Lexus

Lexus RX 350: Leise Sänfte

Lexus in Deutschland bedeutet Individualität und Hybridantrieb. Das gilt auch für den SUV RX, der immerhin zu zwei Dritteln als Hybridvariante RX 400h geordert wird. Aber auch der Benziner RX 350 hat seine Qualitäten. Nach der Überarbeitung ist er deutlich kräftiger als sein Vorgänger und noch einmal leiser als der schon nicht als Radaubruder bekannte RX 300. 72 PS mehr Leistung verhelfen ihm zu der Souveränität, die Kunden in dieser Preisklasse voraussetzen.

Motor säuselt kaum hörbar vor sich hin

203 kW/276 PS leistet der 3,5-Liter V6, der dank variabler Ventilsteuerung, elektrisch betätigter Ansaugluftsteuerung und elektronische Drosselklappensteuerung nicht nur deutlich kräftiger, sondern auch sparsamer daher kommt. 11,2 Liter Superbenzin sollen es im Drittelmix sein, 13 Liter waren im Testbetrieb realistisch. Wer auf der Autobahn die 200 km/h Höchstgeschwindigkeit ausreizt, muss 15 Liter Verbrauch kalkulieren. Kunden in diesem Segment dürfte das nicht schrecken, auch wenn der relativ kleine 72-Liter-Tank die Reichweite einschränkt. Der Motor säuselt kaum hörbar vor sich hin, die elektronisch gesteuerte Fünfstufenautomatik agiert ruckfrei. Wenn es schnell gehen muss, überspringt sie beim Kickdown einen Gang. Im Sportmodus kann der Fahrer manuell eingreifen und noch schnelle hoch- bzw. runter schalten.

Die Langstrecke wird zum Genuss

Gerade bei der Geräuschdämmung haben die Japaner ordentlich Feintuning geleistet. Ein Kunststoff-Schaltsaugrohr verbessert den Geräuschkomfort, das Steuergehäuse ist lärmgedämmt, die Windschutzscheibe erhielt eine geräuschisolierende Innenbeschichtung. So sind selbst bei hohem Tempo die Windgeräusche sehr dezent, der Motor ist ohnehin nur unter Volllast wirklich zu hören. So wird die Langstrecke zum Genuss, auch dank der vielfach elektrisch verstellbaren, bequemen Sitze. Bis Tempo 100 vergehen 7,8 Sekunden, 342 Newtonmeter Drehmoment ermöglichen schnelle Zwischenspurts.

Im Vergleich bietet er ein gutes Angebot

Ganz auf Komfort ausgelegt wurde auch das Fahrwerk. Es manövriert die Passagiere sänftengleich über Unebenheiten, wirkt aber in engen Kurven recht weich. Schnelle Serpentinenfahrten quittiert der RX mit kräftiger Seitenneigung. Der Japaner ist vielmehr ein schneller Gleiter. Auch wenn Lexus die Servolenkung überarbeitet hat, so wünscht sich der Fahrer mehr Rückmeldung. In der Stadt sind 12,20 Wendekreis manchmal lästig. Parken wird durch die (optionale) Rückfahrkamera ungemein erleichtert. Sie ist allerdings Teil des Multimedia-Paketes inklusive einen sehr schnellen und genauen DVD-Navigationssystem für 4450 Euro. Der Testwagen war zusätzlich mit dem Exklusiv-Paket für 5050 Euro ausgestattet, das unter anderem adaptives Kurvenlicht, eine elektrische schließende Heckklappe, 18-Zoll-Räder oder Komfortsitze in Leder beinhaltet. So summiert sich der günstige Basispreis von 44 600 Euro auf fast 55 000 Euro. Im Vergleich zu den deutschen Mitbewerbern mit Vollaussttatung immer noch immer noch ein gutes Angebot. Denn wer die beiden Pakete wählt, vermisst wirklich gar nichts mehr zum komfortablen Reisen.

Viel Sicherheit, mittelmäßig Platz, leichte Bedienbarkeit

Das gilt auch für die Sicherheitsausstattung: Sieben Airbags inklusive Kniesack für den Fahrer, ABS mit EBD, Traktionskontrolle, ESP (bei Lexus VSC genannt), Schleudertrauma-Schutzsystem und nicht zuletzt der permanente Allradantrieb halten den RX sicher in der Spur und den Passagier sicher im Sitz. Die Platzverhältnisse sind für diese Klasse nur Mittelmaß. Zwar ist das Gestühl hinten wie vorn bequem, aber bei Kofferraumvolumen (439 – 1180 Liter bei fensterhoher Beladung) und Zuladung (390 Kilogramm) können andere mehr. Mit 4,74 Metern Länge ist der RX allerdings einer der kleineren Vertreter seines Segmentes. Das Umklappen der Rücksitze geht mit einem einzigen Handgriff sehr einfach. Dazu bietet Lexus gute Qualitätsleistungen (Drei Jahre oder 100 000 Kilometer) und eine überzeugende Verarbeitung der wirklich guten Materialien. Auch die Bedienung gibt keine Rätsel auf – in dieser Klasse längst nicht mehr selbstverständlich. Das Gesamtpaket des Lexus RX 350 ist stimmig für Individualisten, die beim Tanken nicht auf den Euro schauen müssen. Die Hybridvariante RX 400h ist 5000 Euro teurer, verstrahlt aber mehr Innovationskraft. Den Verbrauchsvorteil in Euro herauszufahren, dürfte schwierig werden.

ar/sb

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