Feines Viertel: Marktübersicht 250-Kubik-Straßenmotorräder

Die 250er-Motorräder galten noch in den 70ern als Mittelklassebikes. Viertakter a la Honda CB 250 oder Yamaha XS 250 sorgten mit 20 bis 30 PS für flottes Vorankommen, die Zweitaktraketen wie die Suzuki GT 250 brachten es oft sogar auf über 30 Pferde, wenn auch zuweilen auf Kosten der Standfestigkeit. 650er oder gar 750er Maschinen waren die gnadenlosen Boliden der Zeit, die 49 kW/67 PS starke Honda CB 750 hatte das Image einer Höllenmaschine, und 1972 setzte Kawasaki mit der Z1 900 nochmal eins drauf.

Doch genau in diesen Hubraumbereich bewegen sich die Mittelklasse- und die Einsteigerbikes heute. Die Viertelliterklasse fristet indes ein kärgliches Dasein, und so mancher Hersteller verzichtet – abgesehen von Sportenduros – gar gänzlich darauf, straßentaugliche 250er anzubieten. Bei vielen Bikern herrscht der Dünkel vor, bei der Wahl einer entsprechenden Maschine „nur“ eine 250er zu fahren, und fürchten einen Imageschaden beim Auftritt am Motorrad-Treffpunkt. Dabei handelt es sich hier um eine Hubraumklasse, in der sich niedriges Gewicht und kinderleichtes Handling mit einer Motorleistung verbindet, die durchaus für flottes Vorankommen sorgt – und das bei Verbräuchen zwischen 2,5 und 4,5 Litern pro 100 Kilometer. Noch dazu kommen die kleinen Flitzer in den meisten Fällen in einer attraktiven Optik daher, in der sie sich nur noch durch die Baugröße von ihren großvolumigen Pendants unterscheiden. Sie sind fürs flotte Wuseln durch den Stadtverkehr genau so geeignet, wie für Überlandfahrten auf der Hausstrecke. Einzig für lange Autobahnetappen oder Spritztouren zu zweit sind sie [foto id=“432518″ size=“small“ position=“left“]angesichts der kleinen Motorisierungen nicht die erste Wahl. Die Modellpaletten der Hersteller umfassen neun straßentaugliche Maschinen aus fast allen Fahrzeugkategorien mit einem Viertel- oder einem Fünftelliter Hubraum.

Beta Motors

Der italienische Spezialist für Trialmotorräder und Enduros, Beta Motors, bietet zwei Bikes an, die auch auf der Straße ihr Revier finden. Die nackte Urban 200 und die trialmäßig angehauchte Enduro Alp 200 tragen als Herz den luftgekühlten 11 kW/15 PS starken 199-Kubik-Einzylindermotor der in Deutschland nicht erhältlichen Suzuki-Enduro DR 200SE. Der Clou bei der 4 590 Euro teuren Alp 200: Mit wenigen Handgriffen lassen sich die Kunststoffteile und die Sitzbank entfernen, schon fährt der Fahrer auf einer Trialmaschine ins schwere Gelände. Seine Offroad-Gene kann auch die Urban 200 zum Preis von 4 490 Euro sowie deren 100 Euro teurere „Special“-Variante mit Edelstahl-Auspuff, Wave-Bremsscheiben und Sonderlackierung nicht verbergen. Mit vollgetankt knapp 120 Kilogramm wiegt die wendige Straßenmaschine nur rund zwei Kilogramm mehr als ihre Enduro-Schwester Alp 200.

Honda

In der Optik eines waschechten Supersportlers kommt die 165 Kilogramm schwere, vollverkleidete Honda CBR 250 R daher. Der 19 kW/26 PS starke, flüssigkeitsgekühlte Einzylinder sorgt für eine Höchstgeschwindigkeit von rund 140 km/h. Zum Preis von 4 490 Euro hat die kleine Japanerin sogar ein Kombi-ABS an Bord.

Hyosung

Nicht weniger sportlich, aber mit einem 21 kW/28 PS starken luft-öl-gekühlten 75-Grad-V-2-Motor präsentiert sich die Hyosung GT 250i R. Zum Preis von 4 190 Euro wartet die Koreanerin mit einer Upside-Down-Gabel, einer Doppelscheibenbremse und einer schnittig-sportlichen Vollverkleidung an der Front sowie einem LED-Rücklicht am Heck auf. Wer nicht auf Verkleidungen steht und sich auch mit einer einzelnen Scheibenbremse am Vorderrad zufrieden gibt, kann zur „nackten“ Schwester Hyosung GT 250i Naked greifen. Durch die sparsamere Ausstattung bringt sie mit 170 Kilogramm 18 Kilogramm weniger auf die Waage als ihre sportlichere Schwester. Der Antrieb ist identisch, der Preis fällt mit 3 895 Euro [foto id=“432519″ size=“small“ position=“right“]etwas geringer aus. Zum gleichen Preis gibt es im Hyosung-Programm den Cruiser GV 250i Classic. Er wird vom gleichen Motor angetrieben wie seine Schwestern, allerdings leistet er hier 18 kW/25 PS. Mit gerade einmal 655 Millimetern Sitzhöhe ist die GV auch für kleiner gewachsene Zeitgenossen gut geeignet.

Kawasaki

Als heißer Tipp für alle, die auch gern einmal im Gelände gröbere Erdarbeit vornehmen möchten, gilt die Enduro Kawasaki KLX 250 zum Preis von 5 095 Euro, mit 138 Kilogramm Gewicht und 255 Millimetern Federweg vorn und 230 Millimetern hinten. Die 16 kW/22 PS des flüssigkeitsgekühlten Einzylindermotors reichen für die Grobarbeiten reichlich aus. Mit einem 24 kW/33 PS starken Paralleltwin bei nur 169 Kilogramm Leergewicht bringt es die 4 995 Euro teure, vollverkleidete Kawasaki-Sportlerin Ninja 250 R auf durchaus respektable Fahrleistungen. Das Design ist ganz an die 600-Kubik-Mittelklassemaschine ER-6f angelehnt.

KTM

Wer es unkonventionell mag, für den dürfte die kecke KTM 200 Duke erste Wahl sein. Der vollgetankt knapp 140 Kilogramm schwere Streetfighter vereint zum Preis von 4 395 Euro 200 Kubik in einem flüssigkeitsgekühlten Zylinder. Mit den 19 kW/26 PS steht die leichte Österreicherin gut im Futter.

Fazit

Wer ein flottes, wendiges und dabei noch sparsames motorisiertes Zweirad sucht, ist mit einer 200er oder 250er gut bedient. Denn der Liter muss nicht immer voll sein, manchmal reicht ein feiner Viertelliter völlig aus.

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