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Honda CR-Z – Am Drücker

Darf es etwas mehr Leistung sein? Und darf es etwas sportlicher werden? Die meisten Honda CR-Z-Fans werden wohl sofort zustimmen. Das Mitte 2010 vorgestellte Hybrid-Coupé wollte zwar durch seinen sportiven Charakter punkten, doch so ganz ließ sich dieser Anspruch mit dem 91 kW/124 PS starken Hybriden nicht auf die Straße bringen.

Nun hat Honda reagiert

Bevor 2015 die nächste Generation des NSX sowie der Civic Type R für Furore sorgen wollen, spendiert das Unternehmen sozusagen als kleines Trostpflaster dem 2+2-Sitzer mehr PS und eine neue, leistungsstärkere Lithium-Ionen-Batterie statt der bisherigen Nickel-Metallhydrid-Batterie. Die Motorengesamtleistung steigt nach Änderungen an der Ventilsteuerung und [foto id=“440349″ size=“small“ position=“left“]einigen Kleinigkeiten auf 101 kW/137 PS, das Drehmoment summiert sich auf 190 Nm – ein Plus von 16 Nm. Allerdings kommt der überarbeitete CR-Z erst zum Frühjahr 2013 auf den Markt.

Macht sich also der Leistungsgewinn von 13 PS positiv bemerkbar?

Erst einmal ist alles beim Alten. Wie gehabt, muss man erst den Schlüssel im Schloss drehen, um dann den Startknopf zu drücken. Und wie gehabt und hybridtypisch – hört man erst einmal nichts. Aber man sieht, wie die Instrumentenbeleuchtung zum Leben erwacht und kann daraus folgern, der CR-Z ist startklar. Also Rückwärtsgang eingelegt, ausgeparkt und schon geht es los. Wer beispielsweise auf Innercity-Tour mit vielen Ampeln den Schalter drückt, um den Fahrmodus „Econ“ zu aktivieren, wird mit einer grünen Hintergrundbeleuchtung und einer grüner Blume begrüßt. Fährt man verhalten und schaltet nach der Gangvorhabe, bewegt man sich im ökologisch korrekten Bereich. Der Bordcomputer zeigt einen Durchschnittsverbrauch von fünf Litern an, was dem angegeben Normwert entspricht. Auffällig ist zudem, wie leise die Start-Stopp-Automatik das [foto id=“440350″ size=“small“ position=“right“]Wiederstarten an einer Ampel bewerkstelligt.

Außerhalb der städtischen Geschwindigkeits– und Verkehrseinschränkungen beginnt der CR-Z sein Fahrspaßpotential zu entfalten – sofern man in den Sportmodus wechselt. Dazu muss man wieder einen Schalter betätigen. Jetzt ist das Zusammenspiel des 89 kW/121 PS starken 1,5-Liter-Benziners mit dem 15 kW/20 PS leistenden Elektromotors nicht auf sparsamen Umgang mit Treibstoff ausgelegt, sondern fokussiert das Vergnügen. Sichtbar ist es an der rot unterlegten Display-Beleuchtung, fühlbar an der im Vergleich zum Econ- oder Normalmodus direkterer Gasannahme sowie der schneller und genauer reagierenden Lenkung. Die zusätzlichen 13 PS kommen als kleines Sahnehäubchen oben drauf.

Anders als die meisten Hybrid-Kollegen verfügt der CR-Z über keine Automatik, sondern über eine Sechsgang-Handschaltung. Die Charakteristik des Getriebes unterstreicht den sportlichen Anspruch des Fahrzeugs. Kurz übersetzt, knackig und präzise lassen sich die Gangwechsel vornehmen, das macht sich besonders bei schnellen Kurvenfahrten positiv bemerkbar. Enge Kehren nimmt das Coupé dank eines straff abgestimmten Fahrwerks zwar nicht ganz so gokart-ähnlich wie das Mini-Coupé aber immer noch [foto id=“440351″ size=“small“ position=“left“]spielerisch leicht.

Apropos spielerisch

Als kleine Spielerei offeriert Honda einen zusätzlichen Beschleunigungsschub per Knopfdruck am Lenkrad. Wenn die Batterie zu mehr als 50 Prozent geladen ist, unterstützt das „Sport Plus“-Boost-System (S+) die Beschleunigung für bis zu zehn Sekunden elektrisch. Mal abgesehen davon, dass der Knopf von nicht Play-Station-trainierten-Daumen nur schwer zu erreichen ist, fällt das Ergebnis in allen drei Modi nicht wirklich beeindruckend aus. Am ehesten merkt man den Schub noch, wenn man ihn aus Econ heraus anfordert. Für entspannte Überholvorhänge scheint aber das Umschalten auf Sportbetrieb ratsamer.

Honda hat nicht nur an der Leistungsschraube gedreht. Auch die Optik wurde überarbeitet. Ähnlich wie beim Leistungspotential sind die Veränderungen aber nicht gravierend. [foto id=“440352″ size=“small“ position=“right“]Die prägnante Keilform des 4,10 Meter kurzen Coupés ist geblieben. Für einen sportiveren Außeneindruck sorgen ein neuer Frontstoßfänger sowie ein modifizierter Kühlergrill. In der höchsten Ausstattungslinie GT gehören nun 17 Zoll-Leichtmetallfelgen ab Werk dazu. Das Interieur wurde durch neue Materialien für Sitze und Türverkleidungen behutsam aufgewertet. Das Platzangebot ist an zwei Personen ausgerichtet. Die Rückbank lässt man besten gleich für Gepäck frei und erspart Passagieren – auch Kindern – unangenehme Kletter- und Verrenkungsübungen in den Fond.

Genaue Preise kommuniziert man gut ein halbes Jahr vor Marktstart noch nicht. Man kann aber davon ausgehen, dass sich Honda trotz der teureren Batterietechnik nicht weit weg vom bisherigen Einstandspreis von 21.990 Euro bewegen wird.

Datenblatt: Honda CR-Z

2+2-Coupé
Länge: 4,10 Meter
Breite: 1,74 Meter (2,01 Meter mit Außenspiegeln)
Höhe: 1,40 Meter
Radstand: 2,43 Meter
Kofferraumvolumen: 225 – 401 Liter

Motorisierung

Antrieb: 1,5-Liter-Benziner
89 kW/121 PS
max. Drehmoment: 146 Nm bei 4.800 U/min
Elektromotor: 15 kW/20 PS
max. Drehmoment: 78 Nm bei 1.000 U/min
Kombinierte Gesamtleistung: 101 kW/137 PS
max. Drehmoment: 190 Nm bei 1.000-2.000 U/min
0-100 km/h: 9,0 s
Vmax: 200 km/h
Verbrauch: 5,0 Liter
CO2-Ausstoß: 116 g/km
Energieeffizienzklasse: B
Preis: k.A.

Kurzcharakteristik: Honda CR-Z

Alternative zu: VW Scirocco, Peugeot RCZ, Mazda MX5, Mini Coupé
Passt zu: Fahrern, die gerne Schalter und Knöpfe drücken
Sieht gut aus: in der neuen Farbe „Energetic Yellow“

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