Musik im Straßenverkehr: Auch leise Töne erhöhen Unfallrisiko

Nicht nur laute Kopfhörermusik, sondern Beschallung bereits in Gesprächslautstärke schränkt laut dem „MDR-Magazin“ des Mitteldeutschen Rundfunks bei Fußgängern und Radfahrern die Wahrnehmung erheblich ein. So werden sie bereits mit leisen Tönen auf den Ohren zum Unfallrisiko im Straßenverkehr, wie aus einer noch nicht veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IAG) hervorgeht.

Die Wahrnehmungseinschränkung haben die Forscher mit der Reaktionszeit auf Straßenverkehrsgeräusche gemessen. Je größer die Reaktionszeit ist, desto größer die Wahrnehmungseinschränkung. Als die Testpersonen mit Kopfhörermusik nur in Gesprächslautstärke abgelenkt wurden, hat sich die Reaktionszeit bereits um ein Fünftel erhöht. „Das Problem liegt nicht nur in der Lautstärke, sondern auch die Ablenkung durch die Verarbeitung des Gehörten“, sagt Studien-Leiterin Hiltraut Paridon. Die Testgruppe umfasste je 20 Männer und Frauen im Durchschnittsalter von 28 Jahren.

Bei der Studie gab es drei Versuchsreihen.

In einer trugen die Testpersonen keine Kopfhörer. In einem Raum ertönten Verkehrsgeräusche in Lautstärken zwischen 58 und 84 Dezibel. Darauf sollten sie mit dem Betätigen einer Taste reagieren. In einer anderen Runde erhielten Probanden über Kopfhörer leise Musik unterhalb einer Gesprächslautstärke von zirka 60 Dezibel eingespielt. Die Reaktionszeit erhöhte sich von durchschnittlich 1,98 auf 2,32 Sekunden. In einer weiteren Runde erhöhte sich die Lautstärke auf ungefähr 70 Dezibel. Das ist genauso laut wie ein mit 50 km/h vorbeifahrender Pkw. Im Vergleich zur Messung ohne Kopfhörer erhöhte sich die Reaktionszeit um fast 50 Prozent auf 2,85 Sekunden. In fast zwei Prozent der Fälle haben die Probanden in dieser Runde die Verkehrsgeräusche überhaupt nicht mehr wahrgenommen.

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