Kia

Gebrauchtwagen-Check: Kia Picanto – Vor allem preiswert

Klein, wendig und vor allem preiswert – der Kia Picanto der von 2004 bis 2011 gebauten ersten Generation überzeugte vor allem mit seinen typischen Kleinstwagentugenden. Heute gehört der unauffällige Fünftürer zu den besonders preiswerten Gebrauchtwagen auf dem Markt. Allerdings spart der Koreaner auch bei der Qualität.

Karosserie und Innenraum

Trotz seiner innenstadtfreundlichen Maße von nur 3,50 Meter Länge ist der Picanto vergleichsweise geräumig. Die serienmäßigen Fondtüren gewähren auch den Fond-Passagieren einen einfachen Einstieg, hinter der Heckklappe verbirgt sich ein Kofferraum, der zumindest für den Wochenendeinkauf eines Single-Haushalts eignet. Auf den Vordersitzen geht es nicht allzu beengt zu, auf den beiden Fondsitzen finden sich aber nur Kinder zurecht. Der Innenraum ist mit nüchternem Kunststoff ausgekleidet, der zwar gut [foto id=“419983″ size=“small“ position=“left“]verarbeitet ist, bei wenig pfleglicher Behandlung allerdings zum Verkratzen neigt. Serienmäßig ist ein Lederlenkrad an Bord.

Motor

Dass der Picanto ein reiner Stadtwagen ist, merkt man seinem kleinen Benziner beim ersten Tritt aufs Gas an. Der 1,1 Liter große Vierzylinder mit 48 kW/65 PS geht eher zäh zu Werke, verlangt nach Drehzahl und ist entsprechend durstig und laut. Rund sechs Liter sollten im Alltag für 100 Kilometer eingeplant werden. Das gilt allerdings nur für die Version mit der Fünfgang-Handschaltung, ist die optionale Viergangautomatik an Bord, steigt der Verbrauch erneut, der Durchzug hingegen sinkt. Sehr selten zu finden – und dann in der Regel mit hohen Laufleistungen belastet – ist der zwischen 2006 und 2008 angebotene Diesel mit 75 PS, der jedoch einen etwas spritzigeren Charakter bietet. Als Alternative gibt es eine Version mit Nachrüst-Autogasanlage.

Fahrwerk

Beim Fahrverhalten zeigt sich der Picanto etwas unentschlossen. Die direkte Lenkung und die knackige Schaltung machen Spaß, den die viel zu nachgiebig gehaltene Dämpfung wieder raubt. Technisch gibt es jedoch wenig zu bemängeln. Achsen und tragende Teile haben mit dem leichtgewichtigen Stadtmobil keine [foto id=“419984″ size=“small“ position=“right“]Schwierigkeiten. Wunder Punkt sind jedoch die Bremsen. Der TÜV bemängelt häufig die Wirkung der Fußbremse – je älter das Fahrzeug, desto weniger Biss zeigt sie.

Qualität

Generell sieht man dem kleinsten Kia seine Rolle als preiswertes Einstiegsmobil der Marke an. Nachlässige Pflege – in dieser Fahrzeugklasse keine Seltenheit – schlägt sich schnell in einem unansehnlichen Gesamtzustand nieder. Auch technisch kann der Picanto kaum glänzen. Neben der Bremse sind Motorschäden und Elektrikprobleme bekannt, die Abgasanlage schneidet beim TÜV ebenfalls weit unter Durchschnitt ab. Auch Ölverlust ist nicht selten ein Thema. Bekanntes Problem sind zudem nachlässig befestigte Antriebsräder der Kurbelwelle bei Benzinern der Baujahre 2004 und 2006. Kaufinteressenten sollten darauf achten, dass eine entsprechende Reparatur belegt werden kann. Unterm Strich alles kein Ruhmesblatt. Allerdings sind Werkstattaufenthalte aufgrund der eher simplen Technik relativ preiswert. Zudem gewährt Kia seit 2010 eine siebenjährige Garantie.

Ausstattung und Sicherheit

Die Sicherheitsausstattung entspricht dem damaligen Klassenstandard. ABS und zunächst zwei, später vier Airbags sind immer an Bord, den Schleuderschutz ESP gab es nur gegen Aufpreis. Seit 2009 ist der Assistent überhaupt nicht mehr zu bekommen. In Sachen Komfort ist klassentypisch wenig an Bord. Servolenkung gehört zur Serienausstattung, Drehzahlmesser, [foto id=“419985″ size=“small“ position=“left“]elektrische Fensterheber und Radio war den höher positionierten Versionen vorbehalten. Im EuroNCAP-Crashtest reichte es für drei von fünf Sternen – für einen Kleinstwagen dieses Jahrgangs geht das in Ordnung.

Fazit

Auch für den gebrauchten Picanto ist vor allem der Preis das wichtigste Verkaufsargument. Schon das neue Modell gab es für weniger als 9.000 Euro, für ein Fahrzeug aus Vorbesitz werden ab 2.500 Euro fällig. Auch der Unterhalt ist recht günstig. Dafür sollte man einige Euro für Reparaturen zur Seite legen.

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