Porsche/VW: Derzeit kein Beherrschungsvertrag

Porsche wies gestern Medienberichte zurück, nach denen Porsche einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag für die Volkswagen AG anstrebe. Die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ hatte Teilnehmer eines Treffen von Porsche Finanzvorstand Holger Härter mit niedersächsischen Bundestagsabgeordneten der CDU mit der Aussage zitiert, Härter habe erklärt, Porsche werde dieses Ziel nicht einfach aufgeben, nur weil ein neues VW-Gesetz in der Vorbereitung sei.

Ein Porsche-Sprecher sagte dazu dem Blatt, Härter habe lediglich eine theoretische Möglichkeit angesprochen. Derzeit stehe ein Beherrschungsvertrag nicht zu Debatte und sei auch völlig unrealistisch. Die Stuttgarter hatten vergangene Woche ihr VW-Paket auf 35 Prozent aufgestockt und erklärt, damit sei Volkswagen rechtlich zur Tochtergesellschaft geworden. Für den November plant Porsche die Aufstockung auf 50 Prozent.

Zur Zeit hat das Land Niedersachsen mit seinen 20 Prozent Anteilen an VW eine Sperrminorität in der Hand, kann also auch Regelungen wie einen Beherrschungsvertrag verhindern. Tritt das geplante VW-Gesetz in Kraft, bleibt es dabei. Die EU möchte den Wert allerdings auf 25 Prozent angehoben sehen. Dann müsste Niedersachsen – wie von seinem Ministerpräsidenten Christian Wulff schon angedeutet – weitere fünf Prozent dazu erwerben oder sich Porsche in Zukunft beugen.

Nach Meinung der von Insidern könnte es Porsche schwerfallen, VW ohne Beherrschungsvertrag komplett von Stuttgart aus zu steuern. So berichtet das Wirtschaftsmagazin „Capital“ von einem VW-internen Verhaltenskodex, der klarstellt, dass auch nach der Übernahme der Mehrheit keine vertraulichen Informationen weitergegeben werden müssen. Außerdem sei der Vorstand verpflichtet, jeden Porsche-Vorschlag, der nicht im Interesse von VW sei, im Interesse der anderen Aktionäre abzulehnen.

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