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IAA Nutzfahrzeuge 2016: Dienstleistungen mit Stern

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Diesmal geht es weniger um Hardware. Mercedes-Benz, der weltgrößte Hersteller von Lkw setzt im Vorfeld der IAA Nutzfahrzeuge vor allem auf Sicherheit und Konnektivität. Mit dem voll vernetzten Lkw Actros und dem jetzt erwerbbaren Abbiege-Assistent fährt der Hersteller mit Stern wieder einmal im Wettbewerb voran. Daimler gibt auch im IAA-Jahr 2016 Gas, doch für die Weltleitmesse stehen diesmal weniger die Hochglanzprodukte im Fokus. Das Produktprogramm aller A-Fahrzeuge - das "A" steht für die Baureihen Actros, Antos, Arocs und Atego - wurde in den vergangenen Jahren komplett erneuert. Jetzt stehen bereits die ersten Modellpflege-Maßnahmen an, daneben wird das Dienstleistungs-Portfolio komplett runderneuert. Auf diesem Feld wird die Schlacht geschlagen, die Dienstleistungen rund um den Lkw machen den Unterschied aus. Sicher auch, weil sich die Laster immer ähnlicher werden. Der Fernverkehrs-Actros, das Flaggschiff von Mercedes-Benz, geht mit der 4. Generation in sein 20stes Baujahr. Über eine Million Exemplare wurden bisher gebaut und verkauft, auch das aktuelle Modell hat mit mehr als 145.000 Fahrzeugen seit 2011 die Nase in Europa vorn. Grund genug für ein Sondermodell zur IAA, das mit attraktiver Komplettausstattung glänzt, nur 200 Einheiten soll es davon geben. Die Neuheiten auf der Motorenseite waren ohnehin erwartet worden und nur eine Frage der Zeit. Nach dem Volumenmotor OM 471 erfahren auch die Baureihen 470 und 473 eine Weiterentwicklung. Das Hochdruck-Einspritzsystem "X-Pulse" befeuert wie schon beim OM 471 alle Großmotoren der Schwer-Lkw mit bis zu 2.700 bar. Der mit 10,7 Liter kleinste "große" Lkw-Motor OM 470 wildert mit seiner 456 PS starken Auslegung schon im Revier der größeren Kollegen, sein maximales Drehmoment von 2.200 Newtonmeter liegt schon bei 1.100 Touren an. Sein besonderer Vorzug: Der OM 470 ist dabei 150 Kilogramm leichter als der OM 471, die der Nutzlast voll zugutekommen. Die Fahrbarkeit wurde nochmals verbessert, auch der Kraftstoffverbrauch soll bis zu fünf Prozent niedriger liegen. So haben die Motoren-Techniker die Nenndrehzahl auf bemerkenswerte 1.600 Umdrehungen reduziert, der Reihensechszylinder erreicht seine volle Leistung annähernd bereits bei 1.450 bis 1.900/min.
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Mehr Sicherheit durch Assistenzsysteme

Weil die Marke Mercedes-Benz für größtmögliche Sicherheit steht, fokussiert sich der Weltmarktführer auf seine weiterentwickelten Assistenzsysteme. Zur IAA schließt der Lkw-Hersteller mit dem Abbiegeassistenten eine wesentliche Lücke bei den Sicherheitssystemen. Es ist weltweit das erste lieferbare System, das Fußgänger und Radfahrer in Abbiegesituationen vor Lastkraftwagen schützt. Rund acht Prozent der Verkehrstoten in der EU sind Radfahrer und 22 Prozent Fußgänger, ein Großteil dieser Unfälle findet innerorts statt – Handlungsbedarf ist längst angezeigt. Mit dem Abbiege-Assistenten von Mercedes-Benz, einem radarbasierten System, werden neuralgische Situationen wie das Rechtsabbiegen oder der Kreuzungsverkehr entschärft. Der Fahrer wird unterstützt, der tote Winkel existiert dann nicht mehr. Der Abbiegeassistent wird per Blinker und Lenkeinschlag aktiviert, seine Sensorik erkennt stehende und bewegliche Objekte. Der Fahrer wird vor der drohenden Kollision durch einen Warnton und ein optisches Signal an der A-Säule gewarnt. Der Abbiegeassistent hilft auch beim Spurwechsel nach rechts, wenn der Fahrer den Blinker setzt oder die Spurmarkierung überfährt.

Auch beim Notbrems-Assistenten wird nachgeschärft. Aus ABA 3 wird ABA 4 (=Active Brake Assist), die neue Generation erkennt sogar Fußgänger, warnt rechtzeitig vor einem Unfall und leitet gleichzeitig eine Teilbremsung ein. Mit Fern- und Nahbereichsradar werden alle Verkehrsteilnehmer, Fahrzeuge und Personen identifiziert. Die Sichtweite ist allerdings abhängig von Topografie, Straßenverlauf und Witterungsbedingungen. Die automatischen Warn- und Bremsreaktionen der Personenerkennung erfolgen bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h, ein System für die City. Darüber hinaus reagiert ABA 4 auf stehende und bewegte Hindernisse bis zur Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h. Die beiden neuen Systeme, ein Beispiel für die Vernetzung im Fahrzeug, sind ab Dezember 2016 lieferbar.

Und das ist längst nicht alles. „Uptime“ heißt das Zauberwort, für das sich die Fuhrunternehmer wohl brennend interessieren. Es geht dabei um die Verfügbarkeit der teuren Fahrzeuge, die möglichst ohne Pannen und unerwartete Werkstattaufenthalte, rund um die Uhr rollen sollen. Die Schlagworte, man kennt sie längst, heißen „Vernetzung“ und „Konnektivität“. Was steckt dahinter? Uptime überprüft durch die neue Fleetboard- Connectivity-Plattform fortwährend den Status der wichtigen Fahrzeugkomponenten. Deuten sich Reparaturen oder ein Wartungsbedarf an, meldet sich der Lkw beim Service-Server des Herstellers. Der analysiert die Daten automatisch – ohne Zutun von Personal. Nach der Interpretation der Fehler erfolgt eine Handlungsempfehlung für das Serviceteam. Dann wird der Kunde informiert, und die Service-Mitarbeiter übernehmen auf Wunsch die Suche nach der Werkstatt, besorgen das benötigte Ersatzteil – weitere daraus folgende Dienstleistungen können beauftragt werden. Die wichtigste Botschaft dabei: Vorbeugend handeln, niemals liegenbleiben. Das System Uptime hat seinen Probelauf bereits hinter sich, in vier europäischen Ländern, mit 16 Flotten und 1.400 Trucks hat sich das System bewährt. Ab der IAA Nutzfahrzeuge soll es erwerbbar sein.

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