Fahrt ins Grüne

Land Rover Discovery: Landvermesser im Business-Anzug

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Ein Geländegänger? Auf den ersten Blick mag man das beim neuen Land Rover Discovery nicht glauben. Denn der hat die biedere Arbeitskleidung seiner Vorgänger gegen Business-Klamotten ausgetauscht. Außerdem verbindet die fünfte Generation des Offroaders optimale Geländeeigenschaften mit Komfort und Hochtechnologie. Was er drauf hat, muss der Land Rover Discovery TDV6 HSE im Praxistest beweisen.

Kein Schönwetter-SUV unter dem neuen Blechkleid

Vielmehr handelt es sich hier um einen echten, authentischen Geländewagen. Das wird spätestens dann offensichtlich, wenn der Fahrer die Asphaltbahn mit einem rutschigen Wiesenweg oder einem verschlammten Randstreifen am Bach tauscht. Zur Vorstellung des Discovery SVX, quasi der Luxusversion des britischen Landvermessers, auf der IAA in Frankfurt ließen die Briten extra eine Beregnungsanlage in Halle 4 einbauen, um das richtige Offroad-Feeling zu erzeugen. Beim Test lieferte nun die Natur alles gratis: Regen, Schnee, Matsch. Und hier machte der Discovery eine ebenso gute Figur wie auf dem Parkplatz vor dem Nationaltheater.

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Karosserie-Design und hochwertiger Innenraum: näher am Range Rover

Unverkennbar sind aber auch liebgewordene Details der früheren Discovery-Generationen bewahrt worden. Zum Beispiel mit der Stufe im Dach, die bislang jeden Discovery auszeichnete - dank des im hinteren Teil leicht erhöhten Dachs genießen auch die Passagiere der dritten Sitzreihe (optional) reichlich Kopffreiheit. Die wichtigste Neuerung bei der Karosserie: Die fünfte Generation des Discovery baut auf der neuen Monocoque-Aluminium-Plattform von Land Rover auf - statt der Leiterrahmen-Konstruktion der Vorgänger.

Das spart Gewicht und damit Treibstoff: Im Vergleich zu dem zweieinhalb Tonnen schweren Discovery 4 ist der Neue nun gerade mal 2,2 Tonnen schwer. Bei einem Fahrzeug dieser Größe ist das ein ausgesprochen guter Wert. Und tatsächlich ist der Discovery ein Riese: Bis zu 90 Zentimeter tiefes Wasser soll er durchqueren können, da muss er schon hochbeinig sein und einen hoch angesetzten Einstieg haben. Damit auch Personen ohne Gardemaß mühelos auf ihren Ledersitz klettern können, hat Land Rover den "Auto Access Height" entwickelt. Die Technik senkt das Karosserie-Niveau automatisch um bis zu 40 Millimeter.

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Platz gibt es ohne Ende

Innen sind die Passagiere von hochwertigen Materialien umgeben und der Fahrer wird durch die ganze Bandbreite technischer Assistenten unterstützt. Platz gibt es ohne Ende, nicht nur für die Passagiere. Dank der einfach zu bedienenden Intelligent Seat Fold-Technik bei heruntergeklappter zweiter Sitzreihe bietet der Disco bis zu 2.500 Liter Kofferraumvolumen.

Im Discovery ist maximale Bequemlichkeit angesagt

Zusätzlich bringt er als interessantes neues Ausstattungsdetail die elektrische innere Heckklappe mit.Sie lässt sich ausklappen und zum Beispiel als kleinen Tisch (knapp 30 Zentimeter breit) oder als Sitzbank nutzen. Nur das Design des Multifunktionslenkrades mit den beiden Knubbeln links und rechts erinnert noch daran, dass der Discovery ein Bruder des kürzlich eingestellten Defenders ist - des Ur-Land Rovers also. Aber wo der Defender seine Mitfahrer auf enge und unbequeme Sitze quetschte, ist im Discovery maximale Bequemlichkeit angesagt. Wo jener jeden Schlag der Straße an die Wirbelsäule weiter gab, schluckt dieser mit seiner Luftfederung jede Unebenheit weg, wo der Alte schon bei mittleren Geschwindigkeiten jedes Gespräch unmöglich machte, ist der Neue auch im achten Gang der ZF-Automatik eine Wohlfühloase mit Infotainment-System.

Für den Discovery "off the road" ist die zweite Generation des Terrain Response Systems von Land Rover der ideale Begleiter, quasi das Herz des Geländegängers. Auf der Mittelkonsole kann per Knopfdruck die ideale Abstimmung fürs Gelände, für das Zusammenspiel von Fahrwerk, Antrieb und Schlupfregelung vorgewählt werden - wenn man nicht die Automatik-Variante nutzen will: "Normal", "Gras/Schotter/Schnee", "Schlamm" und "Felsen".

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Wichtig für die Land Rover-Klientel sind die Zugeigenschaften des Discovery

Das neue Modell kann bis zu 3,5 Tonnen an den Haken nehmen. Zusätzlich gibt es einen erweiterten Anhänger-Assistenten. Er erleichtert das Rückwärtsfahren mit angekoppeltem Hänger. Die Technik übernimmt hier das Dirigieren und Gegenlenken, nachdem der Fahrer über den Drehschalter des Terrain Response 2-Systems die Richtung für sein Gespann vorgegeben hat.

Viel Geld für viel Auto

Für den neuen Discovery bietet Land Rover fünf Motorisierungen an, drei Diesel und zwei Benziner. Im getesteten Fahrzeug war der Drei-Liter-V6-Turbodiesel eingebaut, ein mit 190 kW/258 PS und 600 Newtonmeter maximalem Drehmoment leistungsstarkes, laufruhiges und ausgereiftes Aggregat, das dem Zweitonner die nötige Agilität auch für Überholvorgänge gibt. Als Alternative im Dieselbereich bietet Land Rover zwei Reihen-Vierzylinder an. Bei den Benzinern gibt es einen Vierzylinder und einen Sechszylinder. Das exklusive SVX-Modell, mit seinem 525 PS der leistungsstärkste Discovery aller Zeiten, spielt als Fünfliter-V8-Benziner in einer eigenen Liga.

Die Ausstattung kann in den Varianten S, SE, HSE und HSE Luxury geordert werden - der getestete HSE war praktisch mit allen denkbaren Assistenzsystem und maximalem Komfort ausgestattet. Das hat seinen Preis: Der reicht von 50.500 bis 73.700 Euro, je nach Ausstattungs- und Motorvariante.

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Technische Daten

Land Rover Discovery 3.0 TDV6 HSE Fünftüriger, fünfsitziger Geländewagen,
Länge/Breite/Höhe/Radstand in Millimeter 4.970/2.220 (m.Spiegel)/1.846/2.923,
Leergewicht 2.223 kg, zul. Gesamtgewicht
max. Zuladung 1.017 kg,
Kofferraumvolumen 1.231-2.500 l,
Tankinhalt 85 l,
Anhängelast gebremst 3.500 kg,
Antrieb V6-Diesel,
Hubraum 2.993 ccm,
Leistung 190 kW/258 PS bei 3.750/min,
max. Drehmoment 600 Nm bei 1.750-2.250/min,
Beschleunigung 0 bis 100 km/h 8,1 s,
Höchstgeschwindigkeit 209 km/h,
Normverbrauch 7,2 l auf 100 km,
CO2-Ausstoß 189 g/km,
Testverbrauch 8,9 l,
Übertragung Achtgang-Automatik,
Antrieb Allradantrieb
Preis ab 67.200 Euro

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