerin Finkenzeller. Weiß sei hier aber eine sehr interessante Farbe – vor allem vor der Tatsache, dass bei Messen immer mehr Autos in diesen Klassen in interessanten Weißtönen gezeigt werden und dadurch bei Händlern und Endverbrauchern Wünsche und Begehrlichkeiten nach dieser Farbe geweckt werden. Insgesamt aber werde Weiß nicht Silber in seiner Dominanz ablösen.

Mischtöne liegen im Trend

Der Trend geht außerdem zu Mischtönen zwischen Farben wie Grün, Blau und Grau. So lassen zum Beispiel türkise Effekte ein Blau besonders erstrahlen, Perlglanz überzieht ein zartes Grüngrau. Selbst das Silber wird farbenfroher: Ihm werden ebenfalls vermehrt Blau, Grün oder Braun beigemischt. Das Farb- und Effektspektrum vieler neuer Töne offenbare sich oft erst durch den entsprechenden Lichteinfall, erklärt die Farbdesignerin.

Design entscheidend bei Autokauf

Die Farbe hat beim Autokauf eine entscheidende Bedeutung. Über 40 Prozent der Konsumenten können sich vorstellen. die Marke zu wechseln, wenn der Anbieter nicht die passende Farbe im Angebot hat: Das Design entscheidet beim Autokauf maßgeblich. Farb- und Formensprache, Materialien und überraschende Details werden als immer wichtiger betrachtet.

(ar/sb)

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