Neuer Stromer

Nissan Leaf: Der hält, was er verspricht

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Der japanische Automobilhersteller Nissan zeigt mal wieder der Konkurrenz die lange Nase. Nein, dieses Mal geht es nicht um den Supersportler GT-R, sondern um die Neuauflage des meistverkauften Elektroautos der Welt, den Leaf. In einem völlig neuen Gewand und mit über 100 Verbesserungen soll er seinen Vorfahren ablösen und zugleich seine zukünftigen Besitzer in ein fortgeschrittenes E-Zeitalter führen. Ob es wirklich ganz so super fährt und vor allem auch super weit ganz ohne Super kommt, haben wir auf Teneriffa erleben dürfen.

Ein wahres Super-E-Auto also

Wer das Glück hat, einen neuen Nissan Leaf neben seinem Vorgänger zu sehen, wird im ersten Moment sagen: "Der Neue schaut auf jeden Fall moderner aus." Ein paar Sekunden später relativiert sich aber schon wieder die Aussage und fällt etwas neutraler aus: "Aber irgendwie wirkt der Alte immer noch futuristischer und mutiger." Dass beide Generationen als E-Autos erkannt werden, zeigt sich beim vorsichtigen Vordrängeln kurz vor der beschrankten Einfahrt zu einem öffentlichen Parkplatz. Denn jeder in der Schlange scheint zu verstehen, dass der Parkplatz an sich voll ist, die Handvoll Ladestationen allerdings frei sind und macht ohne zu murren Platz für den Stromer.

Doch eigentlich braucht es an diesem Tag keine Ladesäule, denn der Weg führt einmal rund um die Insel, sprich über lediglich 180 Kilometer fein asphaltierte Straßen. Nissan verspricht eine Reichweite laut WLTP-Zyklus von 280 Kilometer - passt. Und wenn es eng werden sollte, gibt es ja noch den Eco-Modus, das E-Pedal und die Fahrstufe B. Alles Modi, die beim Verlassen des Strompedals durch starkes Rekuperieren Strom zurück in die 40 kWh große Lithium-Ionen-Batterie führen. Neben der Wiederaufladung kommt noch ein weiterer Vorteil zum Tragen: Der Wagen bremst ohne den Einsatz des Bremspedals. Das ist materialschonend, bedarf allerdings einer gewissen Eingewöhnungszeit.

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Das Ding mit der Reichweite

Eines wird dem E-Auto-Neuling mit Blick auf die Restreichweite und die Rest-Prozentzahl des Batteriestands schon nach den ersten 100 Kilometer klar: Laden sollte jeder dann, wenn er es kann. Denn auch der neue, ab 31.950 Euro teure Nissan Leaf ist und bleibt ein E-Auto. Und wer es nicht gewohnt ist, ein Auto bis zum letzten angezeigten Kilometer der Restreichweite zu fahren, kommt nicht umher, überall nach Strom zu fragen, wo er nur kann - ein rollendes Smartphone also. So kommt es, dass selbst beim kurzen Mittagsstopp Eduardo Abraham Mora an der Außenfassade seines Restaurants Chinyero eine Steckdose für die freundlichen E-Autofahrer suchen muss. "Lasst euch Zeit und genießt die Pause", sagt der sympathische Spanier. Dass auch dieses Zwischentanken eigentlich nicht notwendig gewesen wäre, es sich aber kulinarisch sehr wohl gelohnt hat, zeigt sich natürlich erst später.

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Sitze und Infotainment könnten überarbeitet werden

Was nach der knappen Stunde auf harten Stühlen sofort auffällt, sind zwei Dinge: Erstens: Eine Stunde Aufladen an der haushaltsüblichen Steckdose ergibt einen Kilometer-Zugewinn im einstelligen Bereich, der sich an der nächsten Steigung bereits wieder in Luft auflöst. Und zweitens: Die Sitze im Leaf sind zwar weicher, weisen aber nicht wesentlich mehr Sitzkomfort auf, als die Holzstühle. Warum? Die Beinauflage ist schlicht zu kurz, und ein modernes Auto ohne längsverstellbare, also zum Fahrer herausziehbare Lenksäule wirkt irgendwie auch ein wenig am Kunden vorbei. Erst recht, wenn es doch um DIE fahrende Zukunft in der Automobilbranche geht, die durch viele verschiedene Hände wandern soll, sprich von vielen unterschiedlich gewachsenen Fahrern pilotiert wird. Den Anwendungs-Anachronismus rundet die Grafik des Infotainmentsystems im C64-Grafik-Stil ab. Von einem Automobilhersteller aus Japan darf mehr erwartet werden. Es scheint fast so, als würde sich hier auf den 300.000 bisher verkauften Leaf ausgeruht werden.

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Die Technik setzt dennoch Maßstäbe

In puncto Technik macht den Ingenieuren aus Japan bis heute noch niemand wirklich etwas vor. Die Federung ist trotz des nicht gerade geringen Gewichts von 1.640 Kilogramm sehr komfortabel, der Antritt und das Ansprechverhalten des 150 PS starken E-Motors bereitet stets Freude, und die Geräuschkulisse ist die eines echten E-Autos würdig. Soll heißen: Selbst Windgeräusche treten dank des futuristischen Designs nur in geringen Maßen auf. Die Abrollgeräusche der 17 Zoll großen Dunlop Enasave EC300 sind ebenfalls im städtischen Tempo kaum wahrzunehmen.

Am Ende des nervenaufreibenden Tages (es wurde bis zum letzten Restreichweitenkilometer gefahren) zeigt sich, dass der frische Japaner hält, was er verspricht. 200 Kilometer sind bei normaler Fahrweise ohne viel Rekuperationsleistung locker möglich. Wer sich abseits von Autobahnen und Steigungen aufhält, der soll laut Nissan sogar an der 400-Kilometer-Marke kratzen können. Und wenn dann doch mal die Reichweitengrenze erreicht werden sollte, so soll es noch einen "Schildkrötenmodus geben, der im Schritttempo die letzten Meter zur Autobahnausfahrt ermöglicht", heißt es. Doch ganz so weit muss es ja nun wirklich nicht kommen. Dann doch lieber eine längere Pause bei Tee und Gebäck.

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Technische Daten

Nissan Leaf Tekna Fünftüriger Kompaktwagen
Länge/Breite (m. Sp.) /Höhe/Radstand in Millimeter 4.490/2.030/1.540/2.700
Wendekreis 11,66 m
Gewicht 1.640 kg
Zuladung 355 kg
Sitzkapazität 5
Kofferraumvolumen 435 l.
Antrieb Elektromotor
Batterietyp Laminierte Lithium-Ionen
Speicherkapazität 40,0 kWh
Reichweite (WLTP) 285 km
Leistung 110 kW (150 PS) bei 3.283 – 9.795 U/min.
Drehmoment 320 Nm bei 0 – 3.283 U/min.
Höchstgeschwindigkeit 144 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h 8,4 s.
Antrieb Frontantrieb
Verbrauch (WLTP) 20,6 kWh/100 km
CO2-Ausstoß 0 g/km
Effizienz-Label A+
Preis ab 38.300 Euro
Basisausstattung ab 31.950 Euro

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