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Porsche Cayenne Turbo S – Massiger Muskelprotz

Mit diesem Auto macht man sich bei den Nachbarn keine Freunde: Nicht nur, dass der Porsche Cayenne Turbo S beim Parken auf der Straße reichlich Platz braucht. Vor allem ist für den Rest der Siedlung die Nacht vorbei, sobald man den Wagen morgens startet. Der 4,8 Liter große V8 meldet sich mit einem derart lautstarken Grollen zu Wort, dass noch drei Häuser weiter die Bettdecke flattert, wenn der Porsche-Fahrer sonntags die Brötchen holt.

Doch der Turbo S macht den Krach nicht von ungefähr. Unter seiner Haube steckt schließlich das stärkste Triebwerk, das man bei den Schwaben aktuell mit Straßenzulassung bekommt. Mit mehr Ladedruck für die beiden Turbos und einer neuen Motorsteuerung holen die Entwickler noch einmal 50 PS und 50 Nm aus dem Achtzylinder, die wie eine weitere [foto id=“459682″ size=“small“ position=“left“]Trainingseinheit für den Bodybuilder wirken. Mit jetzt 550 PS und imposanten 750 Nm jedenfalls stemmt er sein Gewicht mit einer solchen Leichtigkeit, als wäre er eigentlich zwei Klassen kleiner. Dabei ist der Porsche Macan doch noch gar nicht auf dem Markt.

Optisch eher dezent und von außen deshalb nur an ein paar Anbauteilen in Wagenfarbe oder Glanzschwarz zu erkennen, bricht sich der Turbo S auf der linken Spur allein mit seiner gewaltigen Präsenz Bahn. Er teilt den Verkehr wie Moses das Meer und jagt ungehindert voran, bis ihm erst weit jenseits von 250 Sachen irgendwann die Puste ausgeht. 283 km/h stehen im Datenblatt und stempeln den Turbo S zu einem der schnellsten Geländewagen im Land.

Dabei macht sich das Dickschiff trotz seiner guten zwei Tonnen so leicht, dass es jeden etwas beherzteren Tritt aufs Gaspedal mit einem vehementen Satz nach vorn quittiert und die Passagiere tief in die weiter ausgeschnittenen Sportsessel presst. Bei so einem Antritt ist es kein Wunder, dass es der Turbo S sogar mit dem 911 Carrera S aufnehmen kann – [foto id=“459683″ size=“small“ position=“right“]zumindest bis Tempo 100. Dafür brauchen beide nämlich die gleiche Zeit: 4,5 Sekunden.

Doch man darf Stärke nicht mit Schärfe verwechseln

Natürlich hat Porsche auch am Fahrwerk gearbeitet und einen Sport-Modus programmiert. Deshalb federt der Turbo S ein wenig straffer und der Wankausgleich müht sich wacker, um den Karosserieaufbau zu beruhigen. Auf Tastendruck brüllt der Motor noch lauter und die Achtgang-Automatik schaltet schneller. Aber bei aller Kraft fehlt dem Turbo S vor allem auf einer kurvigen Landstraße die Kompromisslosigkeit eines Cayenne GTS. Dem fehlen zwar 130 PS, 1,2 Sekunden auf Tempo 100 und bei Vollgas ist schon gute 20 km/h früher Schluss. Aber wenn es statt ums Schaulaufen auf der Einkaufsmeile und das Schnellfahren auf der Autobahn  um Kurvengeschwindigkeiten und Rundenzeiten geht, ist er die bessere Wahl. Und um die 60. 000 Euro billiger ist er obendrein. Schließlich schlägt Porsche auf den normalen Turbo nochmal stolze 30.000 Euro auf und verkauft den Turbo S für exakt 151.702 Euro. Auch das muss man seinen [foto id=“459684″ size=“small“ position=“left“]Nachbarn erst einmal erklären können.

Mag ja sein, dass einen diese dann tatsächlich nicht mehr leiden können. Doch dafür macht man sich andernorts automatisch neue Freunde: den Tankwart zum Beispiel. Denn auch wenn der Verbrauch genau wie beim normalen Turbo auf dem Prüfstand mit 11 Litern noch halbwegs im Rahmen liegt, fährt man einen Cayenne Turbo S in der Praxis nur unter größter Zurückhaltung mit weniger als 20 Litern. Auch wenn der Tank 100 Liter fasst, hat man deshalb reichlich Gelegenheit, die Freundschaft mit dem Tankwart zu vertiefen und sich einen roten Teppich ausrollen zu lassen.

Datenblatt: Porsche Cayenne Turbo S

Fünftüriger, fünfsitziger Geländewagen der Oberklasse
Antrieb: 4,8-Liter-V8-Benziner mit Bi-Turbo
405 kW/550 PS
maximales Drehmoment: 750 Nm
0-100 km/h: 4,5 s
Vmax: 283 km/h
Verbrauch: 11,5 Liter
CO2-Ausstoß: 270  g/km
Preis: 151.702 Euro

Kurzcharakteristik: Porsche Cayenne Turbo S

Alternative zu: Mercedes ML 63 AMG und den M-Versionen von BMW X5 und X6
Passt zu: allen Landmenschen mit weiten Wegen und engem Terminplan
Sieht gut aus: vor dem Reitstall und am Rande der Rennstrecke
Wann kommt er: ab sofort
Was kommt noch: erst mal nichts mehr, schließlich ist jetzt der Macan an der Reihe

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Volker Dembke

März 31, 2013 um 10:59 pm Uhr

der cayenne ist schon ein klasse auto ….. auch wenn er wahnsinnig mit schaltern und knöpfen überladen ist … die bedienung nur des radios eine spezielle unterweisung braucht … hat er doch seine fans. meiner meinung nach ist der X5 oder X6 bequemer überschtlich
er und haben das ziel eindeutig besser getroffen … aber das ist in dieser preisklasse geschmacksache

Gast auto.de

März 31, 2013 um 10:12 pm Uhr

Schönes Auto aber SUV würde ich lieber von BMW oder Mercedes nehmen. Porsche baut eindeutig die beste Sportwagenpalette aber sowas .. Ne danke 😉

Gast auto.de

März 31, 2013 um 1:07 pm Uhr

Ach liebe Daimler , Audi und BMW SUV-Eigner werft Eure Kisten weg und kauft einen Porsche. Ihr werdet nie mehr was anderes fahren!

Gast auto.de

März 31, 2013 um 12:02 pm Uhr

Kurz zusammengefasst: zu groß, zu schwer und zu durstig in der heutigen Zeit! Daumen runter!!!

Gast auto.de

März 31, 2013 um 10:14 am Uhr

Spricht da der Neid?? 😀 😀
Selbst mal mitfahren und dann weiterreden… da sind Autowelten zwischen den einzelnen Fahrzeugklassen.
Qualität zahlt man 🙂
Ich finde dieses Auto genial!!

Gast auto.de

März 31, 2013 um 9:53 am Uhr

…Neofeudalismus ist hier die richtige Bezeichnung, ein Fahrzeug für die Reichen von heute, wie früher vergoldete Kutschen für die Adligen. Ökologisch gesehen ists eh ein Wahnsinn: Braucht die Zahnarzt-Gattin 550 PS zum Kinder-in-den-Hort fahren??? Oder zum Nagelstudio??? Da bleibt nur Kopfschütteln….

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