Kovalainen gab sich selbst die Schuld: Der Lotus hat Potential

(motorsport-magazin.com) Es war sein Fehler, gestand Heikki Kovalainen direkt nach seinem Test-Ausritt mit dem Lotus in Jerez reumütig über Twitter und wiederholte diese Aussage auch am Abend im Pressegespräch. Ausgangs Kurve zwei in Richtung Kurve drei war er etwas zu aggressiv aufs Gas gestiegen, verlor das Heck, korrigierte und kam in den Kies, wo er in die Mauer rutschte. Das Ergebnis: die Nase war kaputt und Lotus musste dank fehlender Ersatzteile die Testarbeit für Donnerstag einstellen; Kovalainen ging zur Frustbewältigung ein wenig in den Kraftraum. In der Nacht auf Freitag wird ein neuer Flügel eintreffen.

Bis zu seinem Ausritt hatte Kovalainen aber ein gutes Auto erlebt. "Ich denke, das Potential ist da. Mein erstes Gefühl am Morgen war gut. Das Gefühl sagt mir, in den langsamen Kurven verhält sich das Auto recht gut. Es fehlt Grip, wir haben noch nicht genug Grip. In schnellen Abschnitten verlieren wir glaube ich viel Zeit, teilweise auch wegen der Setup-Probleme. Das Auto ist auch noch etwas schwer und wir müssen es leichter machen. Dann können wir mit der Balance spielen und diese Sachen", erzählte der Finne. Fundamental passe aber alles und er hatte sogar Spaß beim Fahren. Auch das Hydraulik-Problem vom Morgen, das den Motor jedes Mal beim Start ordentlich rauchen ließ, war bald ausgeräumt und störte nicht weiter.

170 fehlen noch

Dennoch, die Runden fehlten Lotus und Kovalainen natürlich, denn mehr als 30 hatte er nicht geschafft. Deswegen war sein Plan für Freitag recht einfach; da er 200 Runden schaffen will, muss er noch 170 fahren. Wie sich am Mittwoch zeigte, könnte das Auto das durchaus schaffen, denn fahren konnte Fairuz Fauzy viel – er hatte auch keinen Vorderflügel verloren. "Wir gingen in Großbritannien zum Shakedown und hatten dabei kleine Probleme, also wussten wir nie, wie es laufen würde. Gestern war aber wirklich gut. Wir hatten keine großen Probleme." Auch den Defekt mit der Hydraulik am Donnerstag fand er nicht schlimm, da es nicht viel Zeit kostete und bald alles lief.

In Verbindung stand der Hydraulikfehler mit der Servolenkung, die am Mittwoch noch gefehlt hatte und erst für Donnerstag eingebaut wurde. "Das System hatte Luft drin, das war das Problem", erklärte Kovalainen. Sobald die Luft abgelassen war, konnte er losfahren und als nach ein paar Runden noch weitere Luft Richtung Heck gewandert war, stoppte er, machte noch ein paar kürze Runs und alles funktionierte. "Es war nur ein Installations-Problem." Ungeachtet der anfänglichen Probleme und des Nasen-Stopps konnte auch ein wenig gearbeitet werden. Das Engine-Mapping wurde ebenso bearbeitet wie die Gas-Einstellung und weitere Elektronik-Komponenten. "Sie waren nicht so, wie sie sein sollten und ich denke, wir haben das heute schon verbessert. Wir haben heute also etwas rausgeholt und hoffentlich können wir morgen damit weitermachen."

Gute Arbeit mit Trulli

Das wichtigste sind aber weiter die Kilometer, die auf das Auto gefahren werden, da sich nur so Probleme ausmachen lassen, die sonst vielleicht erst in Bahrain auftauchen. Nicht zu vernachlässigen ist dabei die Zusammenarbeit der Fahrer und mit Jarno Trulli ist es bislang gut gelaufen, stellte Kovalainen fest. "Ich habe gute Erfahrungen gemacht. Ich fühle mich gut mit ihm, wir sprechen auf dem gleichen Level, wir wissen, wovon wir reden und ich denke, wir können das Team nach vorne bringen. Er ist auch schnell, er ist sehr stark und ich bin mir sicher, wir können uns gegenseitig pushen. Das ist gut – es ist immer jemand da, der einen wach hält, man kann also nie entspannen. Ich denke, wir sind eine starke Paarung und potentiell ein sehr gutes Team. Ich bin mir sicher, wir können gute Arbeit leisten."

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