Opel

Interview Nick Reilly: Über Profit und Rennsport

Zwei Millionen Opel und Vauxhall will Nick Reilly, Chef der beiden Marken und von General Motors Europe bis 2015 verkaufen. Damit beantwortet er die Frage, ob Opel, bisher immer noch Verlustbringer, auf dem Weg ist, eine „auskömmliche“ Größe zu erreichen. Er lässt nur eine Einschränkung zu: „Es hängt natürlich davon ab, wie der Markt läuft“.

Intern hat Nick Reilly das Ziel gesetzt, schon 2011 mit Opel und Vauxhall wieder Geld zu verdienen. „Wir sind bei unseren Restrukturierungen gut unterwegs. Nächstes Jahr werden wird damit durch sein.“ Wahrscheinlich seien zwei Drittel des Programms noch in diesem Jahr zu erledigen. „2012 sollten wir definitiv profitabel arbeiten.“

Reilly orientiert sich und das Unternehmen an einem Neun-Punkte-Programm. Ganz oben stehen dort neue Produkte. Jetzt in Paris zeigt Opel den gerade für den deutschen Markt sehr wichtigen Astra Sports Tourer und ein Stück dynamisches Design namens Astra GTC. 2011 kommt der neue Zafira dazu. Auch ein Upgrade vom Corsa steht ins Haus. Bis 2015 will Opel auch in Segmenten aktiv werden, in dem man bisher noch nicht präsent ist. 85 Prozent aller Modelle sollen in dem Jahr nicht älter als drei Jahre sein.

Nummer 2 auf der Liste ist die Reduktion der Kosten. Den dritten Platz nimmt die Qualität ein, von der Opel und Vauxhall so überzeugt sind, dass die in ihren Kernmärkten Deutschand und Großbritannien eine „lebenslange Garantie“ ausgesprochen haben. Andere Märkte sollen folgen.

Besonders in Deutschland beklagt Reilly ein schlechtes Image von Opel in den Medien. In den anderen Märkten sei die Diskussion um Schließung, Insolvenz, Standortschließungen und Staatsgelder vorbeigegangen. In Deutschland sehe sich Opel aber nun gefordert.

Reilly nennt die Mitarbeitermotivation eines seiner Kernziele. Da habe sich in den vergangenen Wochen viel geändert. Er sei in allen Standorten gewesen und habe die Lage und die Ziele erklärt. Besonders erfolgreich sei der Plan verlaufen, Tage der offenen Tür zu veranstalten. Eigentlich hätten die bis Ende des Jahres durchgeführt sein sollen. Doch die Standorte hätten sich nicht so viel Zeit gelassen. Schon im Juli sei in Rüsselsheim der letzte abgewickelt worden, mit 60 000 Teilnehmern. „Die ganze Stadt hat aber nur 50 000 Einwohner“, wundert sich Reilly.

Auf der Prioritätenliste steht auch die Pflege des Händlernetzes („Die brauchen Gewinne“), die Verbesserung der Beziehungen zu den Zulieferern und zur Politik sowie das Engagement auf außereuropäischen Märkten. Reillys Export-Ziel: 100 000 Autos. Bis zum Ende des Jahres will er den Opel- oder Vauxhall-Auftritt in sechs Märkten unter Dach und Fach haben. In Chile und Israel stehen die Partner schon fest. Folgen sollen noch Australien und China. Im Fernen Osten will Reilly mit den Modellen Zafira, Meriva und Corsa antreten, einem Programm, das den Partner GM nicht stört, sondern ergänzt. Den Gesamtexport will Reilly von 200 000 Stück pro Jahr auf 400 000 steigern.

Auch Motorsport denkt Reilly nach. „Ich habe als Asien-Manager Chevrolet in die WTCC-Serie gebracht, und die können dieses Jahr sogar gewinnen.“ Der Gedanke einer Teilnahme an der DTM reizt ihn offenbar: „Das wäre gut. Aber wir haben noch nichts entschieden.“ Reilly sieht die neuen Regeln der DTM, die weniger Kosten verursachen, positiv. Man werde noch dieses Jahr entscheiden, „damit wir schon 2011 die ersten Rennen fahren könnten.

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