Leser fragen – Experten antworten – Wenn das Auto im Rückwärtsgang singt

Frage: Wenn ich mit meinem Auto im Rückwärtsgang fahre, heult das Fahrzeug ganz eigenartig. Beim Vorwärtsfahren tritt das Geräusch nicht auf. Ist da etwas kaputt?

Antwort von Hans-Ulrich Sander, Kraftfahrzeugexperte des TÜV Rheinland

Dieses Heulen, das man gerne auch etwas positiver als „Singen“ bezeichnet, ist kein Anzeichen für einen Defekt. Vielmehr ist es bei einem Großteil der Pkw normal – wenn sie ein manuelles Getriebe haben. Denn eben dort liegt die Quelle für das Geräusch. Im Inneren des Getriebes sorgen zahlreiche Zahnräder für die Kraftübertragung. Bei den Vorwärtsgängen sind diese Räder schräg verzahnt, im Rückwärtsgang hingegen gibt es häufig eine Geradeverzahnung.

Diese geraden Zähne neigen zum Rasseln oder Heulen, weil sie weniger gleichmäßig ineinander greifen als es bei schrägverzahnten Zahnrädern der Fall wäre. Vor allem bei preiswerteren Fahrzeugen nimmt man diese Geräuschentwicklung in Kauf, weil die Technik mit den geraden Zähnen deutlich preiswerter ist. Einer der Gründe dafür ist, dass man den Rückwärtsgang nicht zu synchronisieren braucht. Die Zahnräder werden stattdessen erst in Position gebracht, wenn der Gang eingelegt wird. Das erzeugt dann auch das typische Ratsch-Geräusch beim Einrasten des Schalhebels in der R-Position.

Bei teuren Autos will man diese unschönen Geräusche vermeiden und synchronisiert daher auch den Rückwärtsgang. Auch das Ratschen beim Einlegen ist dann nicht mehr zu hören. Genau anders herum sieht die Sache bei einigen Rennwagen aus: Geräuschentwicklung ist dort zweitrangig, so die besonderen Vorteile der gerade verzahnten Räder in den Vordergrund treten: ihr höherer Wirkungsgrad und ihre hohe Belastbarkeit. Zudem sind einzelne Zahnräder leichter austauschbar.

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