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Hightech in Handarbeit – Citroen setzt auf die Cabrio-Limousine

Les Châtelliers Châteaumur – Die Cabrio-Welt teilt sich in mehrere Fraktionen. Auf der einen Seite die sogenannten Coupé-Cabriolets, bei denen ein Stahldach im Kofferraum verschwindet und auf der anderen Seite die Traditionalisten, die auf ihr Stoffverdeck nicht verzichten wollen. Irgendwo dazwischen rollen Cabriolets wie der offene Fiat 500 und das Citroën DS3 Cabriolet, bei denen die Seitenteile der Karosserie stehen bleiben und die deshalb streng genommen als Cabrio-Limousinen eingeordnet werden müssten.

Im Gegensatz zu den klassischen Cabriolets benötigen diese offenen Modelle keine zusätzlichen Windabweiser auf den Rücksitzen, mit denen die Insassen vor allzu aggressiver Zugluft geschützt werden und bieten so durchaus Genuss ohne Reue. Zudem lässt[foto id=“460583″ size=“small“ position=“right“] sich zusätzliches Gewicht sparen. Das DS3-Cabriolet zum Beispiel wiegt lediglich 25 Kilogramm mehr als die Limousine. Zum Vergleich: Das Stahlklappdach des offenen Peugeot 308 bringt 155 zusätzliche Kilos auf die Waage, entsprechend fällt auch die Zuladung geringer aus.

Ende des Stahldachs?

Dank der ständigen Weiterentwicklung der Stoffdächer scheint sich die Zeit der Stahldächer langsam, aber sicher ihrem Ende zuzuneigen. So wählte auch Opel beim neuen Cascada eine Stofflösung, die auch bei hohen Geschwindigkeiten eng anliegt und akustischen Interferenzen kaum eine Chance lässt. Glichen die Verdecke früher in ihrer Konsistenz noch sperrigen Rosshaarmatratzen, die auf ein Autodach transplantiert wurden, so erinnert das Verdeck eines Citroën DS3 Cabriolet auf den ersten Blick an die dünnhäutigen Konstruktionen, die früher bei britischen Roadstern für einen gewissen Schutz sorgten. Beim zweiten Blick zeigt sich jedoch schnell, wie weit sich die moderne Dachtechnik von diesen flatterhaften Zeltbahnen entfernt hat.

Geheimnis im Aufbau

Auch bei höheren Geschwindigkeiten liegt die Textilhaut eng an, wölbt sich nicht, sodass die Geräuschentwicklung auch bei schnellem Fahren auf dem Niveau der Limousinen liegt. Das Geheimnis liegt im Aufbau der Textilkonstruktion. Setzte man früher auf Volumen, so ermöglichen heute moderne Materialien platzsparende Entwicklungen, die in ihrer Stabilität den Stahldächern in nichts nachstehen. „Unsere Stoffdächer liegen absolut auf dem Niveau der Stahlkonstruktionen“, heißt es seitens Webasto. Im französischen Werk des Zulieferers in der Nähe von Nantes wird das DS3-Verdeck hergestellt.

[foto id=“460584″ size=“small“ position=“left“]Rund 60 Mitarbeiter widmen sich in der Fabrik im abgelegenen Les Châtelliers Châteaumur der Textilkonstruktion, die aus drei Schichten und mehreren integrierten Aluminiumstreben besteht. Die Konstruktion verlangt viel Handarbeit, bis die letzte Qualitätsprüfung absolviert und das Produktionsband erreicht ist. Deshalb herrscht in der Fabrikation auch ein eher gelassenes Arbeitstempo. Das Geheimnis der Technik steckt in dem Zusammenspiel der drei Stoffschichten, die sich ergänzen, um am Ende den gewünschten Effekt zu erzielen. Bis es soweit ist wird zugeschnitten, genäht und angepasst. Die drei Schichten des dünnen, aber wirkungsvollen Verdecks sorgen ein Komfortniveau, das weitgehend dem der geschlossenen DS3-Variante entspricht.

Vorbei sind auch die Zeiten, da sich die Verdecke von einer bestimmten Geschwindigkeit an aufblähten und sich so zu wirkungsvollen Luftbremsen aufschwangen. Die moderne Stoffkonstruktion sitzt buchstäblich wie angegossen in den Führungsschienen und schließt so bündig mit der[foto id=“460585″ size=“small“ position=“right“] Karosserie ab, dass zusätzliche Windgeräusche keine Chance haben. Der offene DS3 habe dank seiner Verdeckkonstruktion den gleichen Luftwiderstand wie die geschlossene Variante, meldet Citroen. Das Dach kann bis zu einer Geschwindigkeit von 120 km/h geöffnet und geschlossen werden. Bei vollem Frischlufterlebnis wird dem Fahrer allerdings die Sicht nach hinten versperrt. Das Schließen dauert gerade 16 Sekunden.

Es gibt zwar Roadster, wo das schneller geht, aber gerade in den kleinen Cabrio-Limousinen spielt Eile eine eher untergeordnete Rolle. So schlecht, dass es beim Öffnen auf Sekunden ankommt, ist das Wetter auch im 21. Jahrhundert meistens nicht.

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