Klimawandel: Wem gehört eigentlich das Klima?

Ob es wirklich wahr sei, dass die vielen wichtigen Leute, die jetzt in Kopenhagen tagen, die Erde kälter machen wollen, fragte mich soeben mein in die vierte Klasse gehender Enkel. Als ich ihm bestätigte, dass sie auf jeden Fall verhindern wollen, dass es wärmer wird, erhob er heftigsten Protest.

Richtig gemein sei das, er wolle es überhaupt nicht kälter haben, sondern viel lieber wärmer – und die meisten seiner Freunde auch. Und ehe ich zu einer Antwort ansetzen konnte, kam es klar und direkt. „Warum dürfen die das eigentlich?“, fragte er herausfordernd. Und als er dann auch noch wissen wollte, wem eigentlich das Klima gehöre, war ich erst einmal sprachlos.

Auf der Suche nach einer Antwort wurde mir schnell bewusst, dass ich den Klimagipfel unter diesem Aspekt noch gar nicht betrachtet hatte. Warum eigentlich nicht? Denn die an mich gestellten Fragen erschienen mir durchaus legitim. Zum Glück musste der Enkel in die Schule, konnte ich die Antwort auf seine Fragen um ein paar Stunden verschieben. Stunden, die mich zu mancher überraschenden und beängstigenden Einsicht führten.

Denn in Kopenhagen wird ja wirklich nicht nur diskutiert über das Klima. Es wird handfest verhandelt. Und als Resultat dieser Diskussionen und Verhandlungen sollen von der Machtelite dieser Welt schließlich auch Beschlüsse gefasst werden. Beschlüsse darüber, wie das Klima auf der Erde künftig zu sein hat und wie man das gestalten kann. Aber mit welchem Recht eigentlich? Sind die, die dort tagen, überhaupt legitimiert, solche Beschlüsse zu fassen wie die Begrenzung einer globalen Erwärmung auf maximal zwei Grad Celsius? Woher eigentlich nehmen sie sich das Recht, über das für die Menschheit „richtige“ Klima zu entscheiden? Und woran und wie messen sie, welches Klima für die Erde gut und welches schlecht ist?

Immer neue offensichtlich nie so klar gestellte Fragen türmten sich vor mir auf. Und zusehends wurde mir dabei bewusst, was für eine Ungeheuerlichkeit mit diesem sogenannten Klimagipfel eigentlich veranstaltet wird. Denn was die angeblich so wichtigen Konferenzteilnehmer in Kopenhagen beschließen wollen, zu dem sind sie überhaupt nicht berechtigt. Durch nichts und niemanden. Kein Gesetz dieser Welt gibt ihnen die Befugnis, darüber zu entscheiden, wie unser Klima zu sein hat, und dieses zu beeinflussen.

Das allerdings hindert sie nicht, sich zu unfehlbaren Klimagöttern aufzuschwingen, einem Olymp, gegen den die Götter der Griechen mit dem Blitze schleudernden Zeus an der Spitze wie Stümper erscheinen. Eine beispiellose Medienkampagne stilisiert die in Kopenhagen Versammelten sogar zu den „Rettern der Welt“. Und niemand kommt auf den eigentlich naheliegenden Gedanken, einmal zu fragen, mit welchem Recht die dort Versammelten Milliarden und Abermilliarden des weilweiten Volksvermögens verteilen dürfen – zur „Klimarettung“, wie sie uns weismachen – und parallel darangehen, uns ganz neue Maßstäbe verordnen zu wollen, wie wir künftig unser alltägliches Leben zu gestalten haben.

Als der Enkel nach der Schule nach Hause kam, setzten wir das unterbrochene Gespräch fort. Bei dem musste ich ihm eingestehen, dass die vielen Erwachsenen in Kopenhagen ganz offensichtlich etwas tun, was sie eigentlich gar nicht dürfen, sich etwas herausnehmen, wozu sie gar kein Recht haben. Dann müsse man ihnen das eben verbieten, antwortete er spontan, dann müssten sie ins Gefängnis, das sei doch klar. Es wollte mir einfach nicht gelingen, ihm verständlich zu machen, warum wir es uns gefallen lassen, dass die Leute in Kopenhagen, nur weil sie an vielen Stellen in unserer Gesellschaft an wichtigen Schalthebeln sitzen, über unser Klima bestimmen, ohne auch nur einen einzigen der Betroffenen gefragt zu haben.

Offensichtlich, versuchte ich mich herauszureden, hätten sich bislang viel zu wenige Menschen Gedanken zu den Fragen gemacht, die er mir gestellt habe. Und deshalb sei den meisten eben noch gar nicht aufgefallen, was die „Klimamacher“ wirklich tun und wollen. Und deshalb glaubten viel zu viele einfach, das sei schon alles richtig so. Und schließlich werde das ja auch tagtäglich in den Zeitungen und im Fernsehen gesagt. Aber wenn ich wisse, dass dort etwas Verbotenes getan werde, dann müsse ich das eben schreiben, forderte er von mir – ich sei schließlich Journalist.

Ich verlangte von ihm doch auch ständig, ehrlich zu sein. Dann müsse ich auch die Wahrheit über die Klimamacher sagen, und vor allem, dass sie das überhaupt nicht dürfen. Ich musste ihm fest in die Hand versprechen, das zu schreiben. Vielleicht, und dabei huschte ein Lächeln über sein Gesicht, könne ich ja doch noch verhindern, dass die Klimamacher die Erde kälter machten. Und wenn ich dann alles geschrieben habe, dann müsse ich ihm noch einmal ganz genau erklären, wem das Klima eigentlich gehöre – denn die Antwort auf diese Frage, die hätten wir völlig vergessen.

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