Mobile Zukunft (X): Ohne Reifen und ohne deren Kontrolle läuft nichts

Leipzig – Man nennt sie pathetisch auch die „heimlichen Helden“. Fest steht: Fahrzeugreifen tragen eigentlich ziemlich viel Verantwortung.

Mehr Aufgaben

„Ohne Reifen läuft nichts“, heißt es in einer „Viavision“-Ausgabe der Volkswagen-Gruppe zu diesem Thema. Trotzdem werde ihnen oft nur wenig Beachtung geschenkt. Dabei erfüllten die schwarzen Pneus viel mehr Aufgaben, als man auf den ersten Blick erkenne: Sie sollen durch besonders gute Bodenhaftung den Bremsweg verkürzen, damit für mehr Sicherheit sorgen. Sie sollen trotzdem geringen Rollwiderstand haben, um Sprit zu sparen und so den Ausstoß des schädlichen Treibhausgases Kohlenstoffdioxid zu verringern. Zudem sollen sie leicht und leise sein.

Immer neue Mischungen

An diesen Stellen setzen die Reifenhersteller dem „Viavision“-Themenschwerpunkt zufolge an, um die unterschiedlichen Eigenschaften des Reifens immer weiter zu verbessern.[foto id=“442696″ size=“small“ position=“left“] Sie versuchten, den Rollwiderstand durch immer neue Gummimischungen in Leichtlaufreifen zu verringern. Neben dem Rollwiderstand haben auch Luftwiderstand, Reibungs- und Trägheitskräfte noch Einfluss auf den Spritverbrauch.

Weniger Spritverbrauch

Bei mittlerer Geschwindigkeit ist das Einsparpotenzial durch Leichtlaufreifen am größten, weil der Anteil des Rollwiderstands an den gesamten Fahrwiderständen dann am höchsten ist. Außerorts liege es laut Bericht darum bei fünf Prozent, im Schnitt könnten durch Leichtlaufreifen den Angaben zufolge vier Prozent Sprit gespart werden.

Energie geht verloren

Berührt der Reifen die Fahrbahn, wird er im Bereich seiner Lauffläche gestaucht. Diese Verformung, erläutern Experten, verbraucht Energie, die als Rollwiderstand in Form von Wärme verloren geht. Je größer der Rollwiderstand, den ein Reifen überwinden muss, umso mehr Leistung müsse der Motor erbringen. „Und das wiederum kostet Kraftstoff.“

Mehr Haftung bei Nässe

Ein tiefes Profil sorgt für mehr Bodenhaftung bei Nässe, verkürzt den Bremsweg. Schon bei weniger als vier Millimetern Profiltiefe nimmt die Haftung bei Nässe deutlich ab. [foto id=“442697″ size=“small“ position=“right“]Die Reifen können das Wasser auf der Straße nicht mehr ausreichend verdrängen. Das Gesetz schreibt 1,6 Millimeter Mindestprofiltiefe vor. Sommerpneus, raten Fachleute, sollten schon bei drei Millimetern ausgetauscht werden, Winterreifen bei vier.

Korrekter Druck

Der korrekte Luftdruck im Reifen spielt eine wichtige Rolle. Ist er zu niedrig, kann sich der Reifen während der Fahrt stark erwärmen, was dem Material schadet. Zudem erhöhen sich durch den stärkeren Rollwiderstand Spritverbrauch und Verschleiß. Auch in Bezug auf die Sicherheit ist ein korrekter Luftdruck unerlässlich: Schon bei geringem Druckverlust verlängert sich der Bremsweg erheblich. Stabilität und Haftung bei Nässe nehmen ab. Experten empfehlen laut „Viavision“-Bericht, den Reifendruck alle 14 Tage zu überprüfen und anzupassen, wenn das Auto stärker beladen ist. „Das senkt auch den Verbrauch.“

Selbsttätige Überwachung

Um den richtigen Luftdruck im Reifen kümmert sich der Fahrer, indem er den Druck mit einem Messgerät überprüft. Spezielle Kontrollsysteme im Auto überwachen den Luftdruck dagegen selbsttätig, zeigen per Leuchte oder Warnton gefährliche [foto id=“442698″ size=“small“ position=“left“]Druckveränderungen an. VW etwa hat mit der passive Kontrollanzeige und der aktive Druckkontrolle mit oder ohne Positionserkennung gleich zwei Systeme im Programm.

Mit Positionserkennung

Die Kontrollanzeige als Softwaremodul im Steuergerät ermittelt anhand von Daten des Antiblockiersystems den Abrollumfang der Reifen, warnt den Fahrer bei Veränderungen. Die aktive Druckkontrolle misst laut „Viavision“ mithilfe von Sensoren an den Ventilen der Reifen Druck und Temperatur und leitet die Daten an das Steuergerät des Fahrzeugs weiter. Die Reifendruckkontrolle mit Positionserkennung zeigt dem Fahrer zusätzlich an, welcher Reifen Druck verloren hat.

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