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Gebrauchtwagen-Check: Audi A8 – Zuverlässiger Luxus

Wer ein Fahrzeug der Oberklasse sucht, denkt oft zuerst an die Mercedes S-Klasse. Doch neben dem Stuttgarter Inbegriff für Platz und Komfort gibt es noch andere Alternativen, die auch als Gebrauchtwagen infrage kommen. Eine davon ist der Audi A8, Typ D3/4E, produziert zwischen 2002 und 2010. Denn der Ingolstädter bietet nicht nur viel Raum, sondern auch einen Hauch von Sportlichkeit und eine fast unverwüstliche Technik.

Karosserie

Von den zwei angebotenen Karosserielängen wählten die meisten Kunden die kürzere Version. Mit 5,06 Meter ist Kürze aber nur relativ, wer mehr Platz im Fond sucht, wird im A8L mit 5,19 Meter fündig, dem sich auch die Kanzlerin anvertraut. Doch auch im „kurzen“ haben alle fünf Passagiere ausreichend Platz und der Kofferraum schluckt eine Menge für die ganz große Dienstreise. Wer den A8 oft in der Stadt einsetzt, wird mit der Breite von 1,89 Meter allerdings zu kämpfen haben, in Autobahnbaustellen bleibt man mit dem Ingolstädter lieber auf der rechten Spur. 2005 kommt das erste Facelift, erkennbar unter anderem an einem auffälligen Kühlergrill und überarbeiteten Motoren. Das zweite Facelift 2007 ist vor allem an geänderten Heckleuchten zu identifizieren.[foto id=“446115″ size=“small“ position=“left“]

Antrieb

Obwohl Audi beim A8 auf viel Aluminium setzt, wiegt die Oberklasse immer noch mindestens 1,8 Tonnen, was Fahrer spätestens bei einem schwachen Antrieb merken. Zur Wahl stehen Sechs-, Acht- und Zwölfzylinder mit einer Leistung zwischen 154 kW/210 PS und 331 kW/450 PS. Wer auf seinen Geldbeutel achten muss, wählt den 3,0-Liter-Sechszylinder-Diesel mit 171 kW/233 PS oder dem Sechszylinder-Benziner mit anfangs 3,0 Liter (162 kW/220 PS), ab 2005 3,2 Liter (191 kW/260 PS) und ab 2007 auch mit 2,8 Liter (154 kW/210 PS). Die V8-Motoren mit 3,7 und 4,2 Liter Hubraum beim Benziner laufen zwar geschmeidig, sind aber auch recht durstig, der sportliche S8 ist eher etwas für Heizer, die sich im Segment vergriffen haben und der W12 mit 6,0 Liter Hubraum sollte eher der Kanzlerin oder Staatsgästen reserviert bleiben – die Spritkosten fressen einen auf.

Als Asphaltfräse können der 4,0-Liter-V8-Diesel mit 202 kW/275 PS und 650 Newtonmeter Drehmoment und der ab 2005 angebotene 4,2-Liter-V8-Diesel mit 240 kW/326 PS und ebenfalls 650 Newtonmeter Drehmoment eingesetzt werden. Das [foto id=“446116″ size=“small“ position=“right“]Drehmoment ist gewaltig und reicht selbst bei vollgeladenem Auto zu schneller Fahrt. Die Motoren gelten als zuverlässig, nur die Einspritzanlage der Diesel macht gelegentlich Ärger.

Bis auf die Sechszylinder-Benziner wird die Kraft in allen Varianten auf alle vier Räder übertragen, beim 3,2-Liter konnten Kunden zwischen Frontantrieb und Allrad wählen, der problemlos läuft und die Kraft sicher auf die Straße bringt – nicht nur bei Regen und Schnee. Serienmäßig wechselt eine Automatik bequem die Gänge, bei frühen Modellen mit der stufenlosen Multronic kann das Getriebe beim Anfahren blocken und nicht immer einen Kraftschluss zu den Rädern herstellen. Bei der Probefahrt sollte auf ein ruckfreies Anfahren und konstantes Beschleunigen geachtet werden.

Ausstattung und Sicherheit

Im Vergleich zu seinen Mitbewerbern ist der Audi A8 die eher sportliche Alternative. Das macht sich auch im Innenraum bemerkbar. Statt dunklem Wurzelholz findet man, je nach Ausstattung, hellere und freundlichere Farben, sportlicher geschnittene Sitze und ein strafferes Fahrwerk. Dadurch leidet zwar etwas der Federungskomfort, gleichzeitig bereitet der Audi aber auch dank seiner direkten Lenkung mehr Fahrgefühl, was Selbstfahrern willkommen sein wird. Zur Sicherheit tragen [foto id=“446117″ size=“small“ position=“left“]ABS, ESP  und acht Airbags bei, zu weiterem Komfort ein serienmäßiges Infotainmentsystem mit großem Bildschirme nach dem Facelift. Die Optionsliste beim A8 ist lang, ein vollausgestattetes Fahrzeug aber eher selten.

Die Qualität

Bei der Verarbeitung und den Ausstattungsmöglichkeiten hat Audi nicht gekleckert, sondern geklotzt. Auch wenn der A8 nicht so häufig wie die S-Klasse auf den Straßen zu sehen ist, braucht sich die Limousine nicht zu verstecken. Die Qualität ist top und wer ein gut gepflegtes Fahrzeug aus erster oder zweiter Hand findet, wird an dem Auto noch lange seine Freude haben. Selbst TÜV-Prüfer bezeugen dem A8 im jährlichen Mängelreport Bestnoten. Rost ist nicht zu finden, die Bremsen packen zuverlässig, Öl bleibt im Kreislauf und Achsgelenke halten lange trotz des hohen Gewichts. Nur die Diesel-Common-Rail-Einspritzung kann zu leichter Inkontinenz führen. Ein Blick unter die Motorhabe schafft aber schnell Klarheit. Wenn beim A8 Probleme auftauchen, haben sie etwas mit der Elektronik zu tun: Navi, Telefon und Xenonlicht sollten einwandfrei [foto id=“446118″ size=“small“ position=“right“]funktionieren, ebenso wie das sogenannte Karosseriesteuergerät. Ist das defekt, bleiben die Fenster oben und die Zentralverriegelung stumm.

Fazit

Eine Oberklasse muss nicht teuer sein. Beim Audi A8 ab Baujahr 2002 fängt der Luxus bei rund 10.000 Euro an. Dafür erhält man aber nicht nur eine richtige Staatslimousine, sondern vor allem ein großes, zuverlässiges, rostfreies und zugleich sportliches Auto. Ein Tipp ist der 3,0-Liter-Diesel ab dem Facelift 2005.

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