Kommentar: Lebensgefahr durch geräuschlose Autos?

Autos mit reinem Elektromotorantrieb sind noch nicht auf dem Markt und werden schon kritisiert: „Diese Autos sind zu leise.“ Es fehlt der typische Sound eines Verbrennungsmotors. Für Rehe und Hasen sollen sie so schwerer wahrnehmbar sein, wie Tierschutzorganisationen anmerken. Auch für Blinde sind diese neuen Autos unhörbar, wie der japanische Blindenverband kritisiert. Und einige Hersteller denken bereits jetzt über ein spezielles Sounddesign nach – noch bevor sie ein Elektrofahrzeug auf den Markt gebracht haben.

Tuner bieten schon eine Lösung an: Über Außenlautsprecher wird die Gegend mit künstlichen Motorengeräuschen beschallt. „Leise Autos künstlich wieder laut zu machen, wäre debil“, befindet Alexander Mankowsky von der Forschungsgruppe Gesellschaft und Technik bei Daimler. Und hat Recht damit. Mit solchen Maßnahmen landen wir wieder auf dem Stand von vor mehr als 100 Jahren. Damals musste ein Fahnenschwenker vor dem Auto laufen, um die Passanten vor der nahenden „Gefahr“ zu warnen. Mit den Kunstgeräuschen würde die von vielen Menschen geforderte Lärmreduzierung im Straßenverkehr absurdum geführt.

Jahrzehnte an Forschungsarbeit für geräuscharme Fahrzeuge würden konterkariert. Mit etwas Grips werden sich hoffentlich vernünftige Wege finden lassen, um blinde Passanten vor lautlosen Fahrzeugen zu schützen. Und Rehe und Hasen laufen leider auch vor die lautesten Autos. S

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