Prognose: Die Krise der Automobilindustrie ist noch nicht zu Ende

Die Abwrackprogramme vieler Länder haben den Sinkflug in der Automobilindustrie teilweise gebremst. Doch die Krise ist noch nicht zu Ende. Drohende Steuererhöhungen, steigende Arbeitslosenzahlen und die Gewöhnung an das hohe Rabattniveau belasten den Automarkt. In Deutschland werden die Zulassungszahlen laut einer Prognose des CAR-Center Automotive Research der Universität Duisburg selbst 2011 noch nicht das Niveau von 2007 erreicht haben.

Besonders schlimm wird das Jahr 2010, denn dann werden voraussichtlich nur 2,7 Millionen Pkw neu zugelassen. Im Jahr darauf sollen die Verkäufe zumindest auf 3,12 Millionen steigen, bis 2013 auf 3,2 Millionen Einheiten. Auf anderen wichtigen Märkten wie den USA und Japan geht es in den kommenden Jahren bergauf, allerdings nur sehr langsam.

In diesem Jahr sollen in den USA 12,1 Millionen Pkw einen Käufer finden, im Jahr 2013 sollen es 14,5 Millionen sein. Die japanischen Neuzulassungen gehen laut der Prognose von 3,4 Millionen im laufenden Jahr aus, und werden auf 4,1 Millionen Einheiten im Jahr 2013 steigen. Einen deutlichen Zuwachs wird es auf dem chinesischen Markt geben. Während 2009 noch 6,6 Millionen Pkw neu auf die Straßen rollen werden, sollen es 2013 bereits 8,3 Millionen Pkw sein. Insgesamt wird der Pkw-Weltmarkt von 50,92 Millionen Autos im laufenden Jahr auf 59,52 Millionen im Jahr 2013 steigen.

In Deutschland leiden auch die Automobilzulieferer unter der schlechten Situation. Laut einer Umfrage der Unternehmensberatung „Struktur Management Partner“ unter 22 Banken sind rund 23 Prozent aller mittelständischen Automobilzulieferer akut von einer Insolvenz gefährdet. Das entspricht in etwa 170 Unternehmen. Für weitere 44 Prozent oder 330 Unternehmen besteht aber ein Risiko, sie können jedoch gerettet werden. Hauptgrund für die schlechte Lage ist laut der Umfrage der Absatzeinbruch. Als weitere Ursachen werden Managementfehler, die Zurückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe und Überkapazitäten angeführt.