Motorrad-Sicherheitstechnik: ABS für alle?

Was für neue Autos eine Selbstverständlichkeit ist, gehört bei Motorrädern oft noch zur aufpreispflichtigen Zusatzausstattung: das Antiblockiersystem (ABS). Der ADAC hat kürzlich rund 1 500 Motorradunfälle seit 2005 analysiert und kam zu dem Ergebnis: 21 Prozent aller Crashs wären mit ABS vermeidbar gewesen oder ein ABS hätte zumindest die Unfallfolgen gemildert. Von den Stürzen ohne Fremdbeteiligung hätten sich 45 Prozent mit ABS vermeiden lassen. Deshalb will Brüssel auch die Blockierverhinderer ab 2016 in der EU für alle neuen Motorräder mit 50 Kubik und mehr zur Pflicht machen.

Auch BMW Motorrad will ab Baujahr 2013 alle seine Motorräder serienmäßig mit dieser Sicherheitstechnik ausstatten. Und wie sieht es bei den anderen Motorrad-Herstellern aus?

Harley-Davidson rüstet seit 2008 einige seiner Maschinen serienmäßig mit ABS aus, mittlerweise sind es 22 Modelle von insgesamt 31 Maschinen. Die System-Komponenten werden so dezent wie möglich verbaut – sie sollen möglichst unsichtbar bleiben und arbeiten auch nicht integral. Die Vorderradbremse wird unabhängig von der Hinterradbremse bedient.

Honda rüstet serienmäßig seit 2011 alle Maschinen mit 250 Kubik und mehr mit ABS aus. Bei Yamaha bremsen erst 16 Maschinen von insgesamt 61 Modellen mit ABS. Ein Großteil der Yamahas sind jedoch Zweiräder mit kleinvolumigen Motoren wie etwa 50-Kubik-Roller. Und hier seien die Kunden dieser Fahrzeuge noch nicht bereit, Extra-Kosten für ein ABS hinzunehmen, so der Nippon-Hersteller. ABS sei eher etwas für höherpreisige Modelle, so die Meinung des Zweiradbauers.

Ähnliches trifft sogar für das Haus BMW Motorrad zu, zu dem ja seit einigen Jahren auch die Marke Husqvarna gehört. Für sie gilt das generelle Serien-ABS nicht. „Wir werden auch bei Husqvarna ABS nur Schritt für Schritt einführen. Zunächst haben wir ein Gelände-ABS für Sport-Enduros präsentiert. Die Einführung in die gesamte Palette wird noch dauern“, ließ BMW wissen.

Die Marken Suzuki und Kawasaki sehen sich zur Zeit nicht in der Lage, Fragen nach ihren Sicherheitssystemen zu beantworten.

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