Mercedes-Benz

Mercedes S 63 AMG: Schwarzer Kater

Das beste Triebwerk, das Mercedes-Benz derzeit im Program hat ist das 6,3-Liter-Triebwerk, das unter anderem im aktuellen S 63 AMG zum Einsatz kommt. Gerade in Verbindung mit der erst 2008 eingeführten Siebengang-Speedshift-Automatik mit nasser Anfahrkupplung ist der brüllende Achtzylinder akustisch und fahrdynamisch eine Versuchung in der Luxusklasse.

Das Ende des Triebwerks ist besiegelt

Obwohl er einer der jüngsten Motoren in der Stuttgarter Produktpalette ist, ist das Ende des Triebwerks besiegelt. Denn im Herbst dieses Jahres bekommt der S 63 AMG einen neuen Schubgeber – mit 5,5 Litern Hubraum und doppelter Turboaufladung. „Natürlich ist auch bei uns das Downsizing ein Thema“, erläutert [foto id=“306550″ size=“small“ position=“right“]AMG-Entwickler Thomas Rappel, „schließlich wollen wir auch bei unseren sportlichen Modellen den Verbrauch deutlich nach unten bekommen.“ Noch bevor der ehemalige AMG-Chef Volker Mornhinweg in den Konzernbereich der Daimler-Nutzfahrzeuge wechselte, gab es die offizielle Maßgabe, alle AMG-Verbräuche bis 2015 um rund ein Drittel zu senken.

Der neue Motor im S 63 AMG

„Der neue Motor im S 63 AMG macht den Anfang“, sagt Thomas Rappel, „sein Verbrauch ist um 25 Prozent gesunken – bei verbesserten Fahrleistungen.“ Statt wie bisher mit 386 kW/525 PS und 630 Nm leistet der Achtzylinder nunmehr 400 kW/544 PS und 800 Nm maximales Drehmoment. Wer sich für das mit rund 8 000 Euro irrwitzig teure Performance-Paket entscheidet, bekommt nochmals einen Nachschlag: 420 kW/571 PS und 900 [foto id=“306551″ size=“small“ position=“right“]Nm. So viel bietet in dieser Liga kaum ein anderes Auto – außer dem S 65 AMG, der mit seinem doppelt aufgeladenen V12 und 450 kW/612 PS unverändert im Programm bleibt.

Fahrleistungen des S 63 AMG

Die Fahrleistungen des S 63 AMG geben seinem Piloten jedoch keinen Grund, neidisch zum übermächtigen V12-Modell herüberzuschielen. Fahrdynamisch macht der neue Doppelturbo den Zwölfzylinder locker nass. Von unten heraus steht ein gigantisches Drehmoment zur Verfügung, das den über zwei Tonnen schweren Hecktriebler lässig über alle Werte auf der Tachometerskala schiebt. Die Höchstgeschwindigkeit liegt weitgehend sinnfrei für ein Auto mit dieser Leistung bei abgeregelten 250 km/h. Wer mehr will, kann die Büchse der Pandora erst mit [foto id=“306552″ size=“small“ position=“left“]dem optionalen Performance-Paket auf 300 km/h öffnen lassen.

Kein Sportwagen

Wenn es etwas am S 63 AMG auszusetzen gibt dann, dass er auch mit dem eindrucksvollsten Motor kein Sportwagen wird. Trotz straffer Luftfederung und der intelligenten Wankstabilisierung taugt das Schlachtschiff aus Sindelfingen nicht für die Kurvenjagd. Die Lenkung ist für engagierten Tatendrang zu schwammig und so bieten sich vorrangig Lustritte auf der Autobahn oder auf seichten Landstraßen an. Imposant ist immer wieder, wie sehr der 63er trotz verringertem Hubraum anschiebt. Wenn die beiden Turbos greifen, gibt es für die Insassen kein Halten mehr. Den Spurt aus dem Stand auf 100 km/h schafft der neueste AMG in 4,6 Sekunden.

Lesen Sie weiter auf Seite 2: Mehr Leistung – weniger Verbrauch; Der Anfang vom Ende; Bewertung; techn. Daten

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Mehr Leistung – weniger Verbrauch

Das ermöglichen der verkleinerte Hubraum, die Direkteinspritzung und eine doppelte Turboaufladung, die dem Achtzylinder zudem ein völlig neues, noch böseres Klangschema gibt. [foto id=“306554″ size=“small“ position=“right“]Lag der Normverbrauch des S 63 AMG bisher bei 14,3 Litern Super auf 100 Kilometer, so versprechen die Entwickler aus Affalterbach nach ihren letzten Testtouren in Skandinavien gerade einmal 10,4 Liter auf die gleiche Distanz. Besonders im Stadtverkehr soll sich der Verbrauch spürbar nach unten entwickeln. Erstmals wird eine Getriebeautomatik im Hause Daimler mit einer Start-Stopp-Automatik kombiniert. Die Start-Stopp-Automatik greift beim Ampelstopp und im Stau ein. Geht der Achtzylinder sanft und weich aus, macht sich der automatische Start beim Verlassen des Bremspedals jedoch deutlich bemerkbar. Im Sportprogramm bleibt die Start-Stopp-Automatik arbeitslos.

Der Anfang vom Ende

Im September wird der neue Mercedes S 63 AMG in den zwei Leistungsstufen mit 544 und 571 PS seinen Vorgänger in die Jagdgründe schicken. Wenn in den [foto id=“306555″ size=“small“ position=“right“][foto id=“306556″ size=“small“ position=“right“]nächsten eineinhalb Jahren M- und SL-Klasse von Nachfolgemodellen abgelöst werden, dürfte das der Anfang vom Ende mit dem alten Triebwerk sein. Auch die Modellpflegen von C- und E-Klasse dürften das durstige 6,3-Liter-Aggregat kaum im Programm belassen. „Der neue Motor mit der zweiten Stufe unseres Controlled Efficiency Fahrprogramms wird weltweit auf allen Märkten eingeführt. Damit gehört auch die aktuelle Strafsteuer in den USA für die sogenannten Gas-Guzzler der Vergangenheit an“, erläutert Thomas Rappel. Die Preise für den neuen Mercedes S 63 AMG stehen noch nicht fest, sollten jedoch nur knapp über denen des aktuellen Modells liegen. Der startet bei rund 145 000 Euro.

Bewertung

Pluspunkte: imposante Motorleistung, deutlich weniger Verbrauch als Vorgänger
Minuspunkte: für sportliche Kurvenfahrten zu schwammige Lenkung

Datenblatt: Mercedes S63 AMG
  
Motor: 5,5-Liter-Achtzylinderbenzinmotor mit doppelter Turboaufladung
Leistung: 400 kW/544 PS
max. Drehmoment: 800 Nm
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (elektronisch abgeregelt)
0-100 km/h: 4,6 s
Verbrauch: 10,4 Liter/100 km
Preise: stehen noch nicht fest

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