Kia

Kia-Premieren – Die Leidenschaften des Peter Schreyer

Das hohe C war bisher eher kein brillanter Ton: Familien-Vans im C-Segment haben schließlich bei den meisten Herstellern eher den Charme eines umgekippten Tetra-Packs. Viel Platz, viele Ablagen, niedrige Ladekanten, da konnte auch Kia nicht hexen. Der bisherige Carens war denn auch nicht gerade der Liebling des deutschen Designchefs Peter Schreyer.

Jetzt schaut Schreyer mit Wohlgefallen durch die Gläser seiner schwarzgerandeten Brille auf sein Werk: den neuen Carens, am Donnerstagabend in Paris erstmals enthüllt. Vor allem von vorn und der Seite spürt man, dass sein Team mit Leidenschaft an das Familienauto herangegangen ist. Und herausgekommen ist auf 4,53 Meter Länge ein schnittiges Auto, das tatsächlich auch einen Schuss Sportlichkeit abbekommen hat. Der Fairness halber ist zu sagen: Vor allem von vorn und von der Seite. Hinten dominiert trotz Heckspoilerchen eben doch die Praktikabilität der großen Heckklappe, und im Innenraum findet sich zwar mancher Schwung und vor allem ein sehr schönes griffiges Lenkrad – aber eben auch der ein oder andere etwas billig anmutende Kunststoff; in der Mittelablage etwa oder dem Handschuhfach.

In der dritten Generation hat Kia seinen Kompakt-Van komplett neu konzipiert: Die Kabine mit fünf oder sieben Sitzen reicht jetzt weiter nach vorn und ist deutlich luftiger, die aktuellen Komfort- und Sicherheits-Elemente sind an Bord. Für den Antrieb stehen vier Motoren mit 115 bis 177 PS und niedrigen CO2-Emissionen (ab 118 g/km) zur Wahl.

Schreyers Interpretation des Carens ist zwei Zentimeter kürzer und 1,5 Zentimeter schmaler als der Vorgänger – und vor allem deutlich flacher (um vier Zentimeter). Die Höhe von nur 1,61 Meter macht den Van zu einem der flachsten Fahrzeuge seiner Klasse; dennoch bietet er mehr Platz als die zweite Generation. Denn der Radstand wächst um fünf Zentimeter auf 2,75 Meter.

Eine Klimaanlage (je nach Modell manuell oder automatisch) mit zusätzlichen Lüftungsauslässen im Fond ist vantypisch immer an Bord. Und über einen separaten, weitwinkligen Innenspiegel in der Dachkonsole können Eltern ihre Kleinen stets im Auge behalten. Geschwindigkeitsregelanlage mit Tempobegrenzer ist ebenso Standard wie eine elektronische Parkbremse. Startknopf mit Smart-Key, Audiosystem mit sechs Lautsprechern und optionalem Soundsystem (Verstärker und Subwoofer), beleuchtete Außentürgriffe vorn und ein großes Panoramadach mit elektrischem Glasschiebedach kosten aber teils extra.

Je zwei Diesel mit 1,7 Litern Hubraum und zwei Benziner (1,6 und 2,0 Liter), die 115 PS bis 177 PS leisten, treiben den Van an. Für die beiden stärkeren Benziner und Diesel gibt es statt des Sechsgang-Schalters optional auch ein von Kia selbst entwickeltes und produziertes Sechsstufen-Automatikgetriebe. Alles auf der Höhe der Zeit also – und in einem ansprechenden Gewand.

Voll austoben konnte Schreyers Team seine Leidenschaft am Spaß-Ableger des Golfkonkurrenten Ceed: der dreitürige Proceed hat etwas vom Scirocco, aber mit dem eindeutigen Kia-Gesicht, das Schreyer der ganzen Modellfamilie in den letzten Jahren angedeihen ließ. „Er ist damit auf unserer zukunftsweisenden Reise die Vorhut“, so Schreyer.

Im Innenraum entfaltet der sportliche Ceed mit sehr schönen Stoffen, Lederarten und Schaltern einen Hauch von Premium-Gefühl. Und das mit dem bis auf die Höhe[foto id=“437028″ size=“small“ position=“left“] gleichen Platzangebot wie im Fünftürer. Dem Vernehmen nach soll der Dreitürer übrigens auch erstmals bei Kia annähernd so viel kosten wie sein Bruder mit zwei Türen mehr. Zu den Preisen sagt der Hersteller in Paris aber noch nichts.

Den neuen Proceed gibt es mit der gleichen Auswahl an Motoren und Getrieben sowie dem gleichen Fahrwerk wie seine Brüder Ceed und Ceed Sportswagon (Kombi). Länge (4,31 Meter), Breite (1,78 Meter) und Radstand (2,65 Meter) entsprechen also dem fünftürigen Grundmodell – nur die Dachlinie hat Schreyer um drei Zentimeter abgesenkt und die B-Säule um 22 Zentimeter nach hinten versetzt.

Je nach Ausführung wird die Sportlichkeit weiter unterstrichen: durch einen Kühlergrill mit eloxiertem Chrom etwa, LED-Tagfahrlicht, LED-Rückleuchten und eine Auswahl an Leichtmetallfelgen. Im Innenraum sind auch schön abgesteppte Ledersitze und dein Lederlenkrad zu haben, Elemente in der Türflanke und Zentralkonsole mit Klavierlackoberflächen sowie Aluminium-Sportpedale.

Zum sportlichen Anschluss an die Wettbewerber etwa aus Deutschland fehlen allerdings noch Motoren, die in der GTI-Liga mitspielen können. Auch der Proceed bekommt zwei Benziner mit 1.4 (100 PS) und 1.6 Litern Hubraum (135 PS) sowie die beiden Diesel mit 1.4  (90 PS) und 1.6-LItern (128 PS). Höchstgeschwindigkeiten von 180 km/h und 170 km/h im kleinen Benziner und Diesel sowie 192 km/h und 193 km/h in den größeren Motoren sind damit drin – und Beschleunigungen zwischen 10,2 und 13,9 Sekunden. Peter Schreyers Optik verspricht da mehr. An dieser Leidenschaft muss Kia also noch arbeiten.

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