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Mildhybrid, Gas und Strom: Audis Zukunfts-Strategien

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Auch wenn immer wieder das nahe Ende der Verbrennungsmotoren angekündigt wird: Benziner und Diesel sind definitiv noch lange nicht ausgereizt. Davon ist man bei Audi überzeugt.

"Das Beste aus zwei Welten"

Ein Drittel Elektroantrieb, zwei Drittel Verbrenner lautet deshalb auch die Prognose des obersten Motorenentwicklers aus Ingolstadt für das Jahr 2025. Dr. Nikolai Arday: "Benzin-, Diesel- und Gasantrieb sind unschlagbar in Bezug auf Reichweite, Leistung und das Kosten-Nutzen-Verhältnis."

Aus diesen Gründen fährt Audi auch eine vielspurige Motoren-Strategie. Neben dem ersten reinen E-SUV der Marke im Jahr 2018, dem Ardey außer 500 Kilometer Reichweite auch noch ein "rattenscharfes Design" attestiert, geht die Reise hin zu Mildhybriden in allen Baureihen, zu Plug-in-Hybriden (Ardey: "Das Beste aus zwei Welten"), zu noch effizienteren Benzinern und Selbstzündern und letztlich auch zur Brennstoffzelle, die aber erst im Jahr 2025 debütieren soll.

Einen weiteren Schub für die Nutzung von Erdgas (CNG) und dessen synthetisch hergestellte Variante namens "E-Gas" erhoffen sich die Techniker durch die neuen Audi-Modelle A4 Avant g-tron und A5 Sportback g-tron. Damit sei "Nachhaltigkeit ohne Verzicht" möglich, so ein Audi-Experte. Beispiel A5 Sportback g-tron mit Automatik: Dessen 2,0-Liter-TFSI-Motor verbraucht auf 100 Kilometer 3,8 Kilo CNG. Das entspricht Kraftstoffkosten von nur etwa vier Euro bei einem CO2-Ausstoß von 102 g/km. Im Benzinbetrieb verbraucht der Sportback 5,6 Liter je 100 Kilometer und pustet 126 Gramm CO2 je Kilometer aus.

Die ersten Eindrücke vom neuen Gas-Modell: Beim Fahren ist vom alternativen Kraftstoff nichts zu spüren, der Motor mit 125 kW/170 PS und maximal 270 Newtonmeter Drehmoment läuft leise, kultiviert und reagiert umgehend auf Gaspedalbefehle. "Sehr, sehr sauber" sei dieser Antrieb, heißt es bei Audi. Bei der Verwendung von E-Gas reduzierten sich die CO2-Emissionen im Vergleich zum Benziner um 80 Prozent. Und das bei Reichweiten von 950 Kilometer dank der vier Hochsicherheits-Gasflaschen mit 18 Kilo und des 25 Liter-Benzintanks. Bestellbar sind die zwei neuen Gasmodelle ab Ende Juni.

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Nächste Baustelle: der Sechszylinder-Motor

Nächste Baustelle der Motorenentwickler in Ingolstadt und Neckarsulm: der Sechszylinder-Motor. Nach dem im vergangenen Jahr gestarteten SQ7 TDI folgt im Herbst der SQ5 TFSI, der Effizienz und Leistung in ein sehr harmonisches Verhältnis rücken soll. Um es auf den Punkt zu bringen: Der V6 hat Kraft ohne Ende und geht ziemlich sparsam mit dem Sprit um. Dazu haben die Techniker in alle Trickkisten gegriffen, etwa zum sogenannten "B-Zyklus-Brennverfahren" oder dem "Twinscroll-Turbolader", der extrem schnell anspricht. So gerüstet, liefert der Dreiliter-Motor sein maximales Drehmoment von 500 Nm bereits bei der Leerlauf-Drehzahl von 1.350/min und bis 4.000/min per Achtgang-Automatik an alle vier Räder, die Höchstleistung liegt bei 260 kW/354 PS. 5,4 Sekunden für den 100er-Sprint und abgeregelte 250 km/h sind die Folge.

In der Praxis fühlt sich das beim Vollgasstart im Dynamik-Modus ein bisschen so an, als würde einem jemand kräftig ins Kreuz treten - der SQ5 geht überaus nachdrücklich ab und hängt gierig am Gas, ohne je seine guten Umgangsformen zu vergessen. Der Normverbrauch des ab 64.900 Euro bestellbaren Power-SUV: 8,3 Liter Super je 100 Kilometer. Übrigens: Der SQ5 TDI wird nächstes Jahr nachgeschoben.

Eine der wichtigsten Zukunfts-Strategien bei Audi fehlt noch: die Rundum-Elektrifizierung. Dank eines Riemenstarter-Generators mit 60 Nm Drehmoment und einem 48-Volt-Netz samt dazu passendem Lithium-Ionen-Akku werden zunächst einmal sämtliche Motoren des noch dieses Jahr debütierenden neuen A8 mit sanfter Elektrokraft sparsamer und geschmeidiger gemacht. Eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen, von der Zylinderabschaltung und der Segelfunktion beim V8 und dem besonders effektiven B-Zyklus-Brennverfahren beim V6 bis zur Start-Stopp-Funktion schon ab 22 km/h, sorgt bei den Sechs- und Achtzylindermotoren für einen Minderverbrauch von bis zu 0,7 Liter je 100 Kilometer. "Der Verbrenner ist noch lange nicht ausgereizt", sagt V-Motoren-Entwickler Andreas Fröhlich.

Und sein Chef Dr. Nikolai Arday verspricht, dass bis zum Jahr 2022 sukzessive alle Modellreihen mit Mildhybriden ausgestattet sein werden. Die Zukunft - sie ist auch teilelektrisch.

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