Neuwagenkäufe in Europa aus finanziellen Gründen aufgeschoben

Als beliebtes Informationsmedium dominiert das Internet den auch Automobilmarkt. So sollen sich knapp zwei Drittel der an einem Autokauf interessierten Europäer in den kommenden zwei Jahren auf diesem Weg informieren. Das hat die repräsentative Umfrage „Europa Automobilbarometer 2013“ der Commerz Finanz GmbH und des Marktforschungsunternehmen BIPE in acht europäischen Ländern ergeben. Neben dieser Erkenntnis war ein weiteres Ergebnis, dass ein Drittel der europäischen Autofahrer auch einem Pkw-Kauf über das Internet offen gegenüber steht. Dabei seien die Kaufkriterien vor allem der Preis, die Betriebskosten und die technischen Eigenschaften des Pkws. Deutsche schauen zudem auf das Kriterium Zweckmäßigkeit.

Trotz Informationen aus dem Internet und steigender Direktverkäufe werden Autohäuser und Verkaufspersonal auch in Zukunft eine wichtige Schnittstelle zum Kunden bleiben. Dort findet der Kunde eine Bestätigung seiner Wahl und erhält persönliche Beratung. Dennoch wird sich das Netz in den kommenden zwei Jahren als virtueller Automarkt weiter etablieren. Es dient zudem bei der Suche nach dem günstigsten Preis und hilft dabei, verschiedene Modelle und Kriterien zu vergleichen.

Als Hauptinformationsquelle dienen 61 Prozent der Befragten die Herstellerseiten. Gerne genutzt werden von 54 Prozent auch die Händlerseiten sowie von 41 Prozent Internetforen. Die Deutschen surfen außerdem gerne auf den Seiten unabhängiger Autohändler, jeder zweite ist hier aktiv. Prof. Dr. Willi Dietz von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen bestätigt die zunehmende Bedeutung des Internets und sieht den Erstkontakt potenzieller Käufer im Internet eher als Chance, denn als Bedrohung. Dazu müssten die Autohäuser aber die Verzahnung zwischen neuen und traditionellen Vertriebswegen schaffen.

Weitere Erkenntnisse des Autobarometers zeigen, dass bei der Fahrzeugwahl bei 74 Prozent der Befragten der Kaufpreis für die Kaufentscheidung am wichtigsten ist. Die Betriebskosten sind bei 60 Prozent der Interviewten das entscheidende Kriterium. Sicherheit und technische Eigenschaften wurden mit 53 Prozent an dritter Stelle genannt. Design, Komfort und Ergonomie ist für den Durchschnitt der Europäer wichtig, Deutsche legen jedoch auf Zweckmäßigkeit mehr Wert. Nur 30 Prozent der Deutschen sehen das Modell und seine Ausstattung als besonders wichtig an. Die Studie belegt zudem, dass 64 Prozent der europäischen Pkw-Besitzer den Kaufpreis eines Neuwagens persönlich ausgehandelt haben, in Deutschland sind es sogar 65 Prozent.

Erkennbar ist auch eine Zuwendung zum Gebrauchtwagenmarkt aus finanziellen Gründen. 60 Prozent der Bundesbürger sagen aus, dass die Mittel für einen Neuwagen nicht ausreichen. Europaweit sagen 74 Prozent der Befragten, dass sie mit ihrem aktuellen Fahrzeug zufrieden sind und einen Neukauf aufschieben. In Deutschland ist jedoch nicht allein der finanzielle Aspekt entscheidend: 47 Prozent der Gebrauchtwagenbesitzer sind der Meinung, dass ihr Pkw für ihre Bedürfnisse ausreicht.

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