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Gebrauchtwagen-Check: VW New Beetle – Retro – auch bei der Qualität

Normalerweise werden Autos mit steigender Produktionsdauer besser. Der VW New Beetle aber geht den umgekehrten Weg. Nostalgische Gebrauchtwagenkäufer sollten daher möglichst ein Modell der frühen Jahre wählen. Und auch generell empfiehlt sich eine gewissenhafte Wahl. Denn anders als beim VW Käfer sind die Dauerlauf-Fähigkeiten der in Mexiko gebauten Neuauflage begrenzt.

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Karosserie und Innenraum

Beim VW Käufer folgte noch als guter alter Design-Maxime die Form der Funktion, beim Nachfolger ist es umgekehrt. Das 1998 auf den Markt gebrachte Retro-Auto ist ein pures Design-Fahrzeug. Zwar stammt die Plattform vom Golf IV, die kugelige Beetle-Karosserie komprimiert den Innenraum aber auf Kleinwagenmaß. [foto id=“384709″ size=“small“ position=“left“]Im Fond geht es genau wie im Gepäckabteil extrem eng zu. Glücklich werden da nur Singles und Paare ohne Kinder. Komplett zum Lifestyle-Mobile wird der Beetle als Cabrio (ab 2003). Dann schrumpft der Gepäckraum auf Aktentaschenformat.

Motor und Fahrwerk

Am häufigsten auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu finden ist der 1,4-Liter-Benziner mit 55 kW/75 PS. Der reicht für Kurzstrecke und Stadtverkehr durchaus aus, etwas flotter geht der 75 kW/102 PS 1,6-Liter-Benziner zur Sache. Nicht mehr entschieden schneller, aber deutlich durstiger und teurer wird der Beetle mit dem 85 kW/115 PS starken 2,0-Liter-Motor. Für Vielfahrer gibt es einen recht ruppigen 1,9-Liter-Diesel mit 77 kW/105 PS. Wie beim Golf IV fällt der Selbstzünder aber [foto id=“384710″ size=“small“ position=“left“]mit Problemen bei Luftmassenmesser (stotternder und ruckelnder Motor) und Zahnriemen auf. Bei letzterem also unbedingt darauf achten, ob er bereits gewechselt wurde.

Nachlassende Qualität zeigt der Beetle beim Fahrwerk. Vor allem die Modelle ab 2008 zeigen auffallend oft Mängel an Vorder- und Hinterachse – deutlich mehr als in dieser Altersklasse üblich. Vor allem Autos, die oft auf schlechten Straßen unterwegs waren, sind betroffen. Ältere Beetle hingegen sind hier besser als der Durchschnitt. Bei der Rostvorsorge gibt es hingegen bei allen Modellen nichts zu bemängeln.

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Ausstattung und Sicherheit

Als Reminiszenz an die 50er-Jahre wurde jeder New Beetle mit einer kleinen Blumenvase am Armaturenbrett ausgeliefert. Ansonsten liest sich die Liste der Basis-Ausstattung eher prosaisch. Wichtige Extras wie Zentralverriegelung, Radio, Klimaanlage oder eine elektrische Verdeckbetätigung beim Cabrio [foto id=“384712″ size=“small“ position=“left“]gab es nur gegen Aufpreis. Immerhin gehören der Schleuderschutz ESP und vier Airbags zum Standard. Wer beim Einparken gerne kleine Lücken nutzt, sollte auf das Vorhandensein der optionalen Hecksensoren achten – die Karosserie ist nach hinten extrem unübersichtlich.

Qualität

Generell ist beim New Beetle Vorsicht geboten. Die Arbeitsqualität im mexikanischen VW-Werk Puebla, wo auch die Modelle für Deutschland gebaut wurden, gilt als eher wechselhaft. Die hohe Quote bei den Fahrwerksmängeln der neueren Baujahre führt der TÜV auf einen vor Ort nachlassenden Willen zur Qualität zurück. Bekannt sind darüber hinaus ein rostanfälliger Auspuff, knarrende Armaturentafeln und eine [foto id=“384713″ size=“small“ position=“left“]teilweise mies ausgeführte Lackierung. Die vom Golf IV übernommene Grundsubstanz ist aber solide und ermöglicht bei guter Pflege eine hohe Lebensdauer.

Fazit

Wer das Retro-Design des New Beetle mag und keinen gesteigerten Anspruch an Platzbedarf hat, kann zugreifen, sollte bei der Suche auf dem Gebrauchtwagenmarkt aber Zeit einplanen. Da der Neu-Käfer hierzulande nicht gerade ein Erfolgsmodell war, sind günstige Exemplare selten – vor allem das Cabrio ist heute gesucht. Für das Coupé sollten mindestens 3.500 Euro eingeplant werden, das jüngere Cabrio kostet noch einmal gut 3.000 Euro mehr.

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