Hybrid: Eroberungszug in der Nutzfahrzeug-Liga

Der Hybridantrieb ist im Pkw längst angekommen. Allein Toyota hat bereits rund 2,7 Millionen Pkw mit Doppelmotor verkauft. Nach und nach entdeckt auch die Nutzfahrzeugindustrie die moderne Technik für sich.

Sein größtes Potenzial kann der Hybridantrieb im Stadtverkehr ausspielen. Denn bei langsamen Fahrten und häufigem Bremsen ist der Anteil der rein elektrischen Fahrten am größten. So ist es nur logisch, dass beispielsweise kommunale Entsorgungsfahrzeuge auf eine elektrische Unterstützung bauen.

Mercedes-Benz hat bereits vor zwei Jahren den Econic NGT Hybrid vorgestellt, der über leistungsstarke Lithium-Ionen-Akkus verfügt und laut Hersteller kurzzeitig auch rein elektrisch fahren kann. Neben dem geringeren Kraftstoffverbrauch hat ein Hybrid-Entsorgungsfahrzeug noch einen weiteren Vorteil: Es ist leise und verhindert ein unsanftes Wecken der Anwohner zu frühmorgendlicher Stunde. Neben kommunalen Fahrzeugen ist der Hybridantrieb auch für Stadtbusse prädestiniert.

Daimler hat mit dem Citaro Bluetec Hybrid bereits einen Stadtbus im Programm, dessen Elektromotoren in der [foto id=“320557″ size=“small“ position=“right“]vom Zulieferer ZF stammenden Portalachse integriert sind. Den benötigten Strom erzeugt ein bordeigener Dieselmotor, der als Generator fungiert und über keine direkte Verbindung zu den Achsen verfügt. So können kurze Strecken auch komplett emissionsfrei gefahren werden. Der Stuttgarter Bus ist bereits in Rotterdam, Hamburg und Stuttgart im Einsatz. Laut Hersteller reduziert die Technik den Verbrauch des Dieselelektro-Fahrzeugs um bis zu 30 Prozent.

Das Hybridmodell 7700 von Volvo Busse beschleunigt an Bushaltestellen mit Hilfe eines Elektromotors, was das Fahrzeug besonders leise macht. Erst ab einer Geschwindigkeit von 15 km/h bis 20 km/h startet der Verbrennungsmotor. Die ersten Busse sind bereits in Schweden im Einsatz.Für das kommende Jahr hat Renault Trucks den elektrisch betriebenen Lkw Renault Maxity angekündigt. Der Lkw für den innerstädtischen Verteilerverkehr wird von einem Elektromotor angetrieben und verfügt über Lithium-Ionen-Batterien zur Speicherung der Energie. Die Höchstgeschwindigkeit des Lkw liegt bei 90 km/h, kann im Stadtverkehr zur [foto id=“320558″ size=“small“ position=“left“]Optimierung der Batterieleistung jedoch auch auf 70 km/h begrenzt werden. So soll eine Reichweite von bis zu 100 Kilometern möglich sein.

Bislang kann die Kombination aus Elektro- und Verbrennungsmotor vor allem im Stop-and-Go-Verkehr punkten. Doch damit will sich die Industrie nicht zufrieden geben und arbeitet an einer Lösung für den Fernverkehr. Auf der IAA in Hannover (23. bis 30. September) präsentiert ZF ein Getriebekonzept, das sich auch im Schwerlastverkehr mit einem Hybridmodul koppeln lässt. Start-Stopp-Automatik, Boost-Funktionen für den Diesel und Rekuperation sollen den Verbrauch um bis zu fünf Prozent senken. Auf lange Sicht wird vermutlich also auch der Fernverkehr auf die Kraft der zwei Motoren setzen.

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Gast auto.de

September 15, 2010 um 1:46 pm Uhr

Die Nutzfahrzeughersteller hinken nicht etwa hinterher. Nein im Gegenteil. In der Schweiz sind schon in den 80-Jahren des letzten Jahrhunderts Hybridbusse von Mercedes im Linieneinsatz gefahren. Es waren Massenspeicher – Hybridfahrzeuge.
Mit freundlichen Grüßen
Udo Wollenhaupt

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