Kfz-Versicherung

Kritik an höheren Versicherungsprämien für Senioren

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Das Vorgehen von Kraftfahrzeug-Versicherungen gegenüber älteren Fahrern hat der ACE Auto Club Europa scharf kritisiert. „Die Versicherungen machen es sich zu leicht, wenn sie auf das höhere Unfallrisiko der Generation 75 plus schlicht mit höheren Prämien reagieren“, sagt Stefan Heimlich, Vorsitzender des ACE. Höhere Versicherungsprämien hätten Unfälle nicht wirksam verhütet, das habe gerade die Erfahrung mit dem begleiteten Fahren ab 17 gezeigt. Neue Ansätze in der Verkehrspädagogik und im Umgang mit Hochrisikogruppen seien die bessere Lösung.

Einen Zuschlag von älteren Autofahrern verlangen nach Angaben des Autoclubs fast alle Versicherer. Nicht selten müssten 75-jährige über 60 Prozent mehr für die Jahresprämie ausgeben als 60-jährige Fahrzeuglenker. Den typischen Senior aber gebe es nach Ansicht des ACE-Vorsitzenden nicht: „Die einen sind körperlich und geistig fit, andere tun sich gerade im Verkehr auffallend schwer.“ Untersuchungen würden jedoch zeigen, dass Senioren körperlichen Einschränkungen im Straßenverkehr einerseits durch Erfahrung und eine vorsichtigere Fahrweise ausgleichen können, andererseits ihre Fitness durch Training zum Teil wieder steigern können. Deshalb seien nun Versicherungen und Politik gefragt, gemeinsam mit Verkehrs-Pädagogen und -Psychologen neue Modelle zu entwickeln, um ältere Verkehrsteilnehmer einerseits zu fordern und andererseits zu fördern. „Wer sich regelmäßig untersuchen lässt und spezielle Fahrtrainings absolviert, sollte davon auch profitieren – beispielsweise durch günstigere Versicherungsprämien“, so Heimlich.

Viele Senioren sind vor allem auf dem Land nach Einschätzung des ACE auf das Auto angewiesen. „Das wissen die Versicherer. Ihre Tarifpolitik wirkt jedoch, als wollten sie ältere Menschen durch horrend teure Versicherungstarife loswerden“, sagt Stefan Heimlich. Mit verantwortlichem unternehmerischen Handeln, wie es sich viele Versicherungen auf die Fahnen schreiben, habe dies nichts zu tun. „Statt sich feige aus der Verantwortung zu stehlen, sollten die Versicherer sich ihrer Verantwortung stellen, schließlich haben sie lange genau an den Menschen gut verdient, die nun im Rentenalter sind“. Der Club nennt in diesem Zusammenhang drei Möglichkeiten, erhöhte Versicherungsprämien für ältere Autofahrer zu umgehen.

Die Partner-Variante: Gibt es einen jüngeren Partner, sollte das Fahrzeug auf ihn versichert werden. Achtung: Bei manchen Versicherungen gibt es Aufschläge, wenn Halter und Versicherungsnehmer nicht identisch sind. In solch einem Fall muss das Auto ebenfalls umgemeldet werden.

Die Kinder-Variante: Wer seinen Vertrag auf seine Kinder umschreibt, kann deutlich sparen. In der Musterrechnung des ACE Lenkrad lassen sich damit bis zu 34 Prozent sparen.

Achtung: Dieser Spartrick klappt nicht bei allen Versicherungen, manche weigern sich, den Vertrag auf die Kinder zu übertragen. Da hilft nur: Versicherung wechseln.

Die Verkaufs-Variante: Wer als Senior viele Unfälle hatte, sollte das Fahrzeug verkaufen – beispielsweise an einen Bekannten oder Verwandten. Der kann das Auto als Zweitwagen versichern. Achtung: Der Versicherer muss über alle Fahrer informiert werden. Dadurch kann der Versicherungsbeitrag steigen.

Wichtig ist daher: Alles genau durchrechnen und Kfz-Versicherungen vergleichen.

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Life4Reality

Juni 15, 2016 um 12:24 pm Uhr

Wenn meiner einer dieses Alter nach der Rente mit dem 73 Lebensjahr erleben darf und kann, sitze ich eh zu 100% in ein autonom fahrendes e-Mobil. Bestimmt fällt einer Versicherung da auch noch die Möglichkeit einer Diskriminierung ein….. .

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