Ford

Immer mehr Fahrzeuge werden behindertengerecht

Der Automobilmarkt für Menschen mit Mobilitätseinschränkung wächst. So hat Ford in Deutschland laut eigener Erhebung in diesem Jahr rund 5 000 Fahrzeuge an diese Zielgruppe verkauft – doppelt so viel wie noch vor acht Jahren. „Wir wollen unsere Produktpalette erweitern“, sagt Verkaufsdirektor Raymond Damerow. Ford sei jetzt schon der Anbieter mit der breitesten Palette an behindertengerechten Fahrzeugen. Nun soll der Marktanteil von 10 Prozent auf 15 Prozent steigen.

Allein neun Modelle verfügen über eine erhöhte Sitzposition wie etwa der B-Max, C-Max, S-Max, Kuga und Galaxy. Hinzu kommt eine große Bandbreite an Fahrassistenzsystemen, die sonst meist nur bei Fahrzeugen des Premium-Segmentes anzutreffen sind. Dazu gehören unter anderem Park-Pilot und Rückfahrkamera, ein automatisiertes Fern- und Abblendlicht sowie das Multimedia-System Sync mit Sprachsteuerung inklusive Notruf-Assistent und SMS-Funktion. Preislich bewegt sich Ford im mittleren Preissegment[foto id=“494458″ size=“small“ position=“right“]. Mit dem Eco Sport, der Mitte nächsten Jahres herauskommen soll, gebe es dann ein Auto mit erhöhter Sitzposition zum Preis von unter 20 000 Euro, so Damerow. Außerdem gewährt Ford Menschen mit Behindertenausweis einen Rabatt von 20 Prozent, was allerdings manch anderer Hersteller ebenfalls tut. Bei Ford gibt es allerdings noch einen Tankgutschein im Wert von 200 Euro oben drauf.

Um nun die Modelle an jede Behinderung und die unterschiedlichen Schweregrade an Bewegungseinschränkungen anzupassen, arbeitet Ford eng mit Spezialanbietern zusammen, die technisches Know-how im Bereich Fahrzeugumbau besitzen. Dazu gehört das Unternehmen Paravan aus dem schwäbischen Pfronstetten-Aichelau. Der bietet ganzheitliche Mobilitätslösungen an, sagt Unternehmenssprecherin Maren Mohr. Durch die neuen Technologien seien sogar so stark bewegungseingeschränkte Menschen wie der nach seinem Unfall bei „Wetten, dass …“ querschnittsgelähmte Samuel Koch wieder in der Lage ist, Auto zu fahren.

Solche Umbauten gehen so stark ins Geld, dass der Kunde meist auf staatliche Zuschüsse angewiesen ist. Zwischen 500 und über 100 000 Euro können die Umbauten je nach Aufwand kosten, berichtet Klaus Vogel, Leiter des Technischen Beratungsdienstes der Bundesagentur für Arbeit. „Menschen mit Behinderungen, die auf einen Pkw angewiesen sind, um zur Arbeit zu gelangen, bekommen die Kosten für den Fahrzeugumbau von uns erstattet“, so Vogel. Es gebe allerdings genaue Kriterien, nach denen die Anträge bewilligt werden: So müsse erwiesen sein, dass der Betroffene keine Öffentlichen Verkehrsmittel benutzen kann, wie es etwa bei Rollstuhlfahrern der Fall ist. Derjenige dürfe auch nicht nur vorübergehend, sondern müssen dauerhaft auf das Fahrzeug angewiesen sein. Auch bei der Modellwahl sei für die Betroffenen Obacht zu geben. Erstattet würden lediglich die Kosten für den preiswertesten Umbau. In einem Ferrari sei der Umbau schließlich ungleich teuer als in einem Kompaktwagen. Ganz wichtig sei es auch, vor der Investition in das Fahrzeug, den Antrag zu stellen und mit der Arbeitsagentur in Kontakt zu treten. Denn Rückerstattungen von Kosten aus der Vergangenheit seien ausgeschlossen.

UNSERE TOP-ANGEBOTE FÜR SIE

MEHR ERFAHREN AUS DEM BEREICH NEWS

Eine Frage von Belang: Reisemobil kaufen oder mieten?

Eine Frage von Belang: Reisemobil kaufen oder mieten?

Nissan Qashqai: Neue Optik für den Crossover

Nissan Qashqai: Neue Optik für den Crossover

Alfa Romeo Junior zeigt sich erstmals öffentlich – in Mailand

Alfa Romeo Junior zeigt sich erstmals öffentlich – in Mailand

zoom_photo